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Taf. 1. Fig. 3.
Gazza equulaeformls. RüppeU.
Diagnos. Gazza corpore ovali colöre argenteo, pinna caudali falcata, parte anteriori pinn;e dorsalis et analis elongata, pinnarum colore
carneo hyalino, pinna dorsali nigro limbata.
Vollkommen ovaler stark vertical zusamiiiengedrückter Körper mit mittelmässig gespaltenem
Munde in der halben Körperhöhe befindlich; grosse Augen, nackthäutiger Kopf und Operculn,
der Körper mit ganz kleinen kaum bemerklichen Schuppen bedeckt, wie mehrere Scomberarten,
nur an der Basis der kleinen Bauchflossen eine lange lanzettförmige Schuppe. Die Seitenlinie
ist wenig geschweift, und läuft im obern Viertel der Körperhöhe mit der Rückenkrümmung
parallel bis in die Mitte der Schwanzbasis, dann über dieselbe wagrecht, ohne eine Spur von
Carina. Die Maxillarknochen bilden wie bei den Equula am Mundwinkel einen S förmig gekrümmten
Knochen; die Kiemenöffnung ist weit gespalten, jedoch der Spalt beider Seiten nicht
mit einander über die Brust zusammenhängend. Es befinden sich in der Kiemenhaut 3 Strahlen.
Die Auszackung des untern Randes des Praeoperculum fein und gleichförmig; die Brustflossen
sind klein und etwas zugespitzt; die direct unter ihnen ansitzenden kleinen Bauchflossen sind
zugerundet. Der Anfang der Rückenflosse ist etwas weniges vor der halben Körperlänge, und die
Afterflosse beginnt eben so weit hinter derselben; bei beiden ist der vordere Theil erhöhet, aber
ihrer beiden erster Strahl verkümmert. Längs der ganzen Basis dieser zwei Flossen ist zu beiden
Seiten jedes Strahls ein nach hinten gerichteter Stachel, der jedoch nur durch das Gefühl bemerkbar
ist. Die Schwanzflosse ist hinten stark ausgekerbt.
Brfl. y p , Bafl. y - , Rfl. - y , Afl. y , Schfl. 6 + y + 0 .
Körperfarbe silber, nach dem Rücken zu im Leben schwach angedeutete feine bräunliche
wellenförmige Querlinien, die im Tode verschwinden. Iris hellbraun, Flossen fleischfarbig hyali-
nisch; der freie Rand der Rückenflosse fein schwarz gesäumt; die vordem steifen Strahlen der
verticalen Flossen stahlblau. — Vomer und Zunge sind ganz zahnlos. Da ich nur ein einziges
Individuum dieses Fisches erhielt, so wollte ich solches* nicht zur Untersuchung des Baues seiner
Eingeweide opfern, die höchstwahrscheinlich in nichts von denjenigen der Equula verschieden
sind. Körperlänge des beobachteten Individuums 5% Zoll. Ich erhielt es zu Massaua im Monat
November. Dortiger Landesname': Gazza.
Labroides. Cuv.
In meinen früheren ichthyologischen Bekanntmachungen über das rothe Meer, stellte ich unter dem Namen
Pharopteryx eine neue Gattung auf, wovon ich eine nach einem nicht mehr belebten Individuum gefertigte
Beschreibung und Abbildung lieferte. *) Später erkannte ich in Paris, dafs diese vermeinte neue Gattung mit
derjenigen identisch ist, die Cuvier Plesiops benannte, was jedoch nicht früher von mir ausgemittelt werden
konnte, da der Pariser Gelehrte die von ihm also benahmte Gattung nie charakterisirt hatte, noch irgend eine
Abbildung derselben vorhanden ist. Indem ich eine neue von mir im rothen Meere aufgefundene Plesiopsart
bekannt mache, will ich vor allem die auf meiner letzten Reise nach dem Lgben gefertigte Beschreibung meines
Pharopteryx (Plesiops) nigricans mittheilen.
*) Atlas za meiner Reise im nördlichen Afrika, Fische. Pag. 16 u. Tafel 4. Fig. 2.
Plesiops coeruleo-lineatus. ®
Plesiops nigricans. RüppeU.
Dmgru,,. PI. corporis et pinna,um colöre « viridi nig,icantc, opereuiis, venire et pinn» ooeruleo - ptwetatis; parte inferiore linem latem-
lis squamis 16.
Grundfarbe des Körpers und aber Flossen schwarzgrün; auf den Operculn, der untern
Körperhälfte und allen Flossen, mit Ausnahme der schwarzen Brustflosse, himmelblaue Punkte.
Iris dunkelbraun. Auf dem untern Streifen der Seitenlinie zählt man 16 Schuppen.
Taf. 2. Fig. 5.
P l e s i o p s c o e r u l e o - l i n e a t u s . RüppeU.
Diaqms Plesiops corporis et pinnnrnm colore »igrionnto, . operenlis nonnnilis rivuiis nlhis; ramenti» spinarm» pinna, dorsali» umbro-
viridescentibus, vitta aznrea per basin pinn» dorsalis et anabs. Pars inferior bn e» laterabs sqoamis 12.
Kopfprofil in halbparabolischer Krümmung, die Augen etwas schräg gestellt, wodurch ihr
oberer Rand ziemlich nahe an einander kömmt; Körper länglich oval, die Schuppen über die
Basis der Rücken- und Afterflosse verlängert; der obere Theil der Seitenlinie läuft mit der
BjwtrpnfWe parallel bis an ihr hinteres E n d e ; der Untere beginnt über der halben Lange
der Afterflosse; er zählt seiner Länge nach nur 12 Schuppen; Bauchflossen sehr lang und von der
der Gattung eigenthümlichen Form ; Schwanzflosse zugerundet; die Hautlappen an der Spitze
der Stacheln der Rückenflosse weit weniger ausgesprochen als bei vorbeschriebener Art.
Bi-fl. y , Bafl. - j - , R f l .-y , A f l .-y , Schfl- 3 + "w + 3’
Grundfarbe des ganzen Körpers und der Flossen schwarzbraun; auf dem Kopfe und den
Operculn einzelne kleine hufeisenähnliche weifsliche Zeichnungen. Die Lappen an den Stacheln
der Rückenflosse hellbraun; längs der Basis der ganzen Rückenflosse, durch die Mitte der Afterflosse
und am freien Rande der Kiemenhaut ein lasurblauer Streifen; die Bauchflossen sind graubraun
mit vielen feinen schwärzlichen Punkten auf der die Strahlen verbindenden Membran.
Brustflossen schwärzlich, Iris dunkelbraun. „
Die von dieser Art eingesammelten Individuen waren kaum 3 Zoll lang, und wurden zu
Massaua im December eingefangen.
Unser Museum besitzt eine dritte P le s io J U , deren Körperform und Strahlenzahl ganz meinem PI. n.gncans
uleich W welche aber von dunkelbraun - grüner Farbe durchaus himmelblau punctirt gewesen zu seyn scheint;
£ Floren deuten eine einförmige hellbraune Farbe an, diejenige des Rückens und Afters mit einem lasurblauen
Randsaume; Vorkommen im Javanischen Meere. Körperlänge 6 Zoll. Diese Art ward von Kühl emg -
sammelt und heifst Plesiops corallicola im Leydner Museum:.
wahrscheinlich Racephdes Labrus latovi.tatus ist; ich erhielt seitdem
_ .. . . b, iden Kiefern, Kopf und Operculn gleichförmig beschuppt, keine Zähnung oder Stacheln an
1. , ^ " « ” ^ Ä Richtung von den oj«re«m nach der S c h w a n k gehend. ^
Fische.