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Taf. 16. Fig. 2.
Balistes rivulafus. Rüppell.
Diagnos. Batistes corpore subelliptico, canda inermi, pinna caudali piscis adulti apicibns lateralibus subelongatis, juvenilis margine postico
subrotundato, regione operculari striis sex alepidotiS^ corporis colore citrino, rivulis longitudinalibus ultramarinis, fascia inter
oculos, macula semicirculari ad latera pinnae dorsalis primae et secundae, fasciaque ad basin caudac colore nigro; pinna dorsali
prima nigra; secunda, anali et caudali ex flavido viridibus, permultis maculis caeruleis variegatis, margine externo albolim-
bato; labiis colore erytbrino.
Diese Balistesart scheint nicht über 6y2 Zoll lang zu werden, in welcher Gröfse sie eben so
wie die vorstehend beschriebene Art durch die seitlich verlängerten Spitzen der Schwanzflosse
sich von dem von mir abgebildeten jüngeren Individuum unterscheidet, an welchem der hintere
Rand der Schwanzflosse etwas zugerundet ist. Die Körperform ist im verticalen Durchschnitt
rundlich elliptisch, wobeijedoch der Bauch vor der Aftergegend einen Vorsprung macht; durch
die erschlaffte Haut, welche den Beckenknochen überdeckt. Aut der Schwanzbasis ist keine
Spur von Stacheln oder Knochenwarzen bemerklich; über die Operkuln ziehen sechs nackthäutige
Streifen; der vordere Theil der zweiten Rücken- und der Afterflosse ist nambar höher als der
hintere; die Strahlenzahl der Flossen ist:
Brfl. X p - HB. - X + - X , Aftfl. X , Schfl. 1 + X . + i.
Die Grundfarbe des ganzen Körpers und des Schwanzes ist schön zitrongelb mit vielen schmalen
unregelmäfsigen lazurblauen Längsstreifen und einzelnen Strichen; von einem Auge zum
andern über die Stirn gehet eine schwarze Binde; an der Basis der ersten und zweiten Rückenflosse
ist ein schwarzer halbzirkelförmiger Fleck; ein schwarzes Band gehet um die Basis des
Schwanzes; die erste Rückenflosse ist schwarz, die zweite und die ihr gegenüber befindliche
Afterflosse, so wie auch die Schwanzflosse sind gelbgrün mit lazurblauen Flecken; der freie Rand
dieser Flossen ist weifs gesäumt. Brustflossen einförmig gelbgrün, Lippen und Mund fleischfarbig.
Ich erhielt diesen Fisch im Monat July zu Djetta; er scheint daselbst nicht sonderlich häufig
vorzukommen.
Ich besitze die Skelette von fünf Balistesarten aus dem rothen Meere, welche, die allgemeine
Körperfqim ausgenommen, keine wesentliche Verschiedenheiten unter sich zeigen. Alle haben
an beiden Kiefern vier Paar robuste in einer Reihe sich folgende konische Zähne; hinter denjenigen
des Oberkiefers lehnen sich drei andere Paar konischer Zähne dicht an; am Schlund ist
oben und unten ein Knochenpaar mit doppelter Reihe konischer Zähne besetzt. Die Zahl der
Rippen ist bei Balistes viridescens, rivulatus, flavimarginatus et stellatus sieben Stück, nur B. assasi
hat deren acht auf jeder Seite. Bei diesen fünf Arten sind in der Wirbelsäule achtzehn Wirbel,
und bei jeder wird die Kiemenhaut durch sechs Strahlen unterstützt, wovon der äufserste ganz
besonders breit ist.
Monacanthus. Cuvier.
Auf meiner früheren Reise erhielt ich im rothen Meere einen ganz kleinen zu dieser Gattung gehörigen
Fisch, über welchen ich aber keine nach dem Leben gefertigte Beschreibung mitzutheilen hatte, daher ich mich
begnügte, ihn unter dem Namen Monacanthus pusillus aufzuführen, *) um spätere Reisende auf sein Dasein
*) Atlas zu meinen Reisen, Sect, der Fische, pag. 34.
aufmerksam zu machen. Kein anderes Individuum dieser Art ist mir seitdem vorgekommen; ich bemerke über
dieselbe nachträglich, dafs die ganze Körperhaut mit zahllosen kleinen Wärzchen, die rauh anzufühlen sind, bedeckt
ist; die Schwanzbasis hat keine besondere Bewaffnung, und bei den zwölf Strahlen der Schwanzflosse findet dieselbe
Eigenthümlichkeit statt, welche ich bei nachfolgender Artt beschreiben werde. Bei dieser zweiten im rothen
Meere aufgefundenen Art hatte: ich abermals die Unannehmlichkeit, dafs solche während einer von mir gemachten
Land-Excursion, in der Gegend des Hafens Tor für mich eingesammelt wurde, ich daher nur ein längst
abgetrocknetes Exemplar zu beschreiben vorfand ohne bestimmte Notiz über dessen Färbung im lebenden
Zustande. Ich konnte freilich die Hauptvertheilung des Colorits erkennen, aber die Nuancen der Farben
waren erstorben, und ihre genaue Angabe ist von späteren mehr begünstigten Beobachtern zu ergänzen. Wird
durch dieselbe einstens die Aehnlichkeit bestätiget, welche ich zwischen diesem Fisch und der von Renard
Fol. 26. No. 134 unter dem Namen Ewanwe bekannt gemachten Abbildung zu finden glaube?
Taf. 15. Fig. 3.
Hoiiacaiithiis pardalis. Rüppell. *)
Diagnos. Monacanthus corpore antice subrhomboidali, postice semielliptico, eompresso, pinna caudali rotundata, cute lacvi, basi cäudaj
latcraliter permultis pilis setosis antrorsum spcctantibus, labiis erythrinis, corporis colore umbrino, permultis maculis angulatis
fuscioribus picto, operculis rivulis novem longitudinalibus turcinis ( ? ) , pinna dorsali' secunda," anali et pectorali rufcscentibus,
caudali cinerascente- ( ? ) ; dentibus cestiformibus in maxilla superiore acuminatis.
Das Körperprofil dieses Fisches ist in dessen vorderer Hälfte zwischen der Basis des Stachels
der ersten Rückenflosse, dem Munde, der Endspitze des Backens und des Afters rautenförmig;
die hintere Körperhälfte entspricht einer parabolischen Form, an deren Axe die Schwanzbasis
mit der zugerundeten Flosse ansitzt. Die zweite Rücken - und die Afterflosse haben ihre
Strahlen beinahe durchaus von gleicher Länge, und sind wenig hoch; der Stachel der ersten
Rückenflosse ist im obern Theil an seiner vordem Kante, im unteren auf seinen beiden Seitenkanten
gezackt, und hinten an seiner Basis mit einer kurzen Membran versehen; die Strahlen
der Schwanzflosse sind an ihrer Basis dreikantig und bieten durch ihre abwechselnde Stellung
bald eine breite, bald eine schmale Fläche dar, welches ich sonst bei keiner Balistesart beobachtete.
Die ganze Körperhaut ist mit feinen Granulationen besetzt, die durch die Lupe betrachtet,
kleine rhombische Gruppen bilden; auf jeder Seite der Schwanzbasis ist ein grofser rundlicher
Flecken mit zahllosen feinen kurzen Nadeln besetzt, deren Endspitzen nach dem Kopf des Fisches
gerichtet sind; am Ende des Sternum ist eine kleine articulirte mit Stacheln versehene Knochenplatte
.D
ie Zähne dieses Monacanthus haben eine eigenthümliche Form und Stellung; sie sind nicht
konisch wie die der gewöhnlichen Balistes, sondern am Oberkiefer dreieckig und vertikal zusammengedrückt,
wie diejenige mancher Squalusarten; die Basis der beiden seitlichen Paare des
Oberkiefers liegt nicht in gleicher Linie mit derjenigen der beiden mittleren Paare, sondern
stehet tiefer; ferner stehen von der zweiten Reihe Zähne, welche bei den Balistes immer von der
vordem ganz überdeckt werden, am Oberkiefer zwischen dem ersten und zweiten Paare, die Endspitzen
eines Zahnpaares deutlich hervor, so dafs man beinahe sagen könnte, dieser Monacanthus
besitze am Oberkiefer in der vordersten Reihe zehn Zähne. **)
*) Aus Versehen stehet auf der Tafel parthalis statt pardalis, so wie auch bei Fig. 2. juvenir statt juvenis.
**) Siehe auf Tafel 15 die besondere ^Zeichnung der Zähne dieses Monacanthus.,.
Fische. 15