Farben Sciurus leucoumbrinus. Da ausser dem angeführten Unterschied der Ohren und anderer Bildung des Craniums
sich beide Arten im übrigen äusserlich ganz gleich sind, so ist eine ausführliche Beschreibung der Abyssinischen
überflüssig. Das Thier heisst in den Thülern bei Massaua Schillu, und in Kordofan Sabera. Die in Abyssinien beobachteten
Individuen, verglichen mit denjenigen, welche ich in Kordofan einsammelte, weichen von letzteren durch dunkleres
Braun auf der obern Körperhälfte und den Seiten des Kopfes ab, welches jedoch keinen specifischen Unterschied
begründet, wie der Vergleich der Schedel und die Körperdimensionen ausweisen. Die zweite von mir eingesammelte
Art dieser Abtheilung ist gleichfalls neu; ich benannte sie Sciurus rutilus, und sie ward auf Tafel 24 des
zoologischen Atlasses zu meiner früheren Reise nach Afrika abgebildet und beschrieben.
Von auf Bäumen lebenden Bichhörnchen, deren Balg mit weichem Haar wohlversehen ist und deren Behaarung
des Schwanzes die Rübe cylindrisch umgiebt, fand ich in Abyssiuien nur eine Art; sie ist neu für die
Wissenschaft.
Tafel 13.
{Sciurus multicolor. Rüppett.
Diagnos. Capite supra, dorso, cauda, lateribusque corporis pilis rubiginosis, annulis umbrino-fuscis, apicibusque albidis partim variegatis;
latcribus capitis, rliinario, mctatarsibus et basi caudae subtus rubiginosis, gula et ventre isabcllinis, annulo orbitali et partc mcdiana
gastraei ex flavo albicante.
Grössenverhäitniss der einzelnen Theile:
Körperlänge von der Nasenspitze bis zur Basis des Schwanzes, in gerader Linie gemessen . 8/. 6/y
Längs der Rückenkrümmung g em e s s e n ..................................................................................... 9. 6
Länge der Schwanzrübe ................................................................................................................. 9. 10
Schwanzlänge bis zur Endspitze der Behaarung....................... ...................................................10. 4
Verticallänge der O h r e n ..................................................................................................................— 7
Nasengegend und Wangen, Seiten des Halses und des Bauchs, unteres Drittheil der Füsse und
die untere Seite des Schwanzes bei seinem Beginn rostroth; Oberkopf, ganzer Rücken, Schwanz,
Seiten des Körpers und äussere Seite der Beine rostroth, alle Haare mit mehreren braunschwarzen
Ringen und zum Theil mit weissen Endspitzen; Vorderhals, Bauch und innere Seite der Beine isabellfarbig,
welches zuweilen gegen die Bauchmitte ins Weisse übergeht. Die Augen sind gelbweiss eingefasst,
eben so der Mund; die Bartborsten schwarz; vordere Seite der Schneidezähne honiggelb; die
Nägel der Füsse hornbraun. An den Weichen hat das Thier vier Zitzen.
Vorkommen auf den Bäumen, von deren Früchten und Knospen es sich ernährt; lebt in den Thälern
derKullaund dem Ostabhange der abyssinischen Küstengebirge; heisst bei den Eingebornen Sakie.
Ueber die andern Thiere aus der Ordnung der Nager, welche ich in Nord-Afrika einsammelte, bemerkeich,
dass der in Abyssinien häufig vorkommende Hase mit der ägyptischen Art (Lepus aegyptiacus, Linn.) identisch ist,
während der in Ober-Nubien und Kordofan lebende Hase (Lepus isabellmus, Rüppell Atlas Taf. 20.) leicht kenntlich
durch seine verhältnissmässig viel längeren Ohren, specifisch von dem abyssinischen Hasen verschieden ist. Das
in Abyssinien und Nubien lebende Stachelschwein ist identisch mit dem in Nord-Afrika und Sicilien einheimischen
Hystrix cristatus; es heisst bei den Bewohnern der abyssinischen Küste in der Tigrd-Sprache Endet. *)
Die Beschreibungen und andere Mittheilungen über die zahlreichen Arten von Nagern aus der Familie der
Mäuseartigen Thiere (Mus, Dipus, Merion.es, Hypudäus, Psammomys u. A.) muss ich für andere Gelegenheit verspüren.
s) Salt, im Appendix zu seiner Reise, benennt cs in dieser Sprache Confus, welches aber die Bezeichnung des Igels ist.