Palco (Astur) perspicillaris.
Das Gefieder des Kopfs, Nackens, ganzen Rückens und der Deckfedern der Flügel ist einförmig
dunkel chocoladebraun, die sechs mittleren Schwanzfedern auf der obem Seite dunkel
schwarzbraun, auf der innem Fahne mit vier weifsen Querbinden, die auf den äufseren Fahnen
als graubraune Färbung fortgesetzt sind; das folgende Paar Schwanzfedern hat nur eine Andeutung
von kleinen weifsen Flecken, die zwischen gröfseren von dunkelbrauner Farbe auf einem
hell leberbraunen Grund abwechseln. Die Seitenschwanzfedern sind oben hell leberbraun, unten
blaugrau, während die acht mittleren Schwanzfedern gleichbreite weifse und dunkelbraune Bänder
haben. Die obere Seite der Flugfedern ist chocoladebraun, auf der innern Fahne mit sechs
dunkleren Flecken; die untere Seite der innern Fahnen ist mit sechs Paar abwechselnd weifs
und dunkelbraunen Binden. Kehle und Aftergegend weifslich, das Uebrige der untern Körperseite
hellbraun, mit vielen dichtstehenden weifsen Querstreifen; Schenkel schmutzig rostroth; Schnabel,
Wachshaut und Nägel schwarz; Iris und Füfse orangegelb.
Das einzige von mir eingesammelte Individuum wurde in den Thälern der abyssinischen
Provinz Simen erlegt; es machte auf kleine Fringillen-Arten Jagd.
Taf. 18. Fig. 2.
Falco (Astur) perspicillaris. RüppeU.
Femina adulta.
Diagnos. Femina adulta. Falco capite, cervice, dorso et tcctricibus ex cinereo schistaceis, cauda clongata aequali, albo-Iimbata, supra ex
rufo cinerascente, infra atbicante, utrinquc fasciis quinque umbro-nigricantibus, gula et crisso albido, regioue parotica, jugulo,
pectorc, abdomine et tibiis ferrugineis; maxilla dcntc fortissiino.
Die Körpergröfse des ausgewachsenen Weibchens (einziges von uns eingesammeltes Individuum)
entspricht vollkommen derjenigen eines Falco nisus weiblichen Geschlechts, nur mit der Bemerkung,
dafs bei Falco perspicillaris die Spitzen der Flügel bis zur halben Schwanzlänge reichen, und
die Tarsen etwas kürzer sind als bei Falco nisus. Der kurze Oberschnabel hat an den Seitenkanten
einen sehr starken Zahn; ein Theil der Wachshaut ist durch vorwärts gekrümmte Haare
überdeckt; um die Augen gehet ein nackter, lebhaft orangefarbiger Hautring.
K ö r p e r a u s m e s s u n g .
Ganze Körperlänge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende . . . IV 2*. 7“.
Länge des Schwanzes, besonders g em e s s e n ...............................................................— 6. 6.
Länge des Oberschnabels längs der K r ü m m u n g ...................................................... -— — 5.
Verticalhöhe des S c h n a b e l s ..........................................................................................— — 5.
Flügellänge vom Bug bis zur Spitze der vierten Flugfeder . . . . . — 8. 6.
Länge des T a r s u s ............................................................................................................— 2. —
Der ganze Oberkopf, Nacken, Rücken und Flügel sind graublau mit bräunlichem Anflug.
Die Schwingen der Flügel an der äufsern Fahne haarbraun; ihre innere Fahne ist auf der untern
Seite und oben an der Basis weifs mit sechs dunkelbraunen Querbinden. Die grofsen und kleinen
Deckfedern haben längs ihres Schafts eine Reihenfolge schneeweifser Flecken, die aber beim
Vögel. 11