Taf. 2. Fig, 2.
Buceros flarlrostiis. RüppeU.
Diagnos. Buceros rostro valde compresso culmine basi ad apicem arouato, acuto; colore citrino, tomiis fuscis. Fronte, vertice,
-ccrvice t t *tegione jforotidea. ex albo nigröque variis; fascia ä&praorbitali, genis, ^collo, mento et gastraeo toto cum tibiis,
albis, plumarum pectoris rhachibus nigris. «Corpore supra nigro, tectricibus alarum ad apicem albo maculatis; remigum primariorum
fascia intcrrupta simplici, — secundariorum duplici, albis. Rectrices corporis colore, tribus lateralibus fascia mediana lata,
altera apicali, albis. •
Diese Art ist mit Buceros erythrorhynchus nahe verwandt durch eilte fast gleiche Vertheilung
der Varben und eine ähnliche^SchnabelbildUng. Die Basis des letzteren ist wegen der Höhe und
scharfen Firsten-Kante des Oberkiefers dreikantig; an-den stark comprimirten Seiten desselben
ist eine kaum angedeutete Längs-Furche wahrnehmbar; ^kein helmartiger Aufwuchs ist vorhanden.
Die Firste ist gleichförmig von ihrer Basis bis zur Spitze gekrümmt-ui^d von schöner zitrongelber
Farbe; die Kiefer ^Ränder und die Sehnabelspitze schwarzbräun; »der nackte Hautring um die
Augen so wie die beiden nackten Stellen an den Seiten dej Kehle blaugrau. Iris braun, Oberkopf
und Ohrengegend schwarzgraif, jedfe'Federfahne weifsgrau^gerändet. Ein breiter Streifen
über die Augen, Kehle, Hals, Bryst, Bauch und Schenkel^schmutzigweifs. Die Federn der Brust
haben einen schwärzlichen Schaft; Rücken, Flügel und Schwanz chocoladebraun; alle Flügeldeckfedern
endigen mit einem weifsen zugerundeten Flecken, der sich hier und da eiförmig auf dem
dunklen Grunde abzeichnet? Die Fahnen der grofsen Schwungfedern haben in ihrer Mitte einen
runden schneeweifsen Flecken‘ zur Seite des schwarzen Schaftes. Die drei ersten Schwingen der
zweiten Reihe sind ausser dem gleichen Bande wie die# ersten noch durch breite weifse Spitzen
ausgezeichnet. An den drei äussern Schwanzfedern befinden sich zwei Binden, deren eine in der
Mitte ihrer Länge durch den schwarzen Schaft getrennt ist, die andere das Ende der Feder
begrenzt. Der Schwanz ist etwas zugerundet. Die Füfse graubraun.
Ganze Länge des Vogels . . . • • • • • • • 1 • ' * 4 *
Länge des Oberkörpers, längs seiner Firste • - . . • • • 3. 5.
Vom Flügelbug- bis zum Ende der 4ten Flugfeder, welche die längste ist 4.
Länge des Schwanzes . * . ■ f f : ~
Länge des Tarsus . . . • , • j , • * • • - - • ” ” * --.T“ s
Nur in einer einzigen Gegend Abyssiniens, v— den Thäletn am Fufse des Taranta-Gebirgs
unfern Massaua, — fanden wir diese Buceros-Art; auch Mer kömmt sie nur vereinzelt vor, und
lebt auf den schönen buschlgten Tamarinden- und Sycomore - Bäumen. Im Magen desselben
fand ich Raupen und Naback-Frücfite. Sein Ruf ist gleichsam ein zweitöniger feiner Pfiff, ungefähr
wie beim gemeinen Kukuk. Die verschiedenen nahe verwandten Buceros - Arten lassen sich Jede
durch ihre eigenthümliche Stimme sehr gut in der Ferne schon unterscheiden *).
*) Um unnötßigcn Anfragen vorzubeugen, bemerke ich, dass ich von den elffn beschriebenen drei Buceros - Arten keine Doubletten
nach Europa gebracht habe.
T
Touraco. Buffon.
Die unter dem Namen Touraco von Buffon und Levafflant zusammengestellten Vögel bilden eine
Sippe, welche Cuvier und andere in zwei, Wagler in drei Gattungen vertheilt haben. Ich schhefse
mich den Ansichten dieses letzteren Naturforschers an, und indem ich die zwei von mir in Abyssimen
entdeckten Arten dieser Sippe beschreibe, gebe ich zugleich eine kurze üebersicht der bis jetzt
bekannten Arten, aus denen sie zusammengesetzt wird. Sie kommen wie es scheint alle in Afrika vor.
Die Stelle, welche die Touraco in dem Systeme einnehmen sollen, ist öfters bestritten worden.
Man glaubt, dafs diese Vögel ihre äussere Vorderzehe rückwärts wenden, und rechnet sie daher
in die Classe „der Wendezeher. Manche Naturforscher schalten sie wegen der die drei Vorderzehen
an ihrer Basis verbindenden Membran in die Classe der Hühner-Arten ein, zu welcher
Meinung sich auch Cuvier neigt. Blainville *) dagegen führt einige anatomische Beobachtungen
an , durch welche dieser Eintheilung bestimmt widersprochen wird. Ich bemerke hiermit auf das
Ausdrücklichste, dafs die von mir beobachteten beiden Touraco-Arten, wegen der Membran die
ihre drei vorderen Zehen untereinander verbindet, verhindert sind, die äussere Vorderzehe rückwärts
zu wenden, vielmehr können sie dieselbe nur seitwärts stellen, wodurch sie leichter längs
der Baumäste sich fortbewegen; es ist ihnen aber unmöglich mit abwärts gerichtetem Körper zu
klettern. Ihr ganzer Habitus nähert diese Sippe in vielem den Alectoriden von Südamerika, un
wenn man nun gleich die Touraco in Ermangelung der die Nasenlöcher überdeckenden Hornplatte,
wegen der geringen Zahl ihrer Schwanzfedern, und dem Nichtvorhandensein der Blinddärme nicht
wohl in die Ordnung der hühnerartigen Vögel unterbringen kann, so ist ihre Stellung unter den
Wendezehern nicht weniger unpassend, da ihnen die Merkmale der Fufsbildung, welc e leser
Ordnung angehört, abgehen, und andererseits die Bindehaut der drei vorderen Zehen, so wie
ihr drüsiger Vormagen, sie von derselben ausschliefst. Cuviers Ansicht, sie als Bindeglied zwischen
beide Ordnungen aufzustellen, ertheilt ihnen-daher gewifs die für sie im System passende Stelle.
S y s t e m a t i s c h e E i n t h e i l u n g d e r T o u r a c o .
1. Corythaix * **). IUiger.
Gattungscharakter: Nasenlöcher eirund, von den Federn der Stirn überdeckt; kurze zugerundete
Flügel, die Schwingen der' zweiten Reihe von gleicher Länge mit denen der ersten; ein
kleiner nackter Ring um die Augen, zuweilen mit Fleischwarzen; Federn des Kopfes eine Haube bilden .
Corythaix Persa, Vaillant Promerops pl. 16 ***), Buffon Vol. 6. T. 601.
Corythaix Buffonii, Vaillant Promerops. pl. 17, Seligman Vol. 1. Taf. 1 .
Corythaix erytbrolophos, Temminck pl. Color. 23.
Corythaix porphyreolopha, Vigors J[).
Corythaix leucotis , Rüppell Abyss. Fauna Taf. 3.
»1 Nouveau Bulletin "dS la societS pliilomatlque. Macs 1826.
**) Durch Wagte- in Speleoto, und durch VM1U* i» O p M t » . ^ M;. dc„n c „ t e vereinigte sie susammcn, und
***■) Sonderbare Verwechselungen wurden bei dieser una °
Wagler benannte die eine Spelcctos corythai*, und die andere Societ, for 1833, pag. 106.
> ) Ich kenne diese Art nur «US der Citation in den Proeeedutgs o£ the Zoological Soeiet,