142 Fistularia.
bei dem einzigen beobachteten 11 Zoll langen Individuum nicht mehr vorhanden waren. An der
Bauchflosse zähle ich nur fiinf Strahlen, und die vier letzten der Afterflosse sind gespalten.
Brfl. , Ban. -A , Rfl.-jp + - j - , A fl.-j - , Sohfl. - 5- .
Die Farbe des Körpers und der Flossen war (an einem nicht ganz frischen Exemplare) röthlich
braun, durchaus mit sehr vielen ungleichen dunkleren kleinen Flecken und Punkten dicht gescheckt;
einige gröfsere Flecken sind oberhalb des Afters, hinter der Brustflosse und unter der Rückenflosse;
an dem Seitenrande der Schwanzflosse oben und unten sind zwei eirunde schwarze Flecken,
paarweise gestellt; der äufsere Rand der Rücken- und Afterflosse war dunkel gesäumt.
Ich erhielt diesen Fisch bei Tor, unter dem Trivialnamen D o fd u f, womit auch die Krötne
im Arabischen bezeichnet werden.
Familie der Röhrenmäuler. Les bouches en flute. Cuvier.
Fistularia. Linné.
Zu Mohila erhielt ich zwei Individuen der im ganzen indischen Océan verbreiteten Art von Fistularia, welche
zwar im Allgemeinen mit der in Westindien vorkommenden F. tabaccaria ungemein viele Aehnlichkeit hat und
auch früher mit ihr verwechselt wurde, aber nach Cuvier doch specifisch verschieden ist. Dieser Autor benennt
wohl mit Unrecht diejenige des indischen Océans Immaculata, denn sie besitzt wirklich längs der Rückenmitte
eine Fleckenreihe, und es wäre wohl erspriefslich, diesen Artennamen in F. Commersonn, nach dem ersten Entdecker
des Fisches, umzuändern. Russell (Taf. 173) veröffentlichte von derselben eine Abbildung, wufste aber keine
Körperfarben anzugeben, welches ich hiermit nachhole. Die Rückenseite ist olivengriin, der Bauch schmutzig
weiß; längs der vordem Hälfte der Rückenmitte, bis zur Gegend des Kiemenspalts, verläuft eine Längsreihe
schmaler blauer Flecken, zu beiden Seiten dieser Fleckenreihe ist ein bläulicher Strich; alle Flossen grünlich
byalinisch, Iris hellbraun mit gelbem Ring; die Körperhaut ist schuppenlos, das hintere Drittel der Seitenlinie
ist durch eine Reihe kleiner Dornspitzen gezähnelt. Von jedem Auge vorwärts verläuft eine wagrechte
Leiste mit nach vom zu gerichteten Zacken.
Brfl. - A , Bafl. - y - , Rfl. -* , Afl. 4 p , Schfl. 3 + -A + 3.
Kein Wirbel des Rückgrats trägt Rippen; neunundfunfzig Wirbel, vom Kopf an gezählt, haben Trans-
versalapophysen, wovon die vordersten breit und lang, beinahe wagrecht verlaufen, dann allmählich schlanker
und kürzer werden. Zwölf dieser Wirbel, da sie bereits die Afterflosse unterstützen, gehören eigentlich zum
Schwänze, der noch außerdem zweiundzwanzig Wirbel ohne Transversalapophysen zählt. Merkwürdig sind hinten
an dem Kopf zwei stark verlängerte Lamellen, einem Fünftel der ganzen-Körperlänge gleich. Es sind solche die
von Cuvier Occipitalknochen benabmten Skelettheile.
Dieser Fisch maß zuzüglich der fadenförmigen Verlängerung der Schwanzflosse drei Fuß zwei Zoll. Die
Araber benannten ihn Kurbatsch, welches soviel als Peitsche heißt.
Amphisile. Klein.
Bereits Forskal erhielt die bekannte indische Art dieser Gattung A. scutata zu Lobeja, und erwähnt ihrer
pag. XVII, No. 53. Ich erhielt nur ein einziges Individuum, das mir zu Massaua, aber in nicht frischem Zustande,
überbracht wurde; daher ich über Färbung, Skelettbildung und dergleichen nichts mitzufneilen im Stande bin.
Z u sam m en ste llu n g d er F is ch e aus den F am ilien der S e e t e u f e l und R öh renm äuler .
Chironectes nummifer (Cuvier) Mém. du Musée, Vol. 3.................................................... Taf. 17. Fig. 4.
„ caudbnaculatut (Rüpp.) Wirbelthiere...................................................... . „ 33. „ 2.
Fistularia Cammersonii (Rüpp.) Russell 173.
AmphitÜe scutata (Klein) Bloch . . . . . . . . . . • „ 123. „ 2.
Syngnathus. 143
Familie der Biischelkiemen. Les Lophobranches. Cuvier.
Hippocamp os. Cuv.
Taf. 33. Fig. 3.
Hippocampus fusciis. RSppeO.
Diagnot. Hippocampus roslro mediocri, sincipite cuneiformi, obtuso, subseabro, orbitis supra et postice aeulcatis, tnargiue supraorbitali et
aculeo conieo sub sincipite tentaculato, corpore ut eongeuer.um anuulis mideciiu septemeariuatis ciuoto, cariimruui anrulis paulu-
lum protuberantibus; corporis colore umbrino fusco, pinuis elarioribus.
Die hier zu beschreibende Art hat grofse Aehnlichkeit mit dem von Willoughby Taf. J. No. 25.
Fig. 5 abgebildeten Hippocampus, welcher aber angeblich von Westindien abstammt, und daher,
wenn hierin keine Irrung, specifisch verschieden seyn dürfte. Der Schnabel ist nicht sonderlich
lang; von dem Höcker vor den Nasenlöchern bis zum Ende des Unterkiefers ist ein Drittel der
ganzen Kopflänge, wenn man als deren Ende die Kiemenöffnung betrachtet; die Mitte des Vertex
ist ein abgestutzter Kegel, mit feinen kleinen Spitzen, aber keine Spur von Hautzasem; von der
Spitze oben auf der Basis des Schnabels läuft eine Leiste nach jedem Orbitalrande, welcher letztere
oben und hinten eine kleine Dornspitze hat, gleich wie bei Hipp, brevirostris ; zwischen den Augen
und der Kiemenöffnung ist noch ein anderer konischer Höcker; an demselben so wie oben an
jedem Orbitalrande ist eine längliche Hautzottel; der Rand des Os humeralis hat auch einige
kleine Dornzacken. Der siebenkantige Körper ist in eilf Ringe abgetheilt, wie bei Hipp, brevirostris,
jedoch sind an jenem die an den Eck winkeln befindlichen Dornhöcker ganz klein, so wie
Aehnliches auch bei den Kanten des viereckigen Schwanzes statt findet. Man ersieht aus dieser
Beschreibung und meiner Abbildung, dafs mit Ausnahme der Zasern auf dem Vertex die im
mittelländischen und im rothen Meer lebende Hippocampusart nahe verwandt sind; die Strahlenzahl
der Flossen ist jedoch wesentlich verschieden, und letztere Art zählt:
Brfl. 15., Rfl. 16 ., Afl. 3.
Die Körperfarbe im Leben ist einförmig dunkelbraun, die Flossen sind hellbraun, alle fleckenlos;
bei den in Weingeist aufbewahrten Individuen löfst sich leicht die Epidermis ab, und dann
erscheint der ganze Körper gelbgrün mit sehr vielen feinen weifsliehen dichtstehenden Punkten.
Ich erhielt von diesem Fische nur zwei Individuen, beide zu Djetta; sie sind 3 % Zoll lang.
Syngnathus. Linné.
Leider ist gerade diejenige Syngnathusart, von welcher ich eine nach dem Leben gefertigte Farbenskizze und
kurze Beschreibung entwarf, im Zeitlauf der Reise abhanden gekommen; von den beiden andern von mir im
rothen Meere eingesammelten Syngnathus wurden, als sie noch lebten, die Farben nicht beobachtet, auf welche
Lücke ich aufmerksam mache.
Taf. 33. Fig. 4.
üyngriiatlms spicifcr. Rüppeti
Diaynos. Syngnathus capite octavam partem longitudinis corporis «eqnanle, rostro mediocri, corpore anticc compresse, opcrcnlis longitn-
dinalitor oarinatis, carina ob strias laterales figuram spicae formante; pinnis ventralibns nnllis, corporis colore (in spirito vini)
umbrino viridcscente, ventre ab ano anticc fasciis 14 flavidis ; pinna dorsali radiis 26, caudali fnsca.
Der Kopf mifst den achten Theil der Körperlänge, und etwas weniger als doppelt die Länge
des Schnabels (Entfernung vom vordem Augenrande bis zur Mundspitze); die Operkeln haben
über ihre Mitte einen schlanken Längswulst, von dessen beiden Seiten Furchen auslaufen, wodurch