bestehet in dem nicht Vorhandenseyn einer niedern stacheligen Rückenflosse, deren Russell sowohl
in seiner .Abbildung als auch in deren Beschreibung ausdrücklich erwähnt. Der Körper meiner
Diacope coeruleolineata ist länglichgestreckt elliptisch; Rücken- und Afterflosse hinten zugerundet;
die Schwanzflosse beinahe rechtwinkelig abgestutzt; der Rand des Präoperculum mit einer
ganz leichten Einbiegung, er ist nur an der untern Seite gezähnelt; am Suboperculum bemerke
ich keine Spur eines konischen Auswuchses; die Strahlenzahl der Flossen ist:
Brfl. B a f l.-y v p f l. j |f * Afl. Schfl. 3 + + 3 . *
Grundfarbe des Körpers und aller Flossen hellgelb; sechs himmelblaue etwas unregelmäfsige
Längsstreifen verlaufen auf jeder Körperseite in deren obern Dreiviertheil; die dritte dieser Streifen,
vom Rücken abwärts gezählt, ist im Verlauf ihrer halben Länge nach dem Kopfe zu gespalten,
und etwas hinter dieser Spaltung ist auf der Seitenlinie ein grofser elliptischer schwarzer Flecken.
Die untere Hälfte des Körpers spielt ins verwaschen Rosenrothe, die obere mehr ins.. Bläuliche;
alle Flossen sind hellgelb, nach dem Rande zu etwas dunkler. Iris braun mit gelbem Ring um
die Pupille. Der Mund ist nicht sonderlich weit gespalten, beide Kiefer am äufsern Rande mit
einer Reihe ungleicher mittelmäfsiger Hackenzähne besetzt, hinter welchen eine Binde kleiner
bürstenförmiger Zähnchen. Beobachtete gröfste Körperlänge: 6 V2 Zoll; im September öfters zu
Massaua erhalten unter dem Trivialnamen Gehan; zu Djetta heifst dieser Fisch Gushabra.
Es bleibt mir noch übrig von zwei Diacopearten zu reden, die beide bereits von Cuvier
beschrieben wurden, zu welcher Beschreibung ich aber einige nachträgliche Bemerkungen zu
machen habe.
Diacope rivulata. Cuv.
Icon: Cuv# hist. nat. des Poiss. Vol. 2. Taf. 38.
Diagno*. Diacope praeoperculo valde inciso, callo suboperculari eximio, corpore elliptico compresso, pinna dorsati et anali basi lepidota,
apice postico acuminato, caudali recte truncata, capite et corporis colore ex viridi umbrino, vertice, operculo et basi squa-
marum dimidii superioris corporis punctulo azureo; praeoperculo et suboperculo Meis azureis rivulatis; in linea laterali
principio pinnae analis opposita, macula nivea; pinna dorsali et dimidio externo pinnae caudalis ex umbrino flavicante, pinnis
reliquis e x coeruleo cineräscentibus apicibus fuscioribus; margine antico p. pectoralis albolimbato.
P. P . - J - , V. - L ^ D . ^ 7 , A. C. 4 + ■— + 6.
In dem von Cuvier untersuchten und beschriebenen Exemplare scheint der kleine ovafe weifse Fleck gefehlt
zu haben, welcher sich in der Seitenlinie dem Anfänge der Afterflosse gegenüber befindet; vielleicht ist er
auch nur vom Pariser Gelehrten übersehen worden; im übrigen stimmen meine Exemplare und Zeichnung in
jeder Beziehung mit Cuvier’s Beschreibung überein. Der weifse Saum am vordem Rande der Bauchflosse ist
vielleicht nicht constant.
Am Pylorus fand ich wie gewöhnlich bei den Diacopearten 5 Blinddärme; die Schwimmblase war robust,
hinten zugespitzt, und nach vorn zu in zwei Zurundungen ausgehend. Das Fett des Fisches hatte eine eigen-
thümliche orangegelb# Farbe. Die von mir eingesammelten Individuen waren bis zu 15 Zoll lang; ich erhielt
sie zu Djetta ohne Angabe eines Trivialnamens.
Mesoprion monostigma (Cuv.), den ich öfters zu Massaua erhielt, ist sicherlich identisch mit des nämlichen
Autors Diacope. fulviflamma. Ich selbst hatte früher beide auch specifisch getrennt, wegen der bei dem sogenannten
Mesoprion monostigma mehr gelben Flossen, der nicht bemerkbaren gelblichen Längenstreifen auf dem
Körper und dessen mehr röthlich grauen Grundfarbe; aber spätere Beobachtungen einer langen Reihe instructiver
Uebergänge beweisen „mir« diß Irrung, und ich hoffest dafs diese Mittheilung abermals zur Ausmerzung einer
Nominalspecies beitragen wird. .
Cirrhites. Lacephde.
Die einzige im rothen Meere von mir beobachtete Art dieser Gattung ward von mir seiner Zeit (Atlas,
Fische, pag. 13, und Tafel 4, Fig. 1) unter dem Namen Cirrhites maculatus, Lacdp. *) ausführlich beschrieben
und abgebildet. Ich wiederhole hier auf das Bestimmteste, dafs diese Art nur fünf flache Strahlen'in der Kiemenhaut
hat; **) daher, wenn bei allen andern Arten eben so, diese Gattung in Cuvier’s System in eine andere
Gruppe gestellt werden mufs. Die Wirbelsäule bestehet aus 9 Rippen - und 17 Schwan zwirbeln.
* Priacanthus. Cuvi&r.
Der von Forskäl unter dem Namen Sciaena hamrur beschriebene Fisch ***) gehört zu dieser Gattung,
worunter ihn bereits Cuvier unter dem! Namen Pria. hamrur aufzählte. Es ist zwar von demselben keine Abbildung
vorhanden, und ich besitze eine nach dem Leben colorirte Farbenskizze; da aber der Fisch ziemlich
ähnlich ist dem von Bloch auf Taf. 319 abgebildeten Priacanthus macrophlhalmus, so unterlafse ich deren Veröffentlichung,
und bemerke nur, dafs an diesem Fisch, je nach dem Alter die Schwanzflosse mehr oder weniger “stark
halbmondförmig ausgeschnitten is t, deren hinterer Rand einen schwärzlichen Saum hat, und dafs die Zahl der
gespaltenen Strahlen der Rückenflosse von 12 auf 15 variirt; am Skelet sind 9 Rippen- und 13 Schwanzwirbel;
der Unterkiefer ist etwas schwach, wegen einiger ovalen Durchlöcherungen. Von den Rippen sind die vier
hinteren Paare nach der Basis zu flach und breit, dann aber wie gewöhnlich in eine Spitze auslaufend.
Dieser Fisch scheint familienweise zusammen zu leben und zu ziehen, so dafs er nur periodisch, aber dann
immer in nahmbarer Anzahl gefangen wird.
Therapon. Cuvier.
Von den beiden Arten dieser Gattung, welche im rothen Meere, und zwar sehr häufig Vorkommen, und
die Cuvier mit den Namen Th. servus und Th. theraps beschreibt, ist bereits die erste sehr erkenntlich von
Forskal angedeutet worden f ) ; aber die andere Art hat der Pariser Naturforscher, ohne es zu ahnen, unter
zwei verschiedenen Benennungen doppelt aufgeführt, nämlich Vol. 3, pag. 130 als Therapon theraps, mit einer
sehr guten Abbildung, und das anderemal auf pag. 183 als Th. ghebul; denn der zwischen beiden Arten als
Unterschied angegebene vierte dunklere Streifen von der Achselhöhle nach der Schwanzbasis ziehend, den man
im Leben beobachtet, verschwindet bei den in Weingeist aufbewahrten Exemplaren mehr oder weniger. Die
vorhandenen Abbildungen von Therapon servus in Bloch Taf. 138 Fig. 1, und von Th. theraps in Cuvier Vol. 3
Taf. 53 sind gut und lafsen nichts zu wünschen übrig. Die Wirbels äultT* beider Arten zählt 10 Rippen- und
15 Schwanzwirbel; erstere wird selten gröfser als 9 Zoll; die andere bleibt, wie es scheint, immer V3 kleiner;
beide heifsen im Arabischen Jerbua, und werden als Speise wenig jflschätzt, indem ihnen wie den Scolopsis-
arten ein Fucusgeruck eigenthümlich ist.
Myripristis. Cuvier.
Nur eine Art dieser Gattung ist ijair zugekommen, von welcher ich auch seiner Zeit eine colorirte Abbildung
und deren Beschreibung veröffentlichte •{--{-). Forskäl hatte dieselbe gleichfalls eingesammelt, und mit dem
Namen Sciaena Murdjan bezeichnet f f f ) , daher ich diesen Fisch Myripristis Murdjan benahmte. Bei meiner
Beschreibung bemerkte ich ausdrücklich, dafs dieses die nämliche Art ist, welche Cuvier unter dem Namen
Myripristis seychellensis bekannt machte. Ich habe hier noch nachträglich die Zahl der Wirbel des Skelettes
dieses Fisches mitzutheilen; er hat 10 Rippen- und 15 Sch wanzwirbel; der vorderste der ersteren trägt körne
Rippen.
*) Als Druckfehler stehet am angeführten Orte: C. maculosus.
**) Lacepädc gibt die Zähl der Kiemenstrahlen auf 7 , und Cuvic»auf 6 an.
***) Descript animal, pag. 45 No. 44.
+) Descript animal, pag. 50 No. 57 als Scigena Jarbua.
++) Atlas, Fische, pag. 86 und Taf. 23. Fig. 2.
+ t t ) Descript -Animal, pag. 48 No. 52.