robusten Hacken gebildet ist. Die Brustflossen sehr lang, . säbelförmig gekrümmt ; der erste
Strahl der vordersten' Rückenflosse ist ganz verkümmert; der dritte, welcher der längste ist,
entspricht ,a/8 der Basis dieser Flosse, und ist halb so lang als die Zuspitzung in welche, der
Anfang der zweiten Rückenflosse ausläuft. Auch die Afterflosse beginnt mit einer verlängerten
Zuspitzung. Die Schwanzflosse ist gabelförmig.
Brfl. ■-£-, Bafl. Rfl. -J - + Afl. - j- + i , Schfl. 4 + 4 4.
Das vordere’ % der. Seitenlinie bildet ein weitgespanntes ßogensegment; das Hintere % ist
mit progressive zunehmenden ziemlich robusten Schildern besetzt, an deren Ende auf beiden
Seiten auf der Schwanzbasis eine Hautfalte. Die Körperschuppen sind mittelmässig klein aber
deutlich ausgesprochen.
Grundfarbe des Körpers nach dem Rücken zu bläulich, nach dem Bauch helllackroth, beides
mit Opalscljfller. {Der Vorderkopf zwischen den Augen goldgrün. Iris gelblich Die Brustflossen
sind lebhaft strohgelb, die Bauchflossen weifslich, die andern Flossen schmutzig blaugrau. Körperlänge
10 Zoll.
Dieser Fisch kam nur sehr einzeln auf dem Markte von Djetta vor ; es war im Monat Juni.
Es wäre zwecklos, sich bei so nahe verwandten Arten bei den Landeseingebornen hach einem
Trivialnamen zu erkundigen»*
D ie se s-sin d a lle von mir während meiner mehrfachen Bereisung des rothen Meeres beobachteten Caranx-
Arten. Ich komme nun zu den übrigen Fischen aus jenem Meere zu Cuvier’s Familie der Scomberoiden gehörig.
D a ich von beinahe allen bereits in meiner früheren ichthyologischen Bekanntmachung Erwähnung gethan
habe, so bleibt mir nur übrig, einige Zusätze und Bemerkungen zu jCuvier’s Bearbeitung dieser Abtheilung zu
machen.
In der 2ten Ausgabe des R ègn e animal V o l. 2 pag. 209 sagt Cuvier, dafs er von den Caranx, unter dem
Namen C i tu l a diejenigen Fische »trennen w o lle , b ei welchen der Anfang der Rücken - und Afterflosse in: eine
sehr lange Spitze verlängert ist. ln seiner grofsen Ichthyologie giefct er diese Unterabtheilung, ich weifs'nicht
aus welchem Beweggründe, wiéder auf; aber au f eine mir unerklärbare W eise beschreibt er den von mir als
Citula armata aufgestellten Fisch unter 2 verschiedenen Namen, nämlich als Caranx cirrhosus und Caranx arma-
tus ; beide bilden sicherlich nur*eine einzige Art, und der von Cuvier herausgehobene Unterschied in ' dem Kopfprofil
an getrockneten Individuen von ihm beobachtet, rührt von Verzerrung beim Ausstonfen her. Zu bemerken
is t, dafs zuweilen b ei Citula cirrhosa der vor der ersten Rückenflosse befindliche horizontale Stachel u®ter ,der
Haut verborgen lieg t; dafs ferner die Gegend der Brust immer schuppenlos ist, ein schwärzlicher Flecken oben
am Operculum und an der vordem Basis der Brustflossen sich befindet, und die* verlängerte Spitze der Rücken-
und Afterflosse vorn schwarz ist. Uebrigens ist es möglich, dafs ich mich irre, wenn ich die Russell’sche Tafel
No. 151 als diese Art vorstellend aufführte.
D en von mir als C i t u l a c i l i a r i a beschriebenen und abgebildeten Fisch *) hat Cuvier in Olistes Rüppellii
umgetauft. Ich hatte früher die Cuvier’sche Gattung Citula und Olistes mit einander verein igt, deren ganzer
Unterschied darin bestehen soll, dafs einige Strahlen in der Mitte der Rückenflosse sich fadenförmig verlängern.
Aus welchem consequenten Grunde nun Cuvier die.Gattu ng Citula unterdrückt, und die jen ig e , die er Olistes
benennt, allein fort behält, weifs ich nicht; dafs' bei der von mir publicirten Figur die verlängerten Strahlen
des mittleren*Theiles der Rückenflosse an der Basis gespaltene Strahlen vorstellen, ist ein F eh le r , den mein
Lithograph machte, der sich übrigens auf meiner Original-Zeichnung eben so wenig befindet, als von einer
solchen Bildteglän' meiner gedruckten Beschreibung Erwähnung geschieht. Ich habe auf meiner letzten Reise
') Atlas, Fistflic. Taf. 25. Fig. 8.
-w
eine Citula ciliaria erhalten, die jen e fadenförmig gebildeten mittleren Strahlen auch an der Afterflosse ha
im übrigen aber nicht von den andern Exemplaren dieser Fischart unterschieden is t, so dafs ich es für möglic
h a lte , dafs Cuvier’s Olistes malabaricus und Olistes Rüppellii eine Art sin d , die übrigens rechtmäfsiger Weil
den von mir ihnen gegebenen Arten-Namen Citula ciliaria beibehalten müfsten.
D ie von mir im Jahr 1830 abgebildeten und beschriebenen S c y r i s i n d i c u s und B l e p h a r i s f a s c i a t u s * )
schickte ich seiner Z eit direct an Herrn Cuvier e in , und er schrieb .mir über dieselben im nämlichen Jahre:
„E lle s sont titouvelles e t j e les adopte avec vos noms.“ Warum er nun trotz diesem 3 Jahre später sehr raittel-
mäfsige Figuren beider Arten (V o l. 9.'’Taf. 252 und 2 5 3 ) unverkennbar nach W e ingeist-Exemplaren fertigen
lie fs , und meiner Beobachtungen gar nicht erwähnte; ferner nach pag. 154 des nämlichen Bandes ausdrücklich
anführt, dafs bis je tz o keine Blep h aris-Arten im rothen Meere beobachtet wurden! diese Unrichtigkeiten und
Verwirrungen mag ein Anderer commentiren, aber sie zu rügen will ich nicht unterlassen.
Dafs der von m ir-âls N o m ô u s n i g r o f a s c i a t u s : beschriebene Fisch wirklich zur Gattung Seriola gehört,
konnte ich unmöglich errathen, da diese beiden Gattungen von Cuviér in der 2ten Ausgabe seines Règne animal.
Vol. 2 p. 206 neben einander g estellt sind, und erst ihr Unterschied im Jahr 1833 im 9ten Bande seiner
Ichthyologie charakterisirt wurde; warum übrigens auch hier ganz ohne Noth Cuvier meinen Ar ten -N am en umänderte,
weifs ich auch nicht. In meiner bekannt gemachten Beschreibung dieses Fisches * **) sind einige wesentliche
Irrungen vorgefallen, d ie ich zu berichtigen mich b eeile, indem ic h g leich zeitig einige anatomische N otiz
en über diesen Fisch mittheile ; beide Kiefer von Seriola (Nomens)» üigröfasckitus sind mit einer bürstenförmi-
gen Binde feiner kleiner Hakenzähne b esetzt; hinter derjenigen déS* Oberkiefers sind am Gaumen 3 Parthieen
ähnlicher Zäh n e, welche zusammen .einen Halbmond bilden. D ie Zunge ist g la tt, der Magen ein langer muskulöser
spindelförmiger Sack, an dessen obéra Drittel au f der linken Körperseite sich der Pylorus rechtwinkelig
inserirt; ihn besetzt eine Reihe, von ziemlich langen gleichgrofsen Blinddärmen, 22 an der Zahl. D er Darmkanal
macht nur eine kurze Rückbiegung, und ist V2 mal so lang als der Körper. D ie Leber bestehet aus drei Hautlappen,
wovon d e r je n ig e der linken Seite 1 ?/2 mal so lang a ls.jed er der andern ist. A u f d e r rechten Körperseite
lie g t die sehr lange wurmförmig gebogene Gallenblase. D ie Milz ist klein und länglich oval. Schwimmblase
ist keine vorhanden.
‘ Von der Gattung E q u u l a beobachtete ich im rothen Meere die zwei Arten, welche Cuvier als Equula
cabella un’d%E- gomorä in seinem lOten Bande beschrieben hat. Foi'skäls Scomber mellit (Descript.'lAnimalium
p. 58.HNo . 7 7 ), den Cuvier Equula berbis benannte, gelang es mir nicht aufzufinden. In die Nähe dieses Fisches
gehört meine neüe Gattung G a z za , wovon ich in der erstem Lieferung zu diesem Werke die Typusart unter
dem Namen Gazza,equuliformis beschrieb und abbildete. Derselben sind beizufügen Scomber minutus (Bloch
Taf. 429 F ig . 2 ) und Cuvier’s Equula d entex, so wie»vermuthlich noch gar manche zu entdeckende A rt, daher
meine Ansicht, für diese kleine Gruppe eine eigene Gattung zü b ild en , hoffentlich Eingang findet.
‘-Ich,* geb e , wie gewöhnlich, hier eine Zusammenstellung aller von mir im rothen Meere beobachteten und
entdeckten Fische zu den Scomberoiden von Cuvier gehörig, mit Hinweisung auf deren mir bekannte besten
Abbildungen:
Scomber lcanagurta (Cuv.) Russell Fishes A. . . . . . • • Taf. 166.
,, ü :!hfysozonus (Rüpp.) Wirbelthiere . ................................................
„ microlepidotus;■ (Rüpp.)-;'. • . -. . .
I%ynm^b3inealm (Rüpp.) -1 ,;o t c v •' •
, , t ^unicolor (Rüpp.) . - • * • • • •
Cybium Commersonii (Cuv.) Rüpp. Atlas . . . . .
1J Fig. 1.
11 2.
12 „ 1.
12 y 2.
25 „ 1.
*)■ Atlas, Fische. Taf. 33. Fig.
**) Atlas, Fische, pag. 92r