68 Torpedo panthera.
Bauch flössen. Iris graugelb, Pupille rechtwinkelig horizontal gespalten. Die von mir eingefangenen Individuen
fanden sich, wie die Rhinobatus, auf der Meeresfläche nahe liegenden Sandbänken lebend; ich erhielt solche
bei Tor und Bei Massaua; Forskäl die seinigen zu.Djetta und Loheja. Ueberall ist ihr arabischer Trivialname:
Abu Munschar. & ____________________
Von Rhinobatus habe ich auf meiner letzten Reise nichts beobachtet, was mir Veranlafsung wäre zu einem
Zusatz zu der von mir publicirten Abbildung und -Beschreibung der beiden bekannten Arten: Rhinobatus
djettensis und R. halavi. *)
Die im rothen Meere"lejjende Art von Torpedo, welche Herr Ehrenberg Torpedo panthera benannte, ward
von Olfers **) und von Heule ***) als blofse Varietät von T. marmorata aus dem mittelländischen Meere
betrachtet; in der That sind beide Fische durch Gesammtform des Körpers, Stellung der beiden Rückenflossen
und Hauptfarbenvertheilung« sich so ähnlich, dafs ich die Frage über ihre Identität nicht zu entscheiden wage,
um so mehr, weil ich kejne jener Torpedoarten aus dem mittelländischen Meere zum Vergleich besitze; da ich
übrigens eine nach dem Leben‘gefertigte colorirte Zeichnung jenes im rothen Meere lebenden Torpedo besitze,
so glaube ich mich verpflichtet solche zu veröffentlichen, um so mehr, da ich bei Vergleichung derselben mit
den von C. L. Bonaparte gegebenen Darstellungen von Torpedo marmorata finde, dafs die Contour- Zeichnungen
des* vordem Kopfpröfils etwas verschieden sind.
Taf. 19. Fig. 1.
Torpedo panthera. Ehrenberg.
Diagnos. Torpedo cnrvatura frontali ante ocnlos paululnm inflexa, margine spiracnlornm fimbrüs sex, cauda supra dipterygia, corporis
colore latere dorsali ex umbrino flavido maculis irregularibus albidis variegato, latere ventrali sordide albicante, pinnis verticali-
bus flavide cinerascentibus immaculatis.
Der einzige mir bemerkbare Unterschied zwischen dem Zitterrochen des rothen Meeres und
der ihm so sehr nahe stehenden gelb und weifs gefleckten Art, die das mittelländische Meer
bewohnt, ist, dafs der vordere Körperrand des ersteren vor jedem Auge eine leichte Einbiegung
hat, so dafs der ganze Vorderrand des Körpers in drei Bogensegmente zerfallt. Ah dem Rande
der Spritzlöcher sind sieben Auszackungen; die erste Rückenflosse ist etwas gröfser als die zweite;
jene stehet über der hintern Mitte der Bauchflossen. Der Rand der zugerundeten Schwanzflosse
verläuft etwas schräg von oben nach vorn zu. Nach einem nicht im allerbesten Erhaltungszustände
befindlichen Skelette glaube ich die Zahl der Knorpelstrahlen, welche die Flossen unterstützen,
folgendermafsen ausgemittelt zu haben: Brfl. 52, Bafl. 10, erste Rfl. 7, zweite Rfl. 6, Schwanzflosse,
oberer Lappen 19, unterer 26. Der halbbogenförmige Mund ist mit einer schmalen Binde
feiner zugespitzter cylindrischer Zähne besetzt, die etwas nach dem Gaumen zu geneigt sind.
Die Farbe der ganz fglatten Haut ist auf dem Rücken des Fisches verwaschen gelbbraun mit
vielen unregelmäfsigen ungleichen grauweifsen Flecken gescheckt; die Bauchseite ist ^schmutzig
weifs. Körperlänge 8 Zoll; die electrische Kraft wie bei den Zitterrochen im mittelländischen
Meere. Der Fisch heifst im arabischen Raad'; er findet sich, wie es scheint, nicht sehr häufig,
denn ich erhielt in allem nur zwei Exemplare, beide zu Tor im Monat Mai.
* ) Atlas zu meiner ersten Reise, Fische, Taf. 14. Fig. 1 und 2, und pag. 64 des Textes.
**) I)ä&t3attung Torpedo, Berlin 1831, pag. 15.
***) UebSr Narcine, Berlin 1834, pag. 30.