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welche er für die wahre Boa consLrictor ausgiebt, für afrikanisch: allein
diese Art, wenn sie auch in Afrika vorkommt, lebt in Brasilien überall,
ist daselbst die gemeinste Land-^oa, und unter dem Nahmen Jiboya
allenthalben bekannt. Der ^e/mo^ie. ist der südlichste von den Flüssen
der Ostküste, in welchen man Sucixriiihas findet, weiter nördlich kommt
sie überall vor. Man hat sehr fabelhafte Schilderungen von der Lebensart
dieser colossalen Reptilien gemacht und sie auch in neuerer Zeit
älteren Reisenden nachgeschrieben. Auch die Nachrichten, die man von
ihrem Winterschlaf giebt, sind nicht bestimmt genug. Wahr soll es
allerdings seyn , dafs sie in den Sumpflachen der Steppen in der trocknen
Jahreszeit erstarren doch in den ewig wasserreichen Waldthälern
von Brasilien, wo sie nicht in eigentlichen Sümpfen leben, sondern
in weiten Seen, immer nassen Brüchern, Flüssen und Bächen, deren
Ufer vom Schatten der alten Urwaldstämme abgekühlt werden, findet
ein solches Erstarren nicht statt.
Meine Leute hatten an dem Tage der verunglückten Schlangenjagd
mehrere interessante Vögel erlegt, unter andern einen schwärzlich braunen,
bis jetzt noch unbeschriebenen kleinen Adler mit einer Federhaube
auf dem Hinterkopf ; aufserdem einige ^ r a r a ^ und einen grofsen
Matiim {Craoc Alector, LINN.), welcher uns für unsere Küche sehr willkommen
war. Der Adler war eben im Begriff ein Japati (Beutelthier)
(*) Ansichten der Natur, S. 3o und 34,
e ^ ) Falco Tyrannus, eine neue Art: männlicher Vogel 26 Zoll 7 Linien lang; Federn
des Hinterhopfs verlängert und aufgerichtet; Hinterkopf, Hinterhals, Seiten des Halses und
Oberrüchen mit Federn bedecht, welche weifs mit schwarzbraunen Spitzen sind, die sich aber
dechen und die weilse Farbe Terstecken; der ganze übrige Vogel schwarzbraun; gröisere
Flügeldechfedern etwas weiislich gezeichnet; Schwungfedern mit einigen graubraunen, dunkler
marinorirtcn Querbinden; der starke breite Schwanz mit vier weilslichen, graubraun marmorirtcu
Querbinden; Federn der Schenkel, Füfse, Unterrücken, After und Cn^.a/n schwarzbraun
mit schmalen w^eiisen Querünien; Füfsc bis auf die Zehen befiedert.
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zu fangen, als man ihn schofs; sein ganzes Aeufsere zeugte von Kühnheit
und Muth, sein Auge war lebhaft und feurig, und die verlängerten Federn
des Hinterkopfes geben ihm ein schönes Ansehen.
Da das noch immer anhaltende Regenwetter uns oft hinderte zu
jagen, und vorzügUch AQW Anhamas gehörig nachzustellen, so benutzte
ich diese Zeit zu einem Besuche auf dem Quariel dos Ar cos ^ wo während
meiner Abwesenheit eine neue Horde von Botocuden angekommen
war, deren Anführer M A K I Ä N G I Ä N G , bey den Portugiesen den Nahmen
des Capitam GIPAKEIU (des grofsen Capitain) führte. Es war schon gegen
Abend und ich befand mich nicht weit mehr von dem Destacanient entfernt,
als ich zufällig auf einer Sandbank ein Paar grofse Antas {Tapirus)
antraf. Da ich mir eine glückliche Jagd versprach, so hatte ich in der
Stille meinen Botocuden AHÖ am Walde herum geschickt, um die Thiere
von ihrem Schlupfwinkel abzuschneiden. Dies gelang vollkommen; als
sie sich von ihrem Rückzüge abgeschnitten sahen, warfen sie sich ins
Wasser und suchten das jenseitige Ufer zu erreichen, allein hier kam
ihnen unser Canoe zuvor. Der eine der beyden Antas erreichte auf dem
Rückwege wieder die Sandbank, und würde von meinem Botocuden einen
Pfeil in die Seite erhalten haben, wenn diesem nicht zufällig die Bogenschnur
gerissen wäre, wodurch das Thier Zeit erhielt sich zu retten.
Das andere hielt eine grofse Menge von Flintenschüssen aus, es tauchte
lange unter und kam alsdann mit dem Kopfe wieder zum Vorschein, um
Athem zu holen, allein unser Bley war zu leicht und das Canoe zu schwer,
um sich schnell genug fortrudern zu lassen; Kugeln hatten wir nicht,
auch kann man diese Thiere nicht eher schiefsen, als bis man ihren Kopf
nahe bey dem Canoe über dem Wasser erblickt; dann mufs man besonders
auf das Ohr zielen. Das geängstigte Thier verlor viel Blut, entkam
uns aber doch, welches wohl nicht der Fall gewesen seyn würde, wenn
wir Hunde bey uns gehabt hätten. Die Geschicklichkeit und Leichtigkeit,
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