Viverra abyssinica. 33
zwei Paar schräg abwärts über die Schultern laufende dunkele Farbenstreifen, die zuweilen theilweise unterbrochen
sind. Di «Ly ordere Seite des Halses, die Vorderfüsse' und die Bauchmitte' aschgrau. Der Schwanz mit
zehn Paar Bändern, wovon abwechselnd das eine. Schwarz oder dunkelbraun, das andere graubraun oder grau-
weifs gefärbt ist, die einzelnen Bänder bei verschiedenen Individuen von ungleicher Stärke, das heifst bald sind
die dunkeln, bald die helleren.die breitesten.
Der Schedel aller diesey,l|hiÖiSe, wie verschieden auch immer ihre Farbennuance und die Grösse der Flecken
seyn mag, und gleichviel ob sie aus Südeuropa oder aus irgend einem Theil von Afrika abstammten, ist durch
eine scharfe wohl entwickelte Knochenleiste charakterisirt, welche vom Occiput längs der ganzen Scheitelmitte
gegen die Orbitalgegend zieht, • allwo sich dieselbe bifurcirt, und den Dornfortsatz theilweise bildet, welcher
dem Ligamente als Anlehnungspunkt dient, das die Augenhöhle schliefst.
Das Skelet dieses Thiers zählt:
13 Rippen,- Wirbel
7 Lenden-
3 Becken- ,,
22 Schwanz- ,,
In der Total-Körperlänge variiren die Individuen etwas untereinander; das gröfste von mir beobachtete
mafs von der Nasenspitze bis zur Schwanzbasis 1°. 8'. ß ", und, die Länge des Schwanzes zuzüglich der Endhaare
betrug 1°. 4'. 0". Bei allen ist nur ein schmaler Hautstreifen längs der Fufssohle unbehaart. Die Viverra
genetta lebt Paarweise auf hohlen Bäumen, jagt gewöhnlich des Nachts nach Vögeln und Mäuseartigen Thieren,
dringt gelegentlich auch in Häuser ein ,!,um das Zahme Geflügel auszurauben; entwickelt durch das Ausschwitzen
der zwischen After und Genitalien gelegenen Drüsen einen sehr starken Moschusgeruch, daher das Thier auch
bei den Arabern in Kordofan und Dongola Sabat benannt wird. In Abyssinieh, wo es sehr häufig vorkömmt,
führt es bei den Landeseingeborn,en,zu, Goüdar den Namen Aner. Aber in jenem Lande entdeckte ich eine
andere Art von Viverra, deren Gattungsunterschied von Viverra genetta nicht allein durch eigenthümliche
Färbung des Felles, sondern nanfentlich durch den Schedelbau begründet ist.
Taf. 11.
Viverra abyssinica* RüppéU.
Diagnos. Viverra corpore et pedibus colore isabellino, linea mediana dorsaii et tribus striis biarcuatis' nigricantibus ad latera dorsi utrinque,
parte externa pedum posticorum et lateribus colli nonnullis maculis nigricantibus variegatis; cauda villosa, octodcCim annulis
nigris et isabellinis alternantibus; gula, labiis et regione infraorbitali albidis, parte 'basali mastacis nigricante, ventre cine-
rascente. Crista ossea in medio cranii aut juba dorsaii nulla.
Dieses Thier scheint etwas kleiner zu verbleiben als die' gewöhnliche Viverra genetta; denn
das von mir zu beschreibende Individuum mufs nach den beinahe obliterirten' Knochennäthen
des Kopfes zu urtheilen, vollkommen ausgewachsen seyn. Das Cranium hat, wie ’ schon bemerkt,
keine Spur einer Knochenleiste längs der Pfeilnath, sondern ist ganz glatt und gleichförmig
gewölbt; es ist ferner im Vergleich zu den verwandten Arten bei den Dornfortsätzeri," an welche
sich das die Augenhöhle abschliessende Ligament anheftet, nahmbar breiter, während der ganze
Kopf etwas mehr gestreckt, aber weniger hoch ist.
K ö r p e r a u s m e s s u n g .
Länge des Cranium vom vordem Ende des Intermaxillarknochens bis zum obern
Gröfste Verticalhöhe des Ctanium . . . .
Körperlänge von der Nasenspitze bis zur Schwanzbasis
Länge des Schwanzes bis zum Ende der letzten Haaee
Sängethiore.
3'.
— - 4 10%
— l. 2
1. 5.. 0
1. 3. 8