48 Ibis.
8) Vultur occipitalis (Burchell,),
oder V. abyssinicus Latham; der alte Vogel sehr gut von mir abgebildet in dem Atlas
zu meiner Reise in Afrika Taf. 22; die Jugend von Temminck pl. 13., letztere unter dem
Namen Vultur galericulatus. Federn der Halskrause kurz zugerundet, diejenigen #des
Bauches und der Flügeldecken ebenso; auf dem Hinterhaupte ein Schopf von Flaumen.
Vorkommen in ganz Afrika und in Süd-Arabien.
Zu bemerken ist, dafs Burchell in seinen Reisen den jungen und alten Vogel dieser Geierart
unter zwei verschiedenen Artennamen beschrieben hat, nämlich" Vol. 2. pag. ^95, die Jugend
unter dem Namen Vultur pileatus; und Vol. 2. pag. 329, den' alten' Vogel als Vultur occipitalis.
E n d r e s u l t a t . / * ,
Von den durch Herrn Temminck aufgefiihrten zehn Geierarten ist demnach zu streichen:
Vultur au/ricularis, der identisch ist mit V aegypius,
„ imperialis, identisch- mit V. einer eus9
„ angolensis, unwiderruflich eine Falkenart. -
Dagegen hat er unter dem Namen Vultur indicus zwei verschiedene Artdn zusammengemischt,
nämlich Latham’s Vultur indicus aus Indien und meinen Vultur Kolbii aus Afrika. Nicht u n
übersehen ist übüfgens, dafs Daudin und Lathihm denjenigen Vogel, welcher, be^ mir V^chasse-
fiente heifst, mit dem Namen V. Kolbii^bezeichnen; da aber die in meinem Atlas auf Taf. 32.
publicirte Abbildung nach speciper ,Berathung des Herrn Temminck mit dieser Arten^enennung
bezeichnet wurde; da ferner Herr Temminck im Jahre 1828 unserm Museum einen alten Vogel
dieser Art, vom Cap abstammend, den Jedermann täglich in unserer Sammlung besichtigen kann,
gleichfalls unter dem Namen Vultur Kolbii zuschickte, ja ec das Nämliche eben jetzo wieder in
einer Sendung an Herrn von Feldegg gethan hat, so enthalte ich mich jeglicher Bemerkung
öfter Aufklärungen, die einem von jenem Naturforscher zu Theil werden können.
Ibis. Cuvier.
Die preufsischen Naturforscher Herr Hemprich und Einenberg bereicherten auf ihrer Reise
fr * längs der Küste des rothen Meeres im Jahre 1 8 2 5 .die Wissenschaft neben vielen andern Entdeckungen
auch mit einer neuen Art von Ibis, welche sie jn den Gebirgen östlich von Gomfuda
in Arabien erlegten, und der sie den Namen Ibis comata gegeben haben. Dieselbe Art ist ein
v.Jäh r? später auch von mir zu wiederholten malen in dem Thale Ailat bei Massaua eingesamn^lt
| worden. Auf der Höhe des Tarantagebirgs, das an der abyssinischen Küste dem rothen Meere
entlang hinzieht, entdeckte ich eine andere neue Art von Ibis, die sich durch einen an der
jKehle heraftliängenden Fleischlappen sehr auszeichnet, welcher mir auch die Veranlassung zu
ihrer Benennung gab.
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