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5 2 4 A u f e n t h a l t am Rio Grande de Belmonte
Verbindungscanal sehr seicht, bey dem hohen Wasserstande hingegen
hinlänglich tief seyn.
Da wir hier das Geschrey der Araras aus den benachbarten Wäldern
laut zu uns herüberschallen hörten, so konnten wir dem Wunsche, Jagd
auf sie zu machen, nicht widerstehen. Wir setzten einige Jäger ans Land,
und hatten uns diesmal eines glücklichen Erfolgs zu erfreuen. Einer der
Jäger schlich sich an sie heran, und sein in dem hohen Urwalde herrlich
wiederhallender Schufs erlegte zwey dieser grofsen schönen Vögel. Die
Jäger wurden hier auch durch eine Bande von kleinen Sahiiis {Jacchus
penicillatuSj GEOFFR.) überrascht, die aber, wie Eichhörnchen durch die
Baumkronen springend, zu schnell davon eilten. Es giebt dieser kleinen
affenartigen Thiere eine grofse Menge in den brasilianischen Wäldern 5
eine der bekanntesten Arten davon ist L I N N É ' s Simia Jacchas^ der etwas
mehr nördlich in der Gegend vonBahia schon gefunden wird. Die prachtvollen
^rcfz-a^ und ihre schönen Geschlechts-Verwandten machen die Zierde
dieser finstern, mannigfaltig belaubten Wälder aus; ein Schwärm von
Zwanzigen, wie wir sie hier sahen, vom hellen Strahl der Sonne beleuchtet,
auf einem glänzend grünen Baume, gewährt in derThat einen prachtvollen
Anblick, den man selbst gesehen haben mufs, um sich einen Begriff
davon machen zu können. Sie klettern geschickt an den rankenden Qipös
umher und wenden stolz ihren Körper mit dem langen Schweif von allen
Seiten den Strahlen der Sonne zu. Sie hielten sich jetzt häufig in den
niedern und mittlem Regionen eines stachlichen rankenden Gesträuches
{Smilax?) hier Spinha genannt, auf, deren jetzt reifende Frucht sie sehr
lieben, wie auch die häufig in dem Kropf der Erlegten vorgefundenen
weifsen Körner dieser Frucht bezeugten. Man kann sie daher zu dieser
Zeit leicht schiefsen, da sie in dem übrigenTheile des Jahres ihre Nahrung
nur auf den Gipfeln der höchsten Urwaldstämme suchen. Erfreut durch
den ersten glücklichen Versuch einer Arara-}d,^à schifften wir weiter an
A u f e n t h a l t am Rio Grande de Belmonte 5 ^ 5
áer Corroa da Palha vorbey, wo ein kleiner Bach, áer Riacho da Palha^
in den Flufs fällt, und erreichten gegen Abend die Corroa de Tim'icui^
wo alte verlassene Fischerhütten uns für die Nacht beherbergten. Hier
war es, wo ich den Schädel der grofsen schönen Unze {Kaguarété) finden
sollte; deren Haut ich zu Ipibura gekauft hatte, und welche nicht weit
von hier im Walde vor etwa acht Tagen erlegt worden war. Ein Paar
Jäger, welche mit einigen Hunden den Wald nach Rehen und anderm
Wildpret durchstreiften, trafen zufällig das Unthier unweit des Flusses in
der Nähe eines kleinen Riacho an; die Hunde giengen darauf los, und
trieben es , wie dies gewöhnlich zu geschehen pflegt, auf einen schief
liegenden Baumstamm, wo es einen tödtlichen Schufs erhielt. Noch hatte
es mit der Tatze einen Hund ergriffen, als ein zweyter Schufs ins Genick
es todt niederstreckte. Den Schädel fand ich auf der Sandbank bey unsern
Hütten, aber leider schon sehr verletzt und beschädigt. Man hatte die
Eckzähne, die der Aberglaube der hiesigen Gegend für wirksame Heilund
Schutzmittel gegen mancherley Krankheiten hält, herausgeschlagen,
um sie als Amúlete zu tragen. Die Haut dieser Unze war von einer aufserordentlich
schönen Zeichnung; sie mafs ohne den Schwanz über 5 Fufs
in der Länge und gehörte noch nicht zu den grofsen Individuen dieser
Art. Diese und die andern grofsen Katzenarten, der schwarze Tiger und
die Qagaaranna oder rothe Unze [Felis concolor^ LINN. ) sind in allen Wal -
dungen am ^eZ/no/ife nicht selten, sie werden al^er wenig beunruhigt, da
man keine zu dieser Art von Jagd brauchbaren Hunde in dieser Gegend
hat. Auf allen Sandufern des Flusses findet man die Spuren dieser Raubthiere
in Menge, und während der Stille der Nacht hört man häufig ihre
rauhe abgebrochene Stimme. Gereizt durch die vielen Spuren (Fährten)
jagdbarer Thiere, beschlofs ich am folgenden Tage zu Timicui zu bleiben
und die nahen Waldungen in allen Richtungen durchstreifen zu lassen.
Das Wet ter war uns sehr günstig, dennoch aber erhielten wir keine
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