vorigen Atlas auf Taf. 22. Fig. 1 sehr gut abgebildet habe, so schlage ich vor, jenen von mir auf Taf. 23. Fig. 1
und von Bennet auf Taf. 4 abgebildeten Fisch mit dem Artennamen Holocentrus caudiraaculatus zu bezeichnen.
Ich gebe nun eine von mir nach der Natur gefertigte Abbildung von Forskäls Sciaend spinifera, für welche allein
in Zukunft der Name H. spinifer gültig ist.
Taf. 25. Fig. 1.
Holocentrus spinifer. *) Riipp. (hec Cuv. nec Rüpp. Atlas.)
Synon.: Sciaena spinifera. Forsk.
Dtagnos. Holocentrus vertice linea recta decliva, ad latera verticis *striis 6 — 7 divergentibus * * ), capite 'cuneiformi, corpore altiusculo
subrhombeo; parte spinosa pinnae dorsalis radio secundo longo, pinnaque colore coccinco, pinnis reliquis ex erythrino Uavican-
tibus; corporis colore ex argenteo roseo, post oculos et snpra basin pinnae pectoralis macula coccinea.
Dieser Holocentrus zeichnet sich vor den andern im rothen Meere lebenden Arten sehr
leicht au£ durch das in gerader Linie schräg abwärts laufende Kopfprofil, und durch einen, im
Vergleich zu den andern Arten, im Verticaldurchmesser höheren Körper; derselbe verhält sich
zur ganzen Körperlänge wie 1 : 3. Die seitlich vom Vertex gelegenen dreieckigen Knochenplatten
haben 6 - 9 7 divergirende Rippen; der Rand der Nasenknochen ist mit zwei starken Zacken
versehen, und die Zuspitzung am untern Winkel des Präoperculum ist ganz besonders robust.
Der zweite Stachel der Rückenflosse ist der längste, und übertrifft um die Hälfte die Länge des
vordersten Stachels; die Schwanzflosse ist hinten stark ausgekerbt, und an den Spitzen zugerundet;
die Strahlenzahl der Flossen ist: ***)
Brfl. — jj, Bafl.-i-, Rfl. Afl. Schfl. 5 + ^ + 5,
Körperfarbe hell lackroth mit Silberglanz, längs der Basis des stacheligen Theils der Rückenflosse
und am verticalen Rand des Präoperculum ein weifser Streifen; zwischen letzterem und
dem Auge ein grofser zinnoberrother Flecken; ein gleichgefärbter kleinerer unter der Eckspitze
des Operculum und oberhalb der Basis der Brustflosse. Der stachelige Theil der Rückenflosse
lebhaft zinnoberroth, alle andere Flossen gelblich hyalinisch. Iris blafsgelb; Körperlänge bis zu
15 Zoll. Der Magen, in welchem ich ziemlich grofse Crustaceen vorfand, ist ein stark muskulöser
langer Stumpfsack; unfern seines untern Endes inserirt sich unter spitzem Winkel der Darmkanal,
dessen Anfang mit 16 Blinddärmen besetzt ist. Die Leber bestehet aus drei Abtheilungen, von
welchen zwei sehr lange schmale dreikantige Lappen sind; der Darmkanal macht nur eine Rückbiegung,
und ist a/3 so lang als der ganze Körper. Eine einfache, grofse, dickhäutige Schwimmblase
ist vorhanden, an deren innerer Seite, gegen den Kopf zu, sich eine stark entwickelte rothe
Drüse befindet. Die Wirbelsäule zählt 10 Rippen- und 15 Schwanzwirbel; zu bemerken ist, dafs
der vorderste Wirbel keine Rippen trägt, und die hintersten Rippen ungewöhnlich breit gedrückt
sind. Die Kiemenhaut hat 8 Strahlen. Dieser Fisch kömmt periodisch häufig zu Djetta vor; sein
Fleisch ist besonders schmackhaft.
*) bedauere ungemein, kein Individuum von Holoc. leö (Cuv.) zum Vergleich zu besitzen; denn da von demselben gar keine
brauchbare Abbildung existirt, und Cuvier den Unterschied zwischen Hol. leo und Hol. spinifer auf Richtung der Verticallinic des Operculum
und auf eine unwesentliche Verschiedenheit der Strahlenzahl gründet, so glaube ich es möglich, dafs binde Arten identisch sind.
**) Cuvier legt wohl mit Unrecht Gewicht auf die Zahl der Streifen dieses Theils des Kopfes, denn bei dem nämlichen Individuum
sind zuweilen die. beiden Seiten des Kopfes in dieser Beziehung ungleich!
***) P*e fezähnelten Körperschuppen verlängern sich auch bei dieser Art an der Basis der Afterflosse in scharfe Zuspitzung, welches
aber beim Lithographiren meiner Zeichnung auszudrücken vernachlässigt wurde.
Fische. 25