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2 7 0 A u f e n t h a l t zu Mor r o el'Arara
mensch betrachtet. Höchst erfreulich sind beym Anblick dieser Finsternifs
die Hoffnungen, zu welchen die jetzige aufgeklärtere Regierung
berechtiget.
Der Flufs Perwzpe, welcher mäfsig breit ist, bildet, bevor er in die
See fällt, ein Paar Ausflüsse, von welchen die Barra Velha unter
liegen soll; er ist nicht weit aufwärts bewohnt , und man hat dort gegen
die Tapuyas das Ouartel Caparica angelegt. Vor seiner Mündung befinden
sich Sandbänke , die die Schifffahrt unsicher machen. Während unserer
Anwesenheit hieselbst scheiterte an ihnen eine mit Farinha geladene
Laucha, wobey vier Menschen das Leben verloien. Die berühmten Fels-
Inseln, welche unter dem Nahmen AQT Ahrolhos^ ein Schrecken der Seefahrer
sind, liegen etwa in der Höhe zwischen Caraoellas und P^igoia nur
einige Meilen von der Küste entfernt; Fischer segeln mit iliren Canoen
dahin, bleiben mehrere Tage und Wo c h e n daselbst und fangen viele Fische
und Seeschildkröten. Diese Inseln sind mit niedern Gebüschen bewachsen,
in denen eine Menge von SeevÖgeln, besonders die Grapii^äs {Halieus forficatas)^
nisten.
Die Gegend um f^igoza hat aneinander hängende vortreffliche W^aldungen,
die jetzt zum Theil durch den häufig fallenden Piegen unter Wasser
gesetzt waren. Herrliche Baumarten verbreiten darin einen erfrischenden
Schatten; besonders fanden wir hier viele Cocospalnien, deren von
den Bewohnern gekannte Arten man aus nachstehendem Verzeichnifs ersehen
kann. In der Gegend am Mucari und Peruipe kennt man nachfolgende
Arten von Palmen, welche sämmtlich den äufseren Habitus des
Genus Cocos haben, von denen sich indessen nicht mit Gewifsheit behaupten
läfst, dafs sie wirklich alle zu demselben zu rechnen sind, da
wir nicht bey allen Gelegenheit hatten, ihre Blüthe zu untersuchen.
Botaniker werden uns durch genaue Beobachtung auch über diesen
Gegenstand bald mehr Gewifsheit verschaffen.
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A u f e n t h a l t zu Morro d'Arara 7 1 KA.
Stachellose Arten von Palmen.
1) Cocos da Bahia {Cocos nucífera, wächst nicht wild, sondern
angepflanzt vom Macuri nordwärts, also vom i8ten Grade bis Bahia
und Pernambuco hin, sehr häufig an der Küste, südlich sehr selten. Sie ist
in der Jugend durch einen unten an der Erde verdickten Stamm kenntlich.
2) Cocos de Imhurii mit unten silberweifsen, oben glänzend grünen
schmalen Blättchen von mäfsiger Länge ; bildet eine Rispe von sehr
kleinen harten Nüssen, die nur von den Wilden gegessen werden.
3) Cocos de Pindoha{¿^)', treibt keinen Schaft, sondern blos schöne
lange Blätter aus der Erde; dicht am Boden entsteht alsdann eine Traube
oder Puspe von eisbaren Nüssen.
4) Cocos de Pati; macht einen hohen dicken Stamm, sehr viele
starke, breite, colossale//^We5,und hat ein prachtvolles Ansehen ; Fruchtähre
sehrgrofs, aus vielen kleinen harten Nüssen bestehend.
5) Cocos Ndaici-assú-, mit hohem, starkem Stamme, schönen breiten
dicht gefiederten Blättern und stark holziger rachis^ die pinnulos (Seitenblätter)
sind sehr glatt, plan, und ganz randig, zugespitzt, oben glänzenddunkelgrün
und unten glänzend hellgrün. Sie macht eine grofse Fruchtrispe
mit vielen etwa 5 Zoll langen efsbaren Nüssen. Ein Mann kann die
Fruchttraube nicht tragen. Sie ist von majestätischem Wuchs und die
schönste der Pahren dieser Gegend: an der Lagoa rf^^r^ra befanden sich
einige grofse prachtvolle Bäume dieser Art.
6) Cocos de Palmitto am Rio Doge und in den südlicheren Gegenden
nördlich am Macuri Cocos de Jissara. genannt. Die zierlichste und eleganteste
von allen. Schaft sehr hoch und schlank; Krone klein, aus 8 bis
{*) Bey den Tcrschicdencn aufgezählten Palmonarteu sind die dem Worte Cocos zugeselle
n Be^iiahmen meistentheils die alten wahren Benennungen aus der Sprache der Tupinamhas
und der andern rerwandten Stämme. So hiefs z. B. ein berühmter Anführer unter ihnen
PindoOusá odor der grofse PíWí7¿«-Paimbaum. S. SouxnEi ' s kistory etc. P^olI.p.^QQ. u. a. O.
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