M
! I '
X I'
: Í Í
I I (
i 5 o A u f e n t h a l t zu Villa de S. Salvador.
es am ersten g^elingen, sie dem Zustand der Wildheit zu entreifsen, und sie
in^ldeas oderDörfer zu vereinigen. Er begleitete uns durch bergige Wege
längs dem Flusse hinab, auf dem wi r oft beschwerliche Stellen an steilen
Wänden zurückzulegen hatten; dann betraten wi r einen herrlichen finstern
Urwald, worin die schönsten Schmetterlinge umher flogen. Hier fanden
wir im piusse dicht am Ufer ein kleines, rundes ringsum von steilen Felsen
eingeschlossenes Inselchen, auf welchem einige alte Bäume standen, die mit
den beuteiförmigen Nesten des Guasch (Cassicus hcemorrhous) völlig bedeckt
waren. Pflanzungen von Zuckerrohr, Reis und Kaffee — von diesem
aber nicht häufig - auch vonMilio, wechselten beständig ab. Aus dem glänzenden
Spiegel des Pardiba erhoben sich freundliche Inseln, zum Theil bebaut,
zum Theil mit Wald bedeckt. Gegen Abend erreichten wir eine
ebene Stelle am Flusse, mit einer in grünen Trifften erbauten ansehnlichen
Fazenda^ wo wi r gut aufgenommen wurden, und daher zu übernachten
beschlossen. Jenseit des Thaies erhoben sich hohe Gebürge und unter diesen
der Morro de Sapateira, ein hohes Urgebürge mit mehreren Kuppen.
Nachdem am folgenden Morgen unsere Pferde auf der Wiese zusammen
getrieben waren, setzten wir die Reise fort, und erreichten gegen
Mittag den der nicht breit, aber tief und reifsend ist, und in der
Regenzeit oft gxofsen Schaden anrichten soll. Er entspringt in der Serra
do Pico im Gebiete der Paris, soll 7 Legoas weit schiffbar seyn, und hat
eine Caxoeira, An seinen Ufern liegen ansehnliche Fazendds^ wo sehr
viel Zucker gebaut wird. Ein kleines Canoe trug uns hier über den Strom,
und gegen Abend erreichten wir die Stelle, wo sich auf dem jenseitigen
Ufer die T^illa de 5. Salvador freundlich ausbreitet. In dieser Gegend
trafen wir auch ein ehemals indisches Dorf, die Aldea de S. Antonio^ welches
die Jesuiten aus GorulhosAndlevn gebildet hatten, das aber jetzt unter
seinen Bewohnern keine Caboclos mehr zählt.
VI.
Reise von Villa de S. Salvador zum Flusse Espirito-Santo.
Muribecca Die Feindseligkeiten der Puris. — (^uartel das Barreiras. — Itapemirim.
Villa Nova de Benavente am Iritiba. — Goaraparim.
B e y unserer Ankunft in der f^illa fanden wir zu unserer lebhaftesten
Freude die Nachricht von dem folgereichen Siege bey Belle-Alliance
bestätigt, die auch hier von allen Einwohnern mit grofsem Jubel aufgenommen
worden war. Wir beschäftigten uns bald mit den nöthigen
Anstalten zu unserer weitern Reise längs der Küste nördlich; nahmen
noch ein Paar neue Jäger an, so wie auch einen Soldaten, der uns als
Führer dienen sollte, und nachdem wir vom Commandanten, dem
Obersten CARVALHO DOS SANTOS, der uns viele Höflichkeiten erzeigte,
so wie von andern gefälligen Einwohnern von <S. Salvador Abschied
genommen, verliefsen wir am 2 0ten November die P^illa und folgten
dem Ufer des Pardiba bis zu seiner Mündung an die See. Die Stadt
dehnt sich ziemlich weit am Ufer des Flusses hin aus , und gewährt so
einen schönen Anblick. Die ansehnliche gedrängte Masse der Dächer
erhebt sich unmittelbar über dem Flusse, aus ihnen steigen einzelne Cocospalmen
in die Höhe, und den erhabenen Hintergrund bilden ferne blaue
Í5Í