Fische
a u s d em r o t h e n Meère .
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In den Beschreibungen der auf meiner vorletzten afrikanischen Reise beobachteten Fische aus
dem rothen Meere charakterisirte ich eine von mir aufgestellte Gattungsform aus der Familie der
Gobioiden, welcher statt des gewöhnlichen Kiemenspalts ein kleines über den Brustflossen befindliches
Loch eigenthümlich ist. Ich benannte dieselbe Petroskirtes*) ; damals hatte ich nur eine
einzige Art aufgefunden, die sich durch mehrere kleine Hautlappen an verschiedenen Stellen des
Kopfes, durch nahmbare Verlängerung der vordem Strahlen der Rückenflosse, durch ausgekerbten
hintern Rand der Schwanzflosse und durch die Farbenzeichnung kenntlich macht. Heute
liefere ich die Beschreibung und Abbildung einlr neuensfArt dieser Gattung, deren Auffindung
das Resultat der Forschungen meiner letzten Reise is|.*«,*-
Taf. 1. Fig. 1.
Petroskirtes ancylodon. RüppeU.
Diatmos Petroskirtes capite kevi excepta fimbria unica sopra oculos, in utraque maxillä lateribos nonnuHis dentibos perlongis, nncma-
' tis pinna dorsali et anali radiis aequalibus non articulatis fcec furcatis, pinna caudali trüncata; corpons colore umbrmo,
dorso fasciis sex clarioribas variegato,. nonnallis punctis nigricantibus intermixtis, parte anaü albipunctata,. vcntrc et prnnis
ventralibus aurantiacis.
Länglich ovaler, vertical zusammengedrückter Körper, mit rechtwinkelig abgestutzter Schwanzflosse;
die Strahlen der Rücken und Afterflosse sind alle gleich hoch; keiner davon ist gespalten,
aber auch keiner steif und in stechende Zpspitzupg auslaufend. Der hintere Rand beider
Flossen ist durch eine Membran mit der Basis des Schwanzes verbunden. Die Strahlenzahl der
Flossen ist: I I
M L X , B a i. A , R « .* Ä ., • Aftl. X , Sohl. 2 + + 2j
In der verwachsenen Kiemenhaut kann man 6 Strahlen wahrnehmen. Der ganze Körper
ist schuppenlos, und keine Spur einer Seitenlinie erkenntlich; auf dem Kopfe ist am obern
Augenliederrande jeder Seite eine Hautzaser. Die Hälfte der1 kleinen runden Oeffnung, welche
oberhalb jeder Brustflosse zu den Kiemen führt, ist mit einer Membran bedeckt. Der Mund
ist oben und unten mit einer Reihe gleichförmiger feststehender, dicht an einander gestellter
besetzt; unfern des Mundwinkels stehen oben 2 , unten 1 sehr langer gekrümmter
*) Atlas zur Reise im nördlichen Afrika, Fische des rothen Meers, p. 110 u. Abbildung Taf. 28. Fig. 1.