132 Atherina.
ein Sechstel länger als die gröfste Körperhöhe, und nrifst etwas mehr als den vierten Theil der Körperlänge; in
der Verticallinie oberhalb des Anfangs der Afterflosse sind zwölf Schuppen; die vier Auskerbungen am untern
Rand des Präoperculum sind wenig ausgesprochen; unter dem Unterkiefer- sind keine Poren bemerkbar; die
Körperfarbe ist einförmig Silber ohne Streifenandeutung, der Rücken blaugrün. Noch hat dieser Fisch die Eigen-
thümlichkeit, dafs auf den Schuppen unterhalb unter und vor den Brustflossen sich auf jeder ein vertical verlaufender
Strich befindet, während sonst immer hier wie auf den Schuppen des Körpers diese Striche horizontal sind.
Die vierte von mir eingesammelte Mugilart halte ich identisch mit dem Forskâlischen M. crenilabris; dieser
Fisch hat viele Aehnlichkeit mit den von Cuvier Taf. 310 abgebildeten Mugil labeo; aber der von mir eingesammelte
Fisch hat den Rand der Unterlippe stark ausgezackt; auch sind sechs ausgezeichnete Auskerbungen
am untern und hintern Rande des Präoperculum befindlich, welches letztere an der halben Kopfhöhe einen merklichen
Einschnitt hat; die Afterflosse beginnt vor der zweiten Rückenflosse ; die Basis beider und diejenigen der
Brust- und Schwanzflosse sind mit Schuppen; unterhalb der Brustflosse haben die Schuppen einen schräg abwärts
verlaufenden Strich, alle andere Schuppen nur an ihrer Basis einen kleinen horizontal verlaufenden Strich ohne
Zerästelung; dreizehn Schuppen in der Verticallinie über dem Anfang der Afterflosse. Kopflänge ein Sechstel
kleiner als die gröfste Körperhöhe und vier Dreiviertelmal in der ganzen Körperlänge enthalten. Am Unterkiefer
erkenne ich keine Poren.
Alle Mugilarten des rothen Meeres heifsen gewöhnlich bei den Eingebornen : Arabi.
Atherina. Linné.
Die von Forskal unter dem Namen Atherina hepsetus (pag. 69. No. 101) beschriebene Art rechnet Cuvier zu seiner
Ath. pectoralis, welche letztere sehr leicht erkenntlich ist durch den dunklen Flecken in der Mitte der Brustflosse,
während die Basis und Endspitze derselben heller sind. Von einer solchen Färbung erwähnt Forskal gar nichts,
aber er hebt einen grofsen schwarzen Fleck heraus, in der Iris am obern Rande. Nach Cuvier’s Versicherung
haben spätere Naturforscher (Geoffroy-und Ehrenberg) jene Atherina pectoralis zu Souez und Massaua einge-
sammelt, welches ihn namentlich bestimmt zu haben scheint, die Forskalische Atherina mit dieser Art als identisch
anzunehmen. Ich habe diesen leicht erkenntlichen Fisch im rothen Meere nicht aufgefunden, dagegen beobachtete
ich in pahmbarer Zahl eine andere Atherina, welche mit keiner der von Cuvier beschriebenen übereinstimmt,
und die ich daher nachstehend unter einem neuen Namen auffuhre. Ich fand sie ungemein häufig im
rothen Meere; sollte dieses nicht etwa die von Forskal beobachtete Art seyn, weil sie ausser allen andern von
demselben erwähnten Kennzeichen namentlich den schwarzen Flecken in der Iris besitzt.
Taf. 33. Fig. 1.
Atherina Forskalii. Rüppell.
An Atherina hepsetus, Forsk. pag. 69. No. 101.
Diagnos. Atherina capite obeso, supra plano, ocnlis magnis, ore declivo, praeoperculi margine postico cxciso, nonnullis poris lacunosis ad
latera capitis, sub ocnlis, et maxilla inferiori; corpore cylindrico, squamis magnis, linea Iaterali paulum conspicua, recta, in parte
antica corporis déficiente; radio postico pinnae dorsalis secnndae et analis elongato, corporis colore dorso viride-tbalassino, ventre
ex roseo-argenteo, lateribus vitta lata nitente argentea, supra limbo fiavo et coernleo, pinnis hyalinis, iride marginem superiorem
versas macula nigra.
Breiter, dicker,,, kurzer Kopf mit abgeflachtem Vertex, schräg gestelltem Munde und sehr
grofsen Augen, der hintere Rand des Präoperculum mit einer starken Auskerbung. Oberhalb des
Operculum auf den Seiten des Vertex in einer Furche zwei Poren; zwei andere Furchen mit
Poren zwischen den Augen und Oberkiefer, und am Unterkiefer. Der Körper ist langgestreckt,
vorn cylindrisch, hinten etwas spindelförmig, die Schuppen ziemlich grofs, neun in der Hälfte des
gröfsten Körperumfanges; die Seitenlinie bestehet aus einer kleinen Kerbe an der Basis der dritten
Schuppenreihe von oben gezählt; sie fehlt auf den neun vordersten Schuppen; die Brustflossen
liegen mit schräg abwärts gerichteter Spitze; der hinterste Strahl der zweiten'Rücken- und der
Afterflosse ist etwas verengert.