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0.26 R e i s e v om R i o D o c e b i s z um F l u s s e A l c o b a ^ a
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und sollen hauptsächlich das südliche Ufer in Besitz haben; sie werden
von den andern Stännmen gefürchtet , und gelten als Feinde der übr i g en,
die ihrer g e r ing em Zahl wegen gegen sie gemeinsame Sache machen.
Auf einer Fazenda, weiter aufwär t s am Flusse , wurden die Pflanzungen
von den Wi lden häufig beraubt. Da ersann der Besitzer derselben ein
ganz eigenes Mittel, sich dieser feindlichen Gäste zu entledigen. E r lud
eine eiserne Kanone , die sich auf der Fazenda bef and, mit gehacktem
Bley und Ei s en, brachte ein Flintenschlofs daran an, stellte sie auf dem
schmalen Pfade, welchem die Wi lden immer inColonne zu folgen pflegten,
auf, imd legte ein Holz über diesen We g , mit welchem der Abzug des
Schlosses durch eine Schnur in Verbindung stand. Die Tapuyas erschienen
in der Dämme rung , traten auf das Holz und die Explos ion erfolgte,
wie man beabsichtigt hatte. Als man herbey eilte um den Er fol g zu sehen,
fand man die Kanone zer sprungen, und an 3o Indier getödtet und verstümmelt
theils noch auf dem Platze, theils hier und da im Wa l de zerstreut.
Das Geheul der Entfliehenden soll man weit in der Gegend gehört
haben. Seit dieser fürchterlichen Nieder lage soll die Fazenda nie wieder
heimgesucht worden seyn.
Im Flusse 5. Matthmus ^ dessen ursprünglich brasilianischer Nähme
Cricare ist, findet man eine naturhistorische Seltenheit,^ die heut zu Tao^ e
nur in sehr wenigen Flüssen der Ostküste gefunden wi r d ; dies ist der
Manati {Peixe Boi der Portugiesen), l ieber die Naturgeschichte dieses
sonderbarenThieres schwebt noch manche Dunkelheit; besonders ist sein
innerer Bau noch immer nicht gehör ig untet-sucht. E s findet sich in diesem
Flusse ziemlich häuf ig, soll aber auch in die Se e gehen und längs
der Küste hin zuweilen in andere Flüsse s teigen; so hat man es z. B. im
Alcohaga gefangen. Der Manati liebt zu S. Matthceus besonders eine
Lagoa oder ein Binnenwas ser mit vielem Rohr und Gras bewachsen.
Die J a gd desselben ist nicht ohne Schwierigkeit. Der J ä g e r fährt mit
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einem kleinen Canoe vorsichtig und ohne Geräusch zwischen dem Grase
und Schilf umhe r ; erblickt er das Thier mit dem Rücken über dem Wa s -
s e r , wie es gewöhnlich erscheint, wenn es mit Grasen beschäftigt ist,
so nähert er sich ihm behutsam, und wirft einen an einem Strick befestigten
Harpun nach ihm ab. Der Manati giebt viel Thran und sein Fleisch
ist beliebt. Der Paukenknochen aus dem Ohr wi rd von dem unwissenden
Volk als ein wi rksames Arzneymittel aufgehoben und theuer verkauft.
Ob ich gleich während eines drey - bis vier-monathchen Aufenthalts in
dieser Gegend wiederholt die gröfsten Ver sprechungen ma cht e , um ein
solches Thier zu erhalten, so wurden meine Hoffnungen doch nicht erfüllt,
und ich mufste mich mit der Ansicht der ausgestopften Manati's begnügen,
welche ich bey meiner Rückkehr aus Brasilien im Naturalien-Cabinet zu
JLisboa sah.
Aufser dieser sonderbaren Thierart ernährt der Flufs S. Matthaeas
eine grofse Menge von Fischen. Mehrere Arten einer Gat tung, die man
Piaa nennt, besonders die eine, welche von ihrer Nahrung Piaa de Ca-
(Gras-Piau) genannt wi r d, finden sich zur Zeit des hohen Wa s s e r s
besonders auf überschwemmten Grasplätzen ein. Hier fahren die civilisirten
Indier mit ihrem kleinen leichten Canoe umhe r , und schiefsen diese
Fi sche mit Pfeilen. Diese Art von Fi schjagd findet man an vielen Orten
unter den Indiern. Der dabey gebräuchliche Bog en ist 2 /a bis 3 Fufs lang,
und von der Gröfse des Kugelbodocks ; der etwa 3 Fufs lange Pfeil ist
von Taquara ( R o h r ) und mit einer Spitze von Holz oder von Ei s en,
welche an jeder Seite einen Wide rhaken hat, v^ersehen.
E twa eine halbe L e g o a von S. Matthmus ergiefst sich der kleine Flufs
Guajintiha in die See. Auf diesem pflegt man sich einzuschiffen , und
3 Legoa s nach der Fazenda von As Itaünas zu machen, welche dem Oavidor
der Comarca von Porto Seguro^ M A R C E L I N O DA C U N H A gehört.
De r kleine jetzt aber starke Flufs hat dicht mit Gebüsch bewachsene Ufer ;