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Hemiramphus ftamlberiir« Rüppeïï.
Syrion. : Esox Gamberur Lacép. Yol. 5. pl. 7. Fig. 2. *) Hemiramphus erythrorhynchus ?
vï Lesueur im Journal of Nat. Scienc. of Philadelphia. Yol. 2, pag. 135.
Diagnos. Hemiramphus corpore quadrangulari, ab apice mandibulae usque ad marginem anteriorem orbitae quintam partem longitudinis
corporis aequante, pinna dorsali et anali oppositis, longitudine aequali, linea laterali a margine inferiori suboperculi ïncipiente,
recte decurrente, ventri approximata, basin caudae non attingente ; corporis colore dorso thalassino, ventre erytbrino, splendorc
argenteo, 'lateribus vitta longitndinali azurea, apice mandibnlae testa ceo, pinna caudaii violacca, margino laterali nigricantc.
Der Hauptunterschied zwischen dieser Art und dem von Forskäl beschriebenen Esox marginatus
bestehet in der Gleichheit der Länge der Rücken- und Afterflosse, die ganz genau gegeneinander
übersitzen. Die Kopfform und diejenige der Schwanzflosse ist die allen Arten der ganzen Gattung
eigenthümliche, daher nichts speciell darüber zu bemerken. Yon der Spitze des Unterkiefers bis
zum vordem Orbitalrande ist ein Fünftel der ganzen Körperlänge ; der Körper selbst im Querdurchschnitte
ist beinahe viereckig; die Seitenlinie beginnt am untern Rande des Suboperculum und
verläuft unfern der Seitenkante der Bauchfläche, bis sie in einigem Abstande von der Basis der
Schwanzflosse endet. Die Strahlenzahl der Flossen ist:
Brfl. A , Bafl. A , Rfl. A , Afl. A ? Schfl. 5 + A + 5.
In der Kiemenhaut sind dreizehn Strahlen. Die den Körper bedeckenden Schuppen sind
ziemlich grofs; Rückenfarbe meergrün, Bauch und Körperseiten fleischfarbig mit Silberglanz;
längs der Seiten des Körpers ein lazurblauer Streifen. Spitze des Unterkiefers ziegelroth; Iris
weifslich. Alle Flossen hyalinisch, nur die Schwanzflosse in der Mitte violett und der seitliche
Rand schwärzlich. Der kleine Mund ist mit einer Binde ganz feiner Bürstenzähne besetzt; am
Schlund oben und unten eine sehr robuste Knochenplatte dicht mit bürstenförmigen Hackzähnen
besetzt; der Darmkanal ohne Erweiterung, Absonderung oder Rückbiegung. Sehr eigenthümlich
ist die Schwimmblase; sie hat die Länge der ganzen Bauchhöhle, und bestehet aus einer grofsen
Menge kleiner runden Blasen, die durch Zellgewebe traubenähnlich zusammengewachsen sind,
und unter sich scheinbar keine Verbindung haben.
Ich beobachtete diesen Fisch nie gröfser als sieben Zoll lang; er ist häufig in der Bucht
von Massaua; wenn von Feinden verfolgt, schleudert er sich aus dem Wafser, und zwar mit
solcher Kraft, dafs er mehrmals von der glatten Oberfläche des Meeres wieder abprallt, und so eine
lange wellenförmig gebogene Linie in der Luft verläuft. Der Fisch heifst zu Massaua Gamberur.
Hemirampluis Far. RüppeU.
Synon. : Esox Far, Forskal desc. anim. pag. 67. 98. b. Hem. Gommersonii Cuvier Règne animal.
Vol. 2. pag. 286.
Icon.: Lacépède Vol. 5, pl. 7. Fig. 3., als Variete de l’Esoce Espadon.
Diagnos. Hemiramphus corpore elongato subeylindrico, capite ab apice mandibulae ad marginem anteriorem orbitae quartam partem
totius corporis aequante, pinna dorsali duplici longitudine pinnae analis, linea laterali veluti H. Gamberur, corporis colore parte
dorsali thalassino, ventre et lateribns albido, ad latera corporis vitta argentea longitudinal, 3 vel 4 maculis nigris picta.
Der Körper dieses Fisches ist im Querdurchschnitt mehr elliptisch als viereckig, sonst aber
wie vorstehende Art geformt, nur ist der Unterkiefer verhältnifsmäfsig länger, denn von defsen
’ ) Cuvier,vRègne Animal, Vol. 2. pag. 286. Note, citirt diese Figur irriger Weise als eine Abbildung von Hemiramphus marginatus.
Bagrus thalassinus. 75
Endspitze bis zum vordem Rande der Augenlieder entspricht beiläufig dem vierten Theil der
ganzen Körperlänge; auch ist die Basis der Rückenflosse doppelt so lang als die ihr gegenüber
befindliche Afterflosse. Verlauf der Seitenlinie wie bei H. Gamberur.
Die Strahlenzahl der Flossen ist:
Brfl. A , Bafl. A , Rfl. A , Afl. p Schfl. 4 + A _j_ 6.
In der Kiemenhaut sind dreizehn Strahlen. In der Wirbelsäule sind fünfunddreifsig Rippen-
und vierzehn Schwanzwirbel. Das obere Drittheil des Körpers ist meergrün, das Uebrige bläulich
silberweifs; da wo sich beide Farben scheiden, ist ein metallglänzender Längsstreif, auf welchem
drei bis vier schwarze Flecken. Die Flossen sind bläulich hyalinisch, der obere Lappen der
Schwanzflosse isabell, und ihr hinterer Rand schwarz gesäumt. Verdauungsorgane und Schwimmblase
ganz wie bei vorbeschriebener Art. Hemiramphus Far erreicht eine Körperlänge von fünfzehn
Zoll, kömmt häufig im ganzen rothen Meere vor, und lebt in zahlreichen Familien zusammen;
der arabische Trivialname dieses Fisches ist Far.
3) Familie der Siluroiden.
Die zu dieser Familie gehörenden Gattungen sind alle, mit sehr wenig Ausnahmen, Flüsse oder Süfswafser-
Seen bewohnend, und zwar grofsentheils solche, die der wärmeren Erdzone angehören, namentlich ist dieses
der Fall mit den Arten der Gattung Bagrus. *) Ich war daher nicht wenig überrascht, im rothen Meere, das
bekanntlich jeglicher Sürswafserzuströmung entbehrt, eine eigene Art jener Gattung, und zwar ziemlich häufig
vorkommend aufzufinden, die aber, wie es scheint, den Beobachtungen früherer Naturforscher entgangen ist.
Taf. 20. Fig. 2.
Bagrus thalassinus. Rüppetl.
Diagnos. Bagrus capite subdepresso, parte mediana verticis scuto osseo, ore tentaculis sex, pinna adiposa minuta, salmonibus simili,
pinna caudaii lobo superiori magno, apertura narium postica semilunari, valvulis cutaneis clausa, radio primo pinnae dorsalis ct
pectoralis robusto, utrinque marginc serrato, linea laterali aperturam branchiarum non attingente, sub aculco’ pinnae dorsalis
incipiente; corporis cute glabra, colore carneo nitore argenteo.
Etwas flachgedrückter Kopf, hinter den seitlich gestellten Augen mit parabolisch aufsteigendem
Vertex; längs der Medianlinie ein robustes Knochenschild, von einer Fetthaut überdeckt;
der Körper langgestreckt mit glatter Haut, einem etwas vertical zusammengedrückten Fleischkegel
ähnelnd. Seitenlinie erst unterhalb des Stachels der Rückenflosse beginnend, in gerader
Linie nach der Mitte der Schwanzbasis verlaufend; Schwanzflosse stark ausgekerbt, deren oberer
Lappen länger als der untere; erste Rückenflosse kurz aber hoch, dem verticalen gröfsten Körper-
durchmefser an Höhe gleich; ihr vorderer Stachel so wie derjenige der Brustflossen sehr robust
und lang, auf beiden Seiten gezähnelt; die Fettflosse sehr klein und kurz, den ersten Strahlen
der Afterflosse gegenüber ansitzend.
Brfl. A , Bafl. , Rfl. A , Afl. A , Schfl. 9 + ; A + n .
Kiemenhaut mit fünf Strahlen; die Kiemenspalten beider Körperseiten mit einander über
die Brust vereiniget. Die hintern Nasenlöcher sind grofs, halbmondförmig gespalten^ und durch
*) Die einzige mir bekannte Ausnahme macht Mitchells Silurus (Bagrus) marinus von Neu-York.