Rücken- und Afterflosse, und die tiefe Auskerbung an ersterer zwischen den Stacheln und den
gespaltenen Strahlen. An der Rückenflosse ist der erste Stachel sehr kurz; die drei folgenden
verlängern sich in gleicher Progression, bis zum vierten, welcher der gröfste, und zweieinfünftel-
mal in dem Höhendurchmesser des Körpers enthalten ist. Der vorletzte Stachel ist etwas niederer
als der letzte, aber ein wenig höher als der zweite, und halb so lang als der achte gespaltene
Strahl dieser Flosse! Rücken- und Afterflosse sind hinten zugerundet; der dritte Stachel der Afterflosse
ist ein Drittel kürzer als der zweite. Die mittelmäfsig langen Brustflossen sind zugerundöt.
Brfl. f j j Bafl.-jf.jRÜ. AS. Schfl. 3 + -5 - + 3.
Körperfarbe grau blauschwarz, an der Brustflosse und die Gegend des Unterkiefers graugelblich;
alle Flossen schwarz. Körperlänge 12 Zoll. Einzeln zu Djetta beobachtet.
Scolopsis. Cuvier.
In meinem vorigen Atlas bildete ich ab drei Arten dieser Gattung (Taf. £ Fig. l , und diese Zahl
habe ich durch neuere Beobachtungen im rothen Meere nicht vermehrt. Die eine meiner Arten glaubte ich
irriger Weise identisch mit dem von Herren Quoy et Gaimard unter dem NifSén Scolopsis lineatus abgebildeten
Fische, welche Benennung ich daher gebrauchte. Cuvier widerlegte diese Ansicht und bezeichnet mit Recht dien
in Rede stehenden Fisch als Scolopsis Ghaiam (Vol. 5. pag. 348), weil kaum ein Zweifel obwalten kann, dafs
dieser Fisch Forskäls Sciaena Ghanam ist. Nicht so übereinstimmend bin ich mit dem Pariser Naturforscher
bezüglich der zweiten von mir abgebildeten Art ; ich halte sie identisch mit dem von Russell (Xaf. 104) abgebildeten
Kurite, und benannte sie gleichförmig Scolopsis Kufite. Cuvier, ohne genügenden Grund, glaubt beide
Fische-verschieden, und benennt nun den mehligen S. Ruppelli; ich kann aber diese Verschiedenheit nicht
zugeben,'daher diese neue Benennung wegfallen mufs. Auch ist ganz ohne Zweifel mein Scolopsis bimaculatus
und Herrn Bhrenberg’s Scol. taeniatus identisch, wérshalbJetztere Benennung gleichfalls als. später aufgekommen
nicht zu berücksichtigen ist.
Amphiprion. Bloch, Schneider.
Auch von dieser Gattung beobachtete ich auf meiner letzten Reise keine andere Art als den in meinem Atlas
Taf. 35. Fig. 1. abgebildeten Amphiprion bicinctus.
Glyphisodon. Cuvier.
Den Fisch des rothen Meeres, welchen ich in meinem vorigen Atlas (pag. 35) für identisch mit Glyphisodon
'saxatilis aus dem atlantischen Meere hielt, trennte Cuvier von demselben unter dem eigenen Namen Glyph. Rahti,
von welcher Art er auch noch mehrere andere Fische, als angeblich verschieden trennt; die im indischen Meere
leben, aber ganz gleich geformt und gleich gezeichnet sind; er benannte dieselben Glyph. waigiensis und Glyph.
bengalensis. Alle diese Trennungen sind nur nach in Weingeist auf bewahrten Exemplaren gemacht! Bei der
Beschreibung von Glyph. bengalensis sagt Cuvier übrigens ganz naiv (Vol. V> pag. 458) : „La comparaison la
plus soignée que j’ai pu faire (du Glyph. bengalensis) avec l’espèce d’Amérique (Glyph. saxatilis) ne m’a donné
que des différences bien légères, et dont quelques-unes ne sont peut-être pas constantes.“ Ich finde es nach
so einem Bekenntnifse ganz nutzlos, diese vorgeblichen durch die genaueste Vergleichung nicht wohl zu unterscheidenden
Arten anzunehmen, besonders aber da Cuvier selbst anerkennt, dafs mehrere Fische# die im indischen
Océan leben, auch im atlantischen Meere Vorkommen. Ich halte daher fortan den im rothen Meere
beobachteten Fisch (Forskäls Chaetodon saxatilis), den ich Glyphisodon saxatilis benannte, mit allen jenen oben
erwähnten Cuvier’schen Fischen für eine einzige Art, und gebrauche für sie den gleichen Namen.
Die zwéite Glyphisodonart, die von mir im rothen Meere eingesammelt wurde, ist Forskäls Chaetodon sordi-
dus, wovon ich zur Genüge in meinem vorigen Atlas pag. 34 gesprochen habe. Um Herrn Cuvier nicht voreilig
zuvorkommen zu wollen, beschrieb ich in gleichem Werke fünf verschiedene Fische unter dem gemeinschaft-
2 liehen Gattungsnamen Pomacentrus, auf deren Unterabtheilung aufmerksam machend. Cuvier trennte auch wirklich
drei derselben unter dem neuen Gattungsnamen Dascyllus *); von den beiden andern Arten ändert Cuvier (Vol. 5.
pag. 241) den Namen des einen Pomac. punctatus Quoy et Gaimard in Pomac. vanicolensis um! die andere
führt er unter gleicher Benennung mit mir als Pomac. pavo auf.
Ich habe auf meiner letzten Reise drei andere Pomacentrusartige Fische im rothen Meere aufgefunden, wovon
die eine, um conséquent zu seyn, als neue Gattung gesondert werden mufs.
Taf. 31. Fig. 3.
Pomacentrus Mocellatus. RüppeU.
Diagnos. Pomacentrus margine pracopcrculari et suborbital; serrato, pinna dorsal; e t anali posticc elongata acuminata, caudali recte trun-
cata, corporis coloré ex viridi fusco, caudam versus flavido-viridi, vcrticc lineis quinque longitudinalibus et opcrculo punctulis
coeruleis, medio postico pinnae dorsalis e t supra basin caudac macula nigra coeruleo-limbata, apice pinnarum ventralium et margine
externo p. dorsalis e t analis turchino.
Ein niedlicher Fisch, kaum 21 Linien lang, durch Körperform und Farbe nahe verwandt mit
Cuvier’s Pomacentrus tripunctatus (Vol. 5. pag. 421) und Glyphisodon biocellatus (Vol. 5. p. 282).
Der Körper ist elliptisch, comprimirt, der Rand des Präoperculum und Suborbitalknochens deutlich
gezähnelt, das Ende der Rücken- und Afterflosse in verlängerte Zuspitzung auslaufend; Schwanzflosse
vertical abgestutzL
Brfl. A - , Bafl. -j$> Rfl. - j j - [ Afl. £ • , Schfl. 5 + + 5.
Farbe des Körpers und der Flossen dunkelgrün, nach dem Schwänze zu und die Schwanzflosse
gelbgrün; dem Vertex entlang und durch die Augen ziehen fünf feine himmelblaue Längsstreifen,
die sich als Reihen kleiner Flecken nach dem Rücken zu fortsetzen ; die Operkein sind
blau gefleckt, und zuweilen ist an der Basis jeder Körperschuppe ein kleiner himmelblauer Flecken.
In der Mitte der hintern Hälfte der Rückenflosse und auf der obern Seite der Schwanzwurzel
ein runder schwarzer Flecken mit himmelblauer Einfassung; die Spitze der Bauchflossen und der
freie Rand der Rücken- und Afterflosse königsblau. Iris dunkelbraun.
Lebt zwischen den Kprallen bei Massaua.
Taf. 31. Fig. 4.
Dascyllus cyanurus. RüppeU.
An Pomacentrus viridis? Ehrenberg in Cuvier Vol. 5. pag. 420.
Diagnos. Dascyllus praeopcrculo serrato, suborbitali squamis tecto, pinna caudali falcata, corporis colore flavo-viridi, caudam versus cyaneo,
pinna caudali lateraliter coerulea, opcrculo coeruleo maculato, ad basin pinnae pectoralis macula nigra, pinnis reliquis erythrinis hyalinis.
Ovaler Körper mit stark ausgeschnittener Schwanzflosse, und zugespitztem etwas verlängertem
Ende der Rücken- und Aftèrflosse; das Präoperculum mit gezähntem Rande, der Suborbitalknochen
gar nicht sichtbar.
Brfl. j l , Bafl. - i - , Rfl. Afl. , Schfl. 3 + 8.
Körperfarbe schön grasgrün, auf den Operkeln vier bis fünf lasurblaue Flecken, zuweilen
einige blaue Punkte unter den Brustflossen; Basis des Schwanzes und Seiten der Schwanzflosse
lasurblau, die Mitte derselben und die übrigen Flossen röthlich hyalinisch; an der Basis der Brust-
*) Zwei dieser Fische, die neu für die Wissenschaft waren, sind in meinem Atlas abgcbildet, nämlich auf Taf. 8. Fig. 2 als Pomacentrus
(Dascyllus) marginatus (Rüpp.) und Fig. 3 als Pom. (Dascyllus) trimaculatus (Rüpp.). Bei Dascyllus marginatus ist in meiner
Beschreibung bei der Strahlenzahl der Rückenflosse (pag. 38) ein Druckfehler ; es soll — sta tt — heissen.