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3 1^4 Reise von Caravel las nach dem Piio Gr. de Belmonte
angewiesen wurde, war nicht besser als alle die andern Gebäude. Die
grofsentheils mit Stroh gedeckten Hütten, und die ungepflasterten mit
Gras bewachsenen, unregelmäfsigen Strafsen, machen die einem
unserer schlechteren Dörfer ähnlich, ihre alleinige Zierde ist die Menge
von Cocospalmen in dieser Sand-Ebene , welche überall die Wohnungen
umgeben und ihre stolzen Gipfel zu einem wogenden Hain vereinigen.
Diese Bäume tragen hier besonders reichlich; man glaubt diese Fruchtbarkeit
dadurch zu bewirken, dafs man unten an den Bäumen, nahe
über der Erde, ein Loch in den Stamm haut. Unmittelbar bey der P^illa
ergiefst sich der bedeutende nio Grande de Belmonte ins Meer; seine
Barra soll unter 40' südUcher Breite hegen. Er entspringt auf dem
hohen Rücken von Minas Geraés^ erhält aber den Nahmen Rio Grande
de Belmonte erst in Minas Novas durch die Vereinigung des Araguahy
und des Jiquitinhonha , von dessen Gold - und Diamanten-Wäschereyen
der Engländer M A W E schon Nachricht gegeben hat. In der Zeit des
hohen Wasserstandes ist dieser ansehnliche Flufs reifsend, seine Mündung
bleibt aber immer schlecht und gefährhch, da sie hier und da
Sandbänke hat , die man jetzt bey dem niedern Wasserstande sehen
konnte, die aber auch bey hohem Wasser der Schifffahrt leicht gefähr-
Uch werden, und schon mancher Lancha den Untergang gebracht haben.
Belmonte unterhält etwa drey bis vier Lanchas, durch welche ein schwacher
Handel mit Farinha, Baumwolle, Reis und Holzarten nach Bahia
betrieben wird. Man führt jetzt jährhch etwa aus: looo Alkeren Farinha,
eben so viel Pieis, und etwa 2000 AlkerenMi iho, auch etwas Branntwein,
obgleich nur zwey Enginhocas hier existiren. Die Ufer des Flusses sind
fruchtbar , da sie zum Theil überschwemmt werden. Es befand sich
hier gegenwärtig ein Schotte, der mit Baumwolle ein nicht unbedeutendes
Geschäft betrieb 5 er hatte eben durch die Untreue eines Schiffers
beynahe eine ganze Schiffsladung verloren. Diese arme kleine P^illa hat
P i c i s e von Caravellas nach dem Rio Gr. de Belmont e 3i5
jetzt durch die Communication, die man auf und an dem Flusse nach
Minas Novas in der Capitania von Minas Geraès eröffnet hat, einigen
Vortheil erhalten, aber doch hatte man noch jetzt kaum die nöthigen
Lebensmittel hier vorräthig, und für Geld hätten wir Fremde nichts erhalten,
wären wir nicht durch die Sorge einiger unsea-er Bekannten unter
den Bewohnern, mit dem Nöthigsten versehen worden; von Zeit zu Zeit
bringen indessen die Mineiros in ihren Ganoe's Lebensmittel und andere
Bedürfnisse, zum Beyspiel Milho, Speck, Salzfleisch, Schiefspulver, Baumwolle
u. s. w. an diese ärmere Küste herab , welche theils zur Versorgung
der trilla de Belmonte dienen, theils weiter nach Porto Seguro
und Bahia versandt werden.
Die Wälder am Belmonte sind der Hauptsitz des Stammes der Botocudos^
dessen schon öfter Erw^ähnung geschah; ihretwegen konnte man
früherhin nicht ohne Gefahr den Flufs beschiffen. In frühern Zeiten haben
wohl einige Abenteurer in Canoen von Barrigudo-Roiz sich den Flufs
aufwärts gewagt, allein àev Capitam Mor ^ J0Á0 DA S Y L V A SANTOS,
war im Jahr 1804 der erste, welcher ihn bis nach Imilla do Fanado in
Minas Novas hinauf zu beschiffen wagte; er hat eine förmliche Beschreibung
seines Laufes entworfen; ihn begleitete auf dieser Fahrt der Escrivam
VQXV Belmonte^ Capilam SIMPLICIO JOSÉ DA SYLVEIRA. Seit
drey Jahren hat Oavidor MARCELINO DA CUNHA, auf Befehl des
Gouver neurs der Capitanía von Bahia Conde DOS ARCOS , nach vorhergegangener
vernünftiger und zweckmäfsiger Behandlung der Wilden,
einen Vertrag mit ihnen zu Stande gebracht, wodurch alle Feindseligkeiten
von beyden Seiten eingestellt wurden. Nur ein einziger Anführer
jener Hoi^den, mit Nahmen JONUÉ , der wegen seines unruhigen
feindseligen Gemüths von seinen Landsleuten JONUE iakiiam (der Kriegerische)
genannt wird, hat dieser Einladung noch nicht Folge geleistet;
er zieht noch mit seinen Leuten hoch oben am Belmonte in der Gegend
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