Eine Yogelart, wovon ich Exemplare in mehreren Museen zü Paris und London, ich weifs
nicht aus welchem Beweggründe, mit dem Namen Centropus senegalensis L a t kam bezeichnet
fand, ähnelt ungemein dem vorstehend beschriebenen Vogel, nur sind ihre Körperdimensionen
sämmtlich beiläufig Vr Theil stärker, am Hinterkopfe fehlen ihnen die weifsen Streifen längs des
Schafts der Federn; dagegen ist die Grundfarbe des Nackens mehr dunkelbraun, die obere
Seite der Schwanzfedern ist beinahe durchaus mit feinen grauen Querstreifen gezeichnet, die Seiten
des Bauchs sind mehr gleichförmig hell isabellgelb, indem die feinen, wellenförmigen, bräunlichen
Querlinien nur sehr schwach angedeutet sind. Diese Vögel dürften wohl nur eine climatische
Varietät des Centropus superciliosus seyn, die jedoch vorläufig, um Irrungen vorzubeugen,
besonders aufgeführt werden mufs.
Taf. 21. Fig. 2.
Centropus monachus. RüppeU.
Diagnos. Centropus fronte, vertice e t regione parotica n igris, occipite e t cervice nigro splendore a zu reo , alis et interscapulio laetc ferru-
gineis, remigum apice glandicolore, tergo, uropygio et cauda supra fusco - umbrinis, hac infra fu sco -v irid i; rectricibus rotundatis
postice subtiliter a lbo-limbatis, gastraeo albo Oavicante, scapis lucidis.
Der an der Basis * ziemlich hohe und comprimirte Oberschnabel läuft in eine hackenförmig
über den Unterkiefer herabragende Endspitze aus; die Borsten am Rande des obern Augenlieds
sind besonders stark entwickelt; der Schaft der Federn am Oberkopfe und Vorderhalse ist steif,
und dabei ihr Fahnenbart schlaff und weitschichtig. An den Flügeln ist die sechste Schwinge
die längste, und reicht bis zum Drittheil der Schwanzlänge; der Schwanz ist gestaffelt und
zugerundet, sämmtliche Schwanzfedern ganz besonders breit.
K ö r p e r a u s m e s s u n g .
Ganze Körperlänge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende . . . 1°. 4'. 9y/.
Schwanzlänge besonders gemessen . . . . . . ■ ■ ,»* 7. 4.
Länge des Oberschnabels längs der Krümmung der Firste . . . . — 1. 2.
Länge des Flügels vom Bug bis zur Spitze der sechsten Schwinge . . . . , flgjgEfi 7. 2.
Länge des Tarsus . ................................................................................. ......... .— 1. 9.
Der Vorderkopf und die Gegend um die Augen bis wagerecht mit der untern,Seite des
Unterschnabels, ist grünlichschwarz; der Hinterkopf, die Seiten des Halses und der ganze Nacken
bis an die Rückenmitte hinab, ist blauschwarz mit schönem Stahlschimmer; die Federnschafte
beider Körpertheile pechglänzend. Rückenmitte und Flügel rostroth, das Ende der Primär- und
Secundär-Flugfedern grünbraun; Hinterrücken, obere Schwanzdecke und Schwanz dunkel-sepien-
braun, die Federn des letzteren am Endrand weifs gesäumt. Die ganze untere Körperseite
weifslich ins Isabellfarbige spielend, die steifen Federnschaften des Halses glänzend, Schnabel und
Füfse dunkel-hornfarbig, Iris karminroth.
Lebt paarweise auf Hochbäumen in den Thälern der Kulla in Nord - Abyssinien; Nahrung
verschiedenerlei Insecten,
Vfigel. 15