Salarias nigrovittatus. Rüppell.
Diagnos. Salarias oculis pcrmagnis, vertice subrotundo, protubérante, tentaculis dentibusque caninis nullis, corporis colore cinereo-umbrino
tertio superiori altitudiuis vitta cximia nigra, pinnis cinerascentibus hyalinis, margine labiali intcgro.
Von dieser Art iét mir nur ein einziges, achtzehn Linien langes, Individuum zugekommen, das sich übrigens
durch seine Kopfform und ausgezeichnete Körperfarbe von allen mir bekannten Arten sehr wohl unterscheidet.
Dieser Fisch hat noch weit gröfsere Augen als Salarias fuscus, dabei gleichfalls den vordem Theil des Kopfes
zugerundet und stark über den Mund hervorstehend. Hautfühler sind keine vorhanden, weder an den Orbita,
noch an den Nasenlöchern; auch hat er keine verlängerten Hackenzähne, und der Rand der Oberlippe ist ohne
Auskerbungen. Eine Seitenlinie verläuft bis zum vordem Drittel des Körpers; die Rückenflosse ist durchaus von
gleicher Höhe und ununterbrochen, die Schwanzflosse hinten rechtwinfcélig abgestutzt.
Brfl. 1 4 , Bafl. 2 , Rfl. 20, Afl. 19, Sohfl. 14.
Kopf röthlichbraun, Körper graubraun ; im obéra Dritttheil der Körperhöhe verläuft vom Ende der Brustflossen
bis zur Basis des Schwanzes ein schwarzer Streifen; alle Flossen sind grau hyalinisch; Iris gelb.
Zu Massaua im Frühling erhalten.
Von nachstehender Salariasart besitze ich keine nach dem Leben entworfene Beschreibung, daher die zu
gebende Notiz blos nach Weingeist-Exemplaren gefertiget ist, welches ich geflissentlich bemerke.
Salarias unicolor. Rüppell.
Diagnos. Salarias corporis forma Salariae flavo-umbrino persimili, capite galea cutanea, tentaculis supraorbitalibus et ante nares ramosis,
iilis clongatis, apicibusque acutis, margine labial! crenato, parte antcriori pinnae dorsalis posteriori minus elevata, et ab illa
separata, totius corporis et pinnarum colore umbriqp fusco.
Dieser Fisch hat in Körperform und Strahlenzahl der Flossen die gröfste Aehnlichkeit mit dem von mir
abgebildeten Salarias flavo-umbrinus, und der einzige erhebliche Unterschied beschränkt sich auf die Form der
Hautfühler oberhalb der Augen, die bei ersterem länger sind und in zugespitzte Zerästelung ausgehen; auch ist
die vordere Hälfte der Rückenflosse durch bis an den Rücken gehenden Einschnitt von der hintern Hälfte getrennt.
Die Farbe des ganzen Fisches ist bei dem in Weingeist auf bewahrten Individuum einförmig dunkel leberbraun.
Die Körperlänge beträgt fünf Zoll. - Dieser Fisch befindet sich unter der von mir zu Massaua gemachten Sammlung.
Opisthognathus. Ouvier.
Der von mir in meinem vorigen Atlas, Taf. 28, Fig. 4 unter dem Namen Opisthognathus nigromaculatus beschriebene
und abgebildete Fisch ist nach Herrn Valenciennes Untersuchung identisch mit Cuvier’s Op. Sonneratii,
welches ich unmöglich errathen konnte, da letzterer zum erstenmal im Jahr 1836 beschriebet wurde! und auch
bis zur Stunde aufser meiner Abbildung keine andere davon vorhanden ist. Es ist ein Druckfehler, wenn in
meinem vorigen Atlas pag. 115 die Strahlenzahl der Bauchflossen vier statt eins-fünf, und die der Kiemenhaut
zu drei statt zu sechs angegeben ist. Der Magen bestehet aus einem kurzen robusten Stumpfsack, der Darmkanal
macht nur eine Rückbiegung und ist halb so lang als der Körper; keine Blinddärme sind vorhanden. Die
Gallenblase ist sehr lang; im Darmkanale fand sich eine ziemlich grofse Muschel eines Buccinum. Die Schwimmblase
ist einfach und dünnhäutig. In der Wirbelsäule sind zehn Rippen - und achtzehn Schwanzwirbel. Auf
meiner neuem Reise erhielt ich abermals nur zwei Individuen, beide gleichzeitig im Monat März zu Massaua.
Gobius. Linné.
In meinem früheren Atlas beschrieb ich ausführlich sechs Fische, welche zu der Gattung Gobius gehören
und gab eine Andeutung von zwei andern von mir zwar eingesammelten, aber nicht direct beobachteten Gobius-
arten; nur von einem einzigen, den ich Gob. echinocephalus benannte, veröffentlichte ich eine Abbildung (Taf. 34.
Fig. 3.). Obgleich ich diese meine Publication vor acht Jahren geschenksweise den Pariser Ichthyologen zuschickte,
und Cuvier mir seiner Zeit darauf erwiederte: „nous adoptons ces espèces nouvelles,“ so ersehe ich doch durch
den von Herrn Valenciennes im Jahr 1837 veröffentlichten zwölften Band der Naturgeschichte der Fische dafc
meine Bekanntmachung über die Gobius des rothen Meeres von jenem Pariser Naturforscher ganz unbe’rück-
sichtiget blieb! mehrere meiner neuen Arten wurden von ihm beschrieben unter andern erst jetzt in Vorschlag
gebrachten Namen*); bei einer andern Art copirte Herr Valenciennes meine Beschreibung, gebrauchte sogar
meinen Artennamen, gibt aber dafür einen andern Autor an, und citirt weder meinen Text noch meine Abbildung
**) ! Indem ich nun nachstehend noch einmal die zehn Arten von Gobius beschreibe und mehrere davon
abbilde, die ich theüs auf meinen früheren, theils auf der letzten Reise im rothen Meere beobachtete, will ich
es geduldig abwarten, ob endlich einige Pariser naturhistorische Schriftsteller sich es abgewöhnen werden, zuweilen
fast gar keiner Berücksichtigung dasjenige zu würdigen, was ausser ihrem Lande 'Wissenschaftliches’ zu Tage
gefördert wird.
Taf. 32. Fig. 3.
Gobius caeruleopimctatus. RüppeU.
Rüppell’s Atlas, Fische, pag. 134. (1829.)
Syrnn.: Gobius pavoninus! Cuv. et Val. Yol. 12. pag. 112. (1836.)
Diagnos. Gobius corpore! elongate compresso, sqnamis minutissimis, pinnis dorsalibus et anali altiusculis, caudali acuminata dentibus
caninis elongatis nullis, corporis et pinnarum colore umbrino olivaceo, illo lineis diagonalibus septem clarioribus caeruléo-puncta
tis, capite, regione pinnarum pectoralium et pinnis duabus dorsalibus ocellis turcliinis margine caeruleo, analis parte basali
pect0rali et ventrali Punctulis albicantibus fasciatim positis, pinna caudali fusca, margine postico flavo externe
R R -fiT’ ■». T + - k * A. J - , C. 5 + -A. + 5 .
Corporis longitudo unciae 5. Obvius prope Massauam, ubi Hout-el-Din ab incolis vocatur.
Gobius ornatus. RüppeU.
Rüppell’s Atlas, pag. 135.
Synon.: An Gobius ventralis? Cuvier, Vol. 12. pag. 113.
Diagnos. Gobius corpore elongate subcylindrico, squamis magnis, pinna caudali rotundata, mediocri, dentibus caninis elongatis nullis corporis
colore dorsum versus thalassino, ventre rufescente, ante pinnas pectorales flavicante, seriebus duabus longitudinalibus macu-
larum turchinarum, dorsum versus permultis seriebus punctulorum caeruleorum cum lineis undulatis turchinis alternantibus, operculis
et parte antica capitis maculis striisque caerulcisj pinnarum colore hyalino, dorsalibus et anali longitudinaliter, pectoralibus et
caudah verticahter striatis punctulis umbrinis seriatim positis ; punctulis flavicantibus inter spinas pinnarum dorsalium.
- P ^ 16T 17 *' ^ ' gljff ‘ ~ 1* ’ f B l 3 + j t + 3.
Corporis longitudo unciae 3 */2; obvius prope Massauam.
Gobius albomaculatus. Rüppell.
Rüppell’s Atlas, pag. 135.
Synon. : Gobius quinqueocellatus ! Cur. Yol. 12. pag. 95.
Diagnos. Gobius corpore subcompresso, squamis minutis, vertice parabolico, radiis 2 — 4 pinnae dorsalis primae corporis altitudinc majo-
ribus et membranam pinnae superantibus, pinna caudali rotundata, maxilla inferiore dentibusque caninis clongatis, apice lateralilcr
spcctantibus ; corporis colore dorso viridi fusco, ventre carneo, fasciis quinque umbrinis verticalibus, inter quas dorsum versus
maculae caeruleo-albicantes; operculis lineis quatuor longitudinalibus caeruleis, fascia smaragdina, post mortem flavicante, inter
médias interposita ; supra basin pinnae pectoralis et ad latera caudae macula rotunda nigricantc ; pinna pectorali flavicante, dorsalibus,
anali et caudali umbrino-hyalinis, dorsali secunda basi tribus ocellis nigris caeruleo-limbatis et inter radios punctulis caerulco-
albicantibus ; pinna caudali marginem lateralem versus supra et subtus ocello nigro cacruleo-limbato. ***)
R P -1F> V- T > ©• - f + 'Ï T ’ A. -J- , C. 4 + -£- + 4.
Corporis longitudo unciae 3 */25 obvius prope Massauam.
*) Z. B- mein Gobius caeruleopunctatus als G. pavoninus; mein Gobius albomaculatus als G. quinqueocellatus.
**) Gobius echinocephalus. In dem mir in Cairo von Herrn Ehrenberg selbsten gegebenen handschriftlichen Verzeichnis aller von ihm
im rothen Meere beobachteten Fische befindet sich dieser Artenname nicht!
***) Zuweilen hat die Schwanzflosse selbst drei dieser schwarzen blaugerändeten Flecken, und anderseits sind die Ocellen an der Basis
der Rückenflosse nicht sichtbar.
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