für dieses letztere Thier abermals einen neuen Geschlechts-Namen Phrynosoma vorgeschlagen,
zugleich nimmt er das Cuvier’sche Geschlecht Trapelus an, ebenso dessen Geschlecht Agama
das er aber mit Wagler Amphibolurus benennt. Dr. Adolph Reufs, als er unlängst einige
Amphibien beschrieb*), die von meiner vorigen afrikanischen Reise herrührend in dem hiesigen
Museum aufgestellt sind, fand sich bewogen das Geschlecht Trapelus ganz zu verwerfen, und es
mit den wahren Agama Cuvier’s zu vereinigen; dabei hat Dr. Reufs meiner Ansicht nach irrigerweise
ein und dieselbe Species in 7 verschiedene Arten abgesondert, je nach der zufälligen Färbung
oder durch verschiedenes Alter hervorgebrachten Differentien an in Weingeist mehrere Jahre
aufbewahrten Individuen. Ich kann versichern, dafs alle diese vermeinten 7 Arten nichts als ganz
zufällige locale Varietäten sind, und alle sind identisch mit dem Agama variable des Geoffroy
St. Hilaire, nur mit der Bemerkung, dafs die von diesem Gelehrten in der Description de
l’Egypte Reptiles pl. 5. fig. 3 u. 4. gegebene Abbildung sehr misslungen ist **). Uebrigens beweisen
Dr. Reufs Diagnosen selbsten das ganz Schwankende seiner Artentrennungen, welches bei
Vergleichung der Original - Exemplare sich bewährt.
Ich reihe mich den Ansichten Cuvier’s an , welcher die in Afrika lebenden Agamaiden in 2
Untergeschlechter trennt, wovon das eine, die wahren Agama, einen verhältnissmässigen dicken
kurzen Kopf, schlanken Körper, und beträchtlich langen etwas vertical zusammengedrückten
Schwanz hat ***), das andere aber, die Trapelus, gleichfalls mit dickem Kopfe, sich durch einen
bauchigen breitgedrückten Körper, und verhältnifsmässig viel kürzeren dünnen zugerundeten
Schwanz auszeichnet jp).
Taf. 6 . Fig. 1.
Trapelus flarimaculatus. Ruppen.
Diaynos. Trapelus squamis capitis subconvexis, regione parotica conice acuminatis, apertura auriculari supra trispinosa, squamis dorsa-
libus mediocribus, imbricatis, ad corporis latera subcarinatis, partim cuspidatis; pedibus et cauda squamis carinatis. Gutture
flavo in sacculum conicum expanso, lineis coeruleis radiatis rivulato; corporis et caudae colore umbroflavicante, regulariter
zonis obscurioribus varicgato, in quibus supra spinam dorsalem series macularum quadrangularum flavicantium. Pori femorales
aut scutelli anales nulli.
Der ziemlich massive Kopf hat die gewöhnliche herzförmige Gestalt durch die hinter der
Ohrenöffnung verdickte Muskelmasse, und den bedeutend tiberhängenden obern Augenliederrand.
Die Schuppen längs des Mundspaltes bilden eine gleichförmige Reihe flacher Rhomben, nur die
Mittelschuppe des Unterkiefers ist etwas gröfser als die andern; diejenigen welche den oberen
Augenhöhlenrand einfassen, überdecken sich dachziegelartig. Die übrigen Kopfschuppen sind
* ) Museum Senckcnbergianum Vol. 1 . pag. 27 u. f.
**) Die Abbildung, welche nach einer unter meiner Aufsicht nach dem Leben gefertigten Zeichnung in dem Museum Senckenbergianum
Vol. I. Taf. 3. Fig. 3. publicirt wurde, ist bei weitem besser als alle andere bekannte.
***) Agama colonorum (nachstehend abgebildct) und Agama sinaita (Rüppell. Atlas Reptil. Taf. 3.)
+) Agama orbicularis (Daudin) identisch mit A. variable Geoffroy, und mein nachstehend zu beschreibender Trapelus flavimaculatus.