Die Strahlenzahl der Flossen is t:
Brfl. A , Rfl. A . + A , Afl. A , Sclifl. 1 + A -j- 1.
Die Grundfarbe des ganzen Körpers und der Schwanzflosse scheint braun gewesen zu seyn,
die Seiten des Körpers durchaus mit eckigen zwei Linien grofsen dunkleren Flecken getigert;
unter dem Auge auf dem Operculum sind neun bis *zehn schmale dunkelblaue (? ) Wellenstreifen;
Brust-, zweite Rücken- und Afterflosse verwaschen röthlich; die kurze Membran an der
Basis des die erste Rückenflosse ersetzenden Stachels ist schwärzlich.
Diese Abbildung ist in natürlicher Gröfse gerechnet; neben derselben ist ein Umrifs der
Zähne; das einzige von mir beobachtete Individuum ward bei Tor im nordöstlichen Golfe des
rothen Meeres eingesammelt.
Familie der Gymnodonten. Les Gymnodontes. Cuv.
Yoid der hierzu gehörigen Gattung Diodon erhielt ich im rothen Meere nur eine Art, den bekannten Diodon
punctatus Cuv. (Bloch, Tafel 126),, welchen auch bereits Forskal auf seinen Reisen im rothen Meere beobachtete
(Desc. Animal, pag. XVII.). Der arabische Trivialname dieses Fisches ist zu Djetta: Schokie; das von mir
von dieser Art gefertigte Skelet ward von Professor Agassiz in seinem Werke über fossile Fische beschrieben.
Von Tetraodonarten sammelte ich auf meiner früheren Reise sechs Verschiedenheiten ein, weicheich in dem
dazu gehörigen naturhistörischen Atlas beschrieben und' theilweise abgebildet habe. *) Auf meiner neueren
Reise erhielt ich zwei andfere Arten dieser Gattung, wovon mir die eine neu scheint, die andere durch Totalform
und sonstige Particuläritäten die gröfste Aehnlichkeit mit dem von Russell (Taf. X X IX , Fig. 1.) abgebildeten
Tetraodon lunaris hat, aber durch Strahlenzahl und durch kleine Verschiedenheiten in der Färbung von
derselben abweicht, welche mir jedoch zu unwesentlich erschienen, um deshalb eine neue Art aufzustellen.
Meine unten folgende Beschreibung ist nach dem Leben gefertiget.
Taf. 16. Fig. 3.
Tetraodon semistriatus. Hüppen.
Diagnos. Corporis forma persimili Tetraodonti perspicillari (Hemprich), elongato-elliptica, capite et cauda exceptis permnltis spinis hi*sutis,
orbitis protuberantibus, pinnis pectoralibus recte truncatis, anali, dorsali et caudali sobrotundata, corporis et pinnaium colöre ex
viridi prasino, parte dorsali permnltis punctisj parte ventrali et pinna caudali multis lineis horizontalibus albidis pictis, annulo
circa anum et regionem apertnrae branchiaram nigris.
Der langgestreckte etwas elliptisch zugerundete Körper, welcher mit Ausnahme des Vorderkopfes
und des Schwanzes durchaus mit kleinen Stacheln dicht besetzt ist, die seitlich aufwärts
hervorstehenden Augenränder, die abgestutzte Form der Brustflosse, die zugerundete Rücken-,
After-und Schwanzflosse, und die zweispitzigen Hautfühler an den Nasenlöchern sind ganz gleich
denjenigen des Tetraodon perspiciUaris (Hemprich); auch Körpergröfse und Strahlenzahl der Flossen
(mit Ausnahme derjenigen am After) sind in beiden Arten gleich; diese Strahlenzahl ist bei
gegenwärtigem Fische
Brfl. A , Bafl. A Afl. A ’, Schfl. 1 + A + l.
Der specifische Unterschied beider Arten gründet sich allein auf die Vertheilung der Farben,
wodurch sie freilich sehr von einander abweichen. Tetraodon semistriatus ist fölgendermafsen gezeichnet:
Grundfarbe des ganzen Körpers grasgrün, Gegend um den Mund blafsgelb, Haut um
* ) Pag. 62. der Section der Fische, und Tafel 17.
die Kiemenöffnung und Basis der Brustflosse schwarz, auf letzterer drei citrongelbe Striche. Die
untere Hälfte des Bauchs milchweifs, um den After ein schwarzer Ring; von demselben laufen
weifse dünne|Striche aus in divergirender Richtung nach dem Schwanz, dem Rücken und der
Kopfgegend; besonders zahlreich^ sind dieselben am Vörderleib, wo auf dem Raume zwischen den
Brustflossen deren vierundzwanzig ‘ sind; um jede Augenhöhle gehen vier concentrische weifse
Ringe; zwei ähnliche Ringe gemeinschaftlich um die Brustflosse und Kiemenöffnung; zwei weifse
Streifen verlaufen über die Basis der Rückens - und Afterflosse. Die obere Hälfte, des Kopfes und
ganzen Körpers ist mit kleinen weifsen Flecken dicht. besäet; alle Flossen sind grasgrün, die
vordem % der Schwanzflosse mit weifsen wellenförmigen Längsstreifen. Iris braun mit gelbem
Ring um die Pupille. Körperlänge bis zu 16 Zoll.
Dieser Fisch ward im November zu Massaua einzeln eingefangen nach frischem SüdostWinde,
sonst aber nirgends im rothen Meere beobachtet.
Tetraodon lunaris. Cuv. ,
Russell fishes of Coromandel. Vol. I. Taf. 29. Fig. 1.
Diagnos. Tetraodon corpore subclaviformi, pinna caudali postice truncata, apicibus lateralibus paulo longioribus, pinna dorsali et anali
acuminata, cute partis median» ventris et dorso pinnis pectoralibus opposito subasperis, reliquo corpore cute lacvi. Linea latc-
rali conspicua, a naribus incipiente, sub oculos arcjuatim deciirrente, postea dorso approximata flexuosa. Corporis colore parte
dorsali carneo, lateribus ex argenteo nitido, ventre lacteo; pinnis pectoralibus flavicantibus; pinna dorsali, anali et caudali ex
viridi hyalinis, istä margine laterali azureo.
Die Körperform dieses Fisches ist kolbenförmig zu nennen; nach der Basis der Schwanzflosse
ist dieselbe vertical comprimirt, der hintere Rand jener Flosse senkrecht abgestutzt, dabei
die Endspitzen der Seitenränder etwas verlängert; an der Rücken - und Afterflosse ist der zweite
Strahl der längste; die folgenden verkürzen sich regelmäfsig und zwar so, dafs der äufsere Rand
dieser beiden Flossen gemeinschaftlich in eine verticale Linie zusammentrifft; die Brustflossen sind
am hintern Rande gleichfalls durch eine gerade Linie abgestutzt. Die untere Seite des Bauchs
nach der Mitte zu ist mit kleinen rückwärts gerichteten Stacheln besetzt, und auf der obern
Körperseite hat die Gegend des Vertex und der ihr zunächst liegende Theil des Rückens auch
ganz feine Stachelwarzen; der ganze übrige Körper ist glatthäutig. Die ungewöhnlichen Krümmungen,
welche die Seitenlinie macht, sind auf'der von Russell gegebenen Abbildung dieses Fisches
recht gut dargestellt; diese Seitenlinie beginnt an den Nasenlöchern, verläuft vorwärts nach dem
Munde zu, drehet sich dann als Halbzirkel unterhalb dem Auge her, und verläuft dann unregel-
mäfsig geschlängelt in der vordem Körperhälfte unfern des Rückens, in der hintern beinahe in
halber Höhe, bis zur Schwanzmitte.
Die Sfrahlenzahl der Flossen is t:
Brfl. A , RA- A , Afl. A }
Der ganze Rücken des Fisches vom Munde an ist fleischfarbig, die Seiten des Körpers
glänzendes Silber, der Bauch matt milchweifs; Brustflosse* gelblich, die andern Flossen grünlich
hyalinisch; der Seitenrand der Schwanzflosse und deren Endspitzen himmelblau. Iris gelb mit
rothem Ring. Körpergröfse des einzigen von mir eingesammelten Exemplares 6 Zoll; es ward
im Monat April mit der Angel bei Souez gefangen.