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5 5 3 A u f e n t h a l t am Rio Grande de Beìmonte
Wildnifs führte seitwärts ein kleines einsames Pfadchen nach den Höhen
hinauf, an welchen eine Gesellchaft von Botocudos ihr Wesen treibt;
viele von ihnen besuchen oft das Destacament ^ und arbeiten da eine
Zeit lang-5 wofür man ihnen zu essen giebt.
Man hat ungefähr eine halbe Legoa zu Lande bis nach dem Quartal
zu machen 5 der We g führt Berg auf und ab durch denW^ald, wodurch die
Fortschafiung' der Waaren, die hier alle durch Menschen getragen werden
müssen, sehr erschwert wird. Das Quartel do Salto liegt am Flusse in
einer etwas breiten Stelle des Thaies, wo jetzt bey dem kleinen Wasser
eine Fläche von naktem Steingerölle zum Vorschein kam, die zu beyden
Seiten den schmalen Flufs umgiebt. Die Gebäude sind von Lehm mit
grofsen langen Tafeln von der Punde des Pao d\ivco gedeckt. Der Commandant,
ein Cabo (Unterofficier) und farbiger Mann, nahm mich gut auf,
und wiefs mir in einem der Gebäude ein Zimmer an. Er hatte nur ein
Paar Soldaten hier, die übrigen waren mit einigen Canoen na^ch Minas
hinauf geschifft ; alle leeren Räume waren dagegen mit Botocuden angefüllt,
welchen man diesen Aufenthalt gestattet, um den Frieden mit ihnen
zu erhalten. Ich fand hier die alte, auch ganz nakt gehende Frau des
Capitam welche zurück geblieben war, als die übrige Gesellschaft
sich nach der Cachoeirinha begeben hatte; aufser dieser überaus häfslichen
Frau befanden sich hier aber auch noch andere, recht gut gebildete
Botocuden, die zum Theil nach ihrer Art sehr schön bemahlt waren.
Einige hatten den Körper in natürlicher Farbe und blos das Gesicht bis
zum Munde herab mit Uracd glühend roth gefärbt, andere den ganzen
Körper schwarz, nur Hände, Füfse und Gesicht in natürlicher Farbe u.s.w.
Im ersten Abschnitte des 2ten Bandes wird man die verschiedenen Arten
genau angegeben finden, auf welche diese Wilden sich zu bemahlen
pflegen. JUCAKEMET erschien ebenfalls, er war einer der gröfsten Botocuden,
die ich gesehen habe, und trag- in den Ohren und der Unterlippe
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sehr grofse Tafeln. Unlängst hatte er, wie man mir erzählte, mit dem
Capitam Gipakeiu^ dem Anführer einer andern Truppe, einen heftigen
Streit gehabt, und Hand an ihn gelegt, worauf jener sogleich einen
Pfeil nach ihm abgeschossen, und ihn am Halse leicht verwundet hatte;
er zeigte uns noch die Narbe davon. JUCAKEMET vermied jetzt sorgfältig
die Gegend, in welcher Capitam Gipakeiu umher zog; er war am
Salto auf dem südlichen Ufer des Flusses, und letzterer am nördlichen,
in der Gegend des Qaartel dos Arcos^ in den grofsen Wäldern mit der
Jagd der wilden Schweine beschäftigt. Unmittelbar bey den Gebäuden
des Destacaments läuft die Minas-Strafse vorbey, sie ist von hier an aufwärts
sehr gangbar und gut, nach Belmonte hinab aber, wie oben
bemerkt worden, noch nicht zu gebrauchen. Erst vor einigen Tagen
war eine Tropa mit Baumwolle beladener Maulthiere von Minas Novas
herab gekommen, und hatte als Rückfracht Salz mitgenommen, ein Bedürfnifs,
welches in jenen hohen Gegenden sehr mangelt. Mineiros ^
welche des Handels wegen sich hier befanden, klagten ebenfalls sehr
über die Vernachläfsigung jener vielgerühmten Strafse in den untern
Gegenden des Flusses. Wenn sie diese Strafse bereisen, geben sie ihren
Maulthieren täglich ein Gemisch von Oel und Schiefspulver ein, und
behaupten, dies sey ein vortreffliches Mittel gegen die ungesunde Weide,
die man an einigen Stellen der Strafse finde; auch pflegt man dann den
Thieren Öfters etwas Salz zu geben. Wäre diese Strafse wirklich so
brauchbar, wie man sie geschildert hat, so würde in kurzer Zeit ein
weit bedeutenderer Handel mit eingerichtet seyn, da der Transport
der Waaren zu Wasser vom Salto aus mit vielen ScliAvierigkeiten
verbunden ist, um so mehr, weil alle Wa a r e n von dem Landungsplatz
mit aufserordentlicher Mühe nach dem Quartel geschafft werden müssen.
Sehr leicht könnte man wenigstens einen brauchbaren Fahrweg vom
Salto nach dem Landungsplatz machen, um die Wa a r e n mit Karren und
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