88 Apogon coccineus.
Taf. 22. Fig. 4.
Apog'on îmiictulatiis. Rüppell.
An Apôgon variegatus? VMencieimeê b o u t . Annales du Musée. Vol. I. pag. 55.
Diagnos. Apogon corpore altiusculo, capite subacuminato, pràeoperculo margine integro, linea laterali sub dimidio pinnae dorsalis secundae
terminata, pinna caudali rotundatay'corporis et pinnarum colore dilate prasino permultis punctulis fuscioribus variegato, praeoper-
culo striis quatuor flavicantibus, parte superiori opercnü macula nigra ovali flavolimbata.
Yergleichlich zu den andern Apogonarten ist der Höhendurchmesser des Körpers viel beträchtlicher
als gewöhnlich; er beträgt etwas mehr als y3 der ganzen Körperlänge; dabei ist der Kopf
konisch zugespitzt. .Besonders eigentümlich ist, dafs die Seitenlinie unterhalb der Mitte der zweiten
Rückenflosse endet; Am, Rande des Praeoperculum kann ich keine Zahnung entdecken;^ das Oper-
culum und die Schwanzflosse sind zugerundet; die Strahlenzahl der Flossen ist:
Brfl. Bafl. j - , Rfl. - f - , + - y , Afl. , Schfl. 4 + + 4.
Körperfarbe hell grasgrün, durchaus mit sehr vielen dichtstehenden bouteillengrünen Punkten
gescheckt ; * hinter dem Auge und unterhalb desselben verlaufen Über das Präoporculum vier
gelbliche Streifen ; oben am Operculum ist ein grofser runder schwarzer Flecken gelblich einge-
fafst. Flossen gelblichgrün mit vielen dunkleren Punkten ; 'Iris gelbbraun. Körperlänge 18 Linien.
Vorkommen zwischen den Korallen Lei Massaua. Es wäre erspriefslich, den von Cuvier Vol. 7.
pag. 443 sehr kurz beschriebenen Apogon auritus genau mit vorstehend beschriebenem Fische zu
vergleichen. Die Seitenlinie und Form des Operculum "sind Kennzeichen, die leicht, wenn gehörig
berücksichtiget, Identität oder Verschiedenheit ausweisen.
Die achte und letzte vonyniC»im rolhen Meere beobachtete Apogonart scheint mir nahe verwandt, vielleicht
selbst identisch, mit dem von CuyidJ’ unter dem Namen Apogon cupreus *), freilich nur mit ein paar Worten
angedeuteten Fisch, in welchem*Falle aber diese Beschreibung, namentlich bezüglich der Strahlenzahl der ersten
Rückenflosse, eine Berichtigung erheischt. In dieser nicht von mir lösbaren Ungewißheit entschloß ich mich die
zu publicirende Abbildung mit einem eigenen Namen zu bezeichnen.
Taf. 22. Fig. 5,
Apogon coccineus. Ruppen.
An Apogon cupreus? Ehrenberg.
Diagnos. Apogon capite subcuneiform^ operculo postice angulo acuto, pinna dorsali prima ràdüs sex, pinna caudali subfalcata, corporis et
pinnarum colore coccineo ooncolore.
Die KojÜform ist etwas konisch, das Operculum mit einer horizontal laufenden Leiste versehen,
die am hintern Rande eine Zuspitzung bildet; die erste Rückenflosse bestehet bei allen
vom mir untersuchten Individuen (fünf Stück) nur aus sechs Stacheln; die Schwanzflosse ist etwas
gabelförmig; der gröfste Höhendurchmesser ist 3 l/a mal der Körperlänge befindlich.
B ^ - ~ ^ k Bafl- T" ’ Rfl- + - j - , Afl. - j1, Schfl. 3 + -^- + 3.
Die Farbe des ganzen Körpers und aller Flossenist einförmig lebhaft karminroth; Iris schwarzbraun.
Das gröfste von mir beobachtete Individuum mifst 21 Linien; findet sich nicht sonderlich
häufig zu Massaua,' in gleicher Localität mit den verwandten Arten.
*) H is t Natodes poissons, Vol. 2. pag. 158.
Apogon coccineus. 89
Die Form des Darmkanals, Magen u,nd Zahl der Blinddärme habe ich bei dem Apogon
lineolatus*) beschrieben. Auf einen Druckfehler,^.der sich bei der Angabe der Kiemenstrahlen an
demselben Orte befindet, will ich hier aufmerksam machen. **) Schließlich will ich noch die Zahl
der Wirbel eines Skeletts von meinem Apogon bifasciatus? mittheiler^ dasse^e zählt Zehn Rippen-
und vierzehn Sch wanzwirbel.
Cheilodipterus. LacepMe.
Eine zu dieser Gattung gehörige Art kömmt ziemlich häufig im rothen Meere vdr, und ward bereits ausführlich
durch Forskal unter dem Namen Perca lineata ***) beschrieben. Gmelin in der dreizehnten Ausgabe
des System, naturae änderte diesen Namen in Perca arabica um; und Cuvier benannte nunmehr diesen Fisch,
von welchem er (Vol. 2. Taf. 23) eine Abbildung veröffentlichte, Cheilodipterus arabicüs! Einige wenige Berichtigungen
und Zusätze sey mir vergönnt der Cuvier’schen Beschreibung beizufügen. Am lebenden Fisch ist die
Iris braun mit zwei horizontalen goldgelben Streifen, wie ähnliche blaue Streifen von mir bei Apogon lineolatus
beobachtet und abgebildet wurden. Am Pylorus sind nicht, wie Cuvier sagt, drei, sondern vier Blinddärme, gleich
wie solches ebenfalls bei Cheilodipterus quinquelineatus der Fall ist. Eine einfache wohlentwickelte Schwimmblase
ist vorhanden. Die Wirbelsäule bestehet aus 9 Rippen- und 14 Schwanzwirbeln; unfehlbar ist es ein Druckfehler,
wenn Cuvier die Strahlehzahl der Bauchflossen zu ]/6 statt ‘V5 angab.
Ambassis. Commerson.
Schon.Cuvier stellt die Frage a u ff) , ob nicht der mit wenigen Worten-durch Forskal unter dem Namen
Sciaena safgha beschriebene Fisch ■j-J-) ein Ambassis Commersonii oder'eine andere nahe stehende Art dieser
Gattung sey. Es freuet mich, diese scharfsinnige Muthmassung durch directe Beobachtungen einigermaßen bestätigen
zu können; denn da ieh zu Massaua einen in jeder Beziehung mit Cuviers Ambassis Commersonii identischen
Fisch in nahmbarer Anzahl einsammelte, so ist dieses wahrscheinlicher Weisel die nämliche Art, die seiner
Zeit Forskal unter dem Trivialnamen Safgha erhielt. Da Cuviers Abbildung ff j-) und sehr ausführliche äußere
und innere Körperbeschreibung dieses Fisches ziemlich erschöpft, was darüber-zu sagen ist, so verweise ich auf
beides, und bemerke hier nur, daß keins der von mir eingesatnmelten Individuen länger als drei Zoll ist; daß
im lebenden Zustande die'Farbe des Rückens meergrün mit Lazurschimmer ist, der Bauch, die untere Hälfte
des Kopfs und die Flossen, mit Ausnahme der Schwanzflosse sind hyalinisch lackroth; längs den Seiten des Körpers
zieht ein zwei Linien breiter silberglänzender Streif; das Präoperculum hatte gelblichen Tombackschiller.
Schwanzflosse gelbbraun mit schwarzen Endspitzen, auch die Spitze der ersten Rückenflosse ist schwärzlich. Iris
gelblich. Die Knochenplatten am Schlünde sind mit kleinen halbsphänsch.en Zähn dien besetzt; die nach vorn
zu gerichteten Stacheln, welche wie gewöhnlich die concave Seite der Kiemenbogen besetzen, sind besonders
lang. In der Wirbelsäule sind 10 Rippen-'und 14 Schivänzwirbel. «Jede Rippe erweitert sich unfern der Basis
zu beiden Seiten, und erscheint so gewißermaßen von zugqgpitzter Blatt form.
Grammistes. Bloch, Cuvier.
Von der bekannten* Art — Grammistes orientalis, Bloch — abgebildet in Seba III, Taf. 27 Fig. 5, erhielt ich
ein einziges Individuum im Monat Mai in der Nachbarschaft des Hafen Tor; ds.: schien eben einem Raubfische
entkommen zu seyn, defsen Verwundungen noch an dem Körper sichtbar waren, und in deren Folge der Fjsch
betäubt an der Oberfläche des Wassers schwamm. Sonst ist mir diese Art nirgends vorgekommen; da sie^klein
verbleibt, und nicht durch Angelköder angelockt wird, so hat sie wenig von der Nachstellung arabischer Fischer
zu fürchten.
* ) Atlas, Fische, pag, 47.
**) Loc. cit. pag. 48 stehet vier statt sieben Strahlen.
***) Desc. Animal, pag. 42. No. 43.
+) Hist. N a t des Poissons, Vol. 2. pag. 177.
+ t) Descript. Animal, pag. 53. No. 67.
t t t ) Cuvier, Vol. 2. Taf. 25 und pag. 176.
Fische. 23