104 Anthus sordidus.
sich auf Randeinfassung. Ueber die Augen zieht ein isabellfarbiger Strich; die Kehle ist weisslich,
auf den Seiten mit einem schmalen braunen Streifen. Brust und Hals isabellfarbig mit einigen wenigen
braunen Längsstrichen; Bauch und Aftergegend röthlich weiss, welche Farbe auf den Seiten des Bauchs
ins verwaschen Rostfarbige übergeht. Der Schwanz ist dunkelbraun, die beiden äusseren Steuerfedern
jeder Seite gelblich weiss, jedoch bei dem zweiten Paar ein Theil der innern Fahne und der Schaft
dunkelbraun. Oberschnabel und Iris dunkelbraun, Unterschnabel und Füsse röthlich weiss; um die
Iris geht ein Kranz von gelblich weissen Stippchen.
Ganze Körperlänge . . . 6 y. 8 " Flügellänge . . . 3y. 7 "
Schwanz besonders gemessen 2. 6 Länge des Tarsus . 1 —
Oberschnabel der Firste entlang . . 6 " .
Diese Anthusart hat gleiches Vorkommen mit de*r vorherbeschriebenen.
Z u s am m en ste llu n g d er von m ir b e o b a c h te te n le r c h e n a r tig e n Vögel.
Certhilauda desertorum (Swainson); Alauda desertorum Stanley im Appendix zu Salt’s Reise;
A. bifasciata (Temminck), Rüppell Atlas. Vögel, Tafel 5.; aus den Wüstesteppen von
ganz Nordafrika und Arabien.
Alauda bilopha (Rüpp.); Temm. pl. 244. Fig. 1.; Gebirgsthäler des peträischen Arabiens.
„ calandra (Linn.). Häufig in Aegypten und Nubien.
„ brachydactyla (Leisler). Häufig in Aegypten, Nubien und Abyssinien.
„ cristata (Linn.). Häufig in denselben Gegenden.
„ arvensis (Linn.). Häufig in Unterägypten und Arabien.
„ isabellina (Temm.) A. d esefti (Lichtenst.) Temm. pl. 244.; häufig in Aegypten, Nubien
und Arabien.
„ ruficeps (Rüpp.) Wirbelthiere. Taf. 38. Fig. 1. Abyssinien.
Macronyx Jtavicollis (Rüpp.) Wirbelthiere. Taf. 38. Fig. 2. Abyssinien.
Anthus arboreus (Bechstein), im Winter häufig in Unterägypten.
„ pratensis (Bechstein) Ebendaher. *)
,, cecilii (Savigny) Descrip. de l’Egypte, oiseaux, pl. 5. Fig. 6 . A. rufogularis Brehm; bei
Souez häufig im April.
,, rufescens (Temm.), häufig im Winter in Unterägypten, auch in Dongola und dem peträischen
Arabien.
„ campestris (Bechstein). Ebendaher.
„ aquaticus (Bechstein). Ebendaher.
„ sordidus (Rüpp.) Wirbelthiere. Tafel 39. Fig. 1. Simen in Abyssinien.
„ cinnamomeus (Rüpp.). Ebendaselbst, Seite 103. Ebendaher.
* ) Ist in der Dcscript de l’Egypt. Taf. 13. Fig. 6. unter dem Namen Anthus arboreus beschrieben und abgcbildcl; der in dem
nämlichen Werk, Tafel 5. Fig. 5. abgebildete Anthus Coutelli ist mir unbekannt; Ehrenberg hält ihn für Anthus aquaticus. (_Symb. Phys.
Aves. Bogen d. d.)
Hirundo pristoptera. 105
Familie der schwalbenartigen Vögel.
Dreizehn zur Linne’schen Gattung Hirundo gehörige Arten habe ich in Nordafrika eingesaminelt, und eine
vierzehnte beobachtet, ohne ihrer habhaft zu werden; nur eine einzige derselben halte ich für unbeschrieben.
Tafel 39. Fig. 2.
ffirundo (Ctaelidon) pristoptera. Rüppell.*)
Diaynos. Mas et Femina: Capite, dorso et gastraeo atro-caeruleis, alis et cauda anthracinis, flexura alarum nivea, lateribus pectoris sub
flexura alarum niveis; margine externo remigis primae serrulato; cauda forficata, alis majorc.
Das Charakteristische und zugleich etwas ganz Ungewöhnliche ist bei dieser Art der Rand des
Bartes der äussern Fahne der ersten Flugfeder, indem er sägeförmig ausgezackt ist, wobei jede
Bartfaser dieser Fahne eine vorwärts gerichtete Spitze hat, die gleichsam einen Hacken bildet. Der
Schnabel ist sehr klein, der Schwanz gabelförmig ausgeschnitten, und einen halben Zoll länger als
die Endspitzen der Flügel.
Ganze Körperlänge . . . 5'. 3 " Flügellänge . . . 3'. 11"
Schwanz besonders gemessen 2. 6 Länge des Tarsus 4
Oberschnabel der Firste entlang . . 2
Der ganze Kopf, der Nacken, Rücken und die untere Körperseite sind dunkelschwarzblau; Flügel,
Schenkel und Schwanz rauchschwarz; innerer Rand der Flügel unterhalb dem Bug, und dahinter
liegende Federn der Seiten des Bauchs schneeweiss, wodurch am vordem Flügelrand ein weisser Farbenstreif
sich zeigt.
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Diese schöne Schwalbenart baut ihr Nest in den Felsenspalten
der Thäler in der Provinz Simen.
Von den acht durch mich eingesammelten Arten der Gattung Caprimulgus, wurden bereits drei als für die
Wissenschaft neu in meinem zoologischen Atlas und in Temmincks planches coloriées abgebildet; drei andere dieser
Arten sind von längerer Zeit her den Naturforschern bekannt; die übrigen beiden Arten scheinen mir neu zu seyn.
Da es schwierig ist, sie durch blosse Beschreibung des Gefieders richtig kenntlich zu machen, so ist um so mehr
zu bedauern, dass mir der Raum nicht gestattet, eine Abbildung zu veröffentlichen.
Caprimulgus tristigma Rüppell. **)
Diaynos. Capite, pectore, cervice, dorso, alarum tectricibus et cauda supra sordide cineräscentibus, permultis maculis, punctulis ac Jineis
umbrino-fuscis variegatis, nonnullis maculis isabellinis cervipi et tectricibus interspersis ; remigibûs umbrinis, tribus externis parte
mediana vexilli interni macula rotunda alba; remigibus secundariis umbrinis, fasciis rubiginosis pictis; venire et crisso rubigi-
nosis Uneis umbrinis variegatis, gula isabelline et umbrine lineolata, jugulo maculis duabus albicantibus; fibrissis eximiis, cauda
recte truncata.
Totius corporis longitudo . . . 10'. 2" Longitudo alarum . . . 6'. 9"
Çauda sépara tim mensurata . . 4. • 0 T a r s u s ..................................— 7 ‘/2
Maxilla . . 6".
Habitat solitarius in campis prope Gondar.
*) F. Boje von Kiel bat die Linne’sche Gattung Hirundo in einem in der Isis von 1822, Seite 545 abgedruckten Aufsatz über die
Classification der Vögel in mehrere, durch neue Namen bezeiclinete Untergattungen abgesondert, dieselben aber nicht durch aufgcstelllc
Kennzeichen, sondern nur durch aus der europäischen Fauna aufgeführte Beispiele erläutert. Vermuthlich hat er diese neuen Untergattungen
in einem andern mir unbekannten ornithologischen Werk charakterisirt.
**) Dieser Caprimulgus hat viele Aehnlichkeit mit Swainson’s Scotornis trimaculatus (Birds o f Western Africa, Vol. 2. pag. 70), ist
aber durch die Färbung des Schwanzes verschieden. Ist dieses vielleicht bloss Sexualunterschied ?
Vögel.