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x i 4 R e i s e von C a b o F r i o b i s Vi l l a de S. S a l v a d o r
giebt; in ihnen wurden wir freundschaftlich aufgenommen. Sie bestanden
blos in einem auf die Erde gestützten Dache von Rohr , und enthielten
inwendig ein Paar kleine Abtheilungen; unsere zahlreiche Mannschaft
konnte daher nicht unter Dach und Fach übernachten, sondern nur die
an die brasilischen Nächte weniger gewöhnten Europäei\ Wi r lagen
mit den beyden Fischerfamilien in den Hütten rund umher auf St roh;
in der Mitte brannte das Feuer , und man bewirthete uns mit gebackenen
Fischen und Mandioccamehl. Der freundliche Wille der guten
Leute erleichterte uns die Beschwerde und liefs uns dieses enge harte
Nachtlager einigermafsen vergessen. In der Hütte, wo ich meine Wohnung
nahm, herrschte eine sehr dicke gesprächige Frau mit etwas gelber
Haut und sehr leicht gekleidet, die beständig, wie die meisten We ibe r
der niedern Klasse in Brasilien, ihre Tabackspfeife im Munde hatte. Die
Brasilianer bedienen sich zum Rauchen mehr der Cygaro^s, die von Papier
gemacht und hinter dem Ohre getragen werden; diese Art zu rauchen
haben nicht die Europäer nach Brasilien gebracht, sondern sie stammt
vielmehr von den Tapinamhas und andern Stämmen der Küsten-Indier
her. Diese wickelten gewisse aromatische Blätter in ein gröfseres ein und
zündeten dies an dem einen Ende anf '^. Die bey den Fischern, so wie
in ganz Brasilien besonders bey den Negern und andern Leuten der
ärmeren Klasse gebräuchlichen Pfeifen, haben einen kleinen Kopf von
schwärzlichem gebranntem Thone und ein dünnes glattes Rohr von dem
Stengel eines hochsteigenden Farrnkrautes {Samambajrct)^ der Mertensia
dichotoma. Meistens ist indessen unter allen Klassen der Einwohner
Brasiliens das Schnupfen des Tabacks noch weit beliebter als das Rauchen,
denn der ärmste Sclave hat seine Tabacksdose, gewöhnlich von Blech
oder von Horn-, oft ist es nur ein blofser Abschnitt eines Kuhhorns mit
einem Pfropf.
( * ) J. DE L E R Y voyage etc. p . 189.
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Als kaum der Tag in unsere mit Menschen angefüllten Hütten hinein
blickte, sagten die Fischer schon eifrig ihre Morgengebete he r , und
badeten dann ihre Kinder in lauwarmem Wa s s e r , ein unter den Portugiesen
gewöhnlicher Gebrauch, worauf die Kleinen sich mit Ungeduld
zu freuen schienen. Nach diesem breitete man Rohrmatten vor die
Hütten aus , der gekochte Fisch ward herbey gebracht und wir alle
setzten uns zum Frühstücke auf die Erde nieder. Nachdem wir uns mit
Nahrung gestärkt hatten, bereiteten die Fischer ihre Canoe zu, um unsere
Maulthiere schwimmend über den Barganza zu führen, der hier bey
den Hütten mit grofsen Rohrgehägen angefüllt ist. Tausende von Wasservögeln,
besonders Reiher , Cormorane, Was serhühner , Taucher u. s. w.
nisten darin, auch zeigen sich zuweilen die schönen rothen Löffelreiher.
Unter den Fischern, die unsere Tropa übersetzten5 zeichnete sich ein
alter Mann mit einem langen Barte und einem Säbel an der Seite, besonders
aus; ein jüngerer bestieg sein kleines Pferd und versprach uns den
We g durch die überschwemmten Wiesen zu zeigen. Sein Anzug war
originel: er trug eine kleine Nebelkappe von Tuch, einen kurzen Rock
und Hosen, welche ihm die Knie blos liefsen, und Spornen an den unbekleideten
Füfsen. Uebrigens wa r dieses Männchen sehr gutmüthig und
gefällig, denn es ritt in den zum Theil hoch überschwemmten Wiesen
stets voran und suchte nicht ohne Gefahr den besten We g , welcher
dennoch unsern Maulthieren zum Theil so sauer wurde, dafs wir die
gegründetste Besorgnifs haben mufsten, unser Gepäck ins Wa s s e r fallen
zu sehen. Diese weiten Wiesen wurden jedoch unter einem heftigen Platzregen
endlich glücklich durchritten.
Wi r hatten bey der isolirt gelegenen Kirche zu S. Amaro die letzte
Wasserstelle im Canoe zurückgelegt und unsere Tropa zog jetzt auf
unabsehbaren grünen Ebenen fort. Diese ganze flache Gegend gehört
schon zu den Ebenen der Goaytacases ^ welche sich bis zum Paräiba
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