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Si Aufenthalt zu Morro d'Arara
beg^aben. Der Oavidor hatte sogleich den Befehl gegeben, eine Entrade
zu machen, und dazu bewaffnete Leute von S. Matthceas ^ P^illa Pferde ^
Porto Seguro und andern Orten sich versammeln lassen, worauf er
selbst nach Morro d'Arara zurück kehrte.
Hier begab er sich mit lo bis i5 Personen nach der neuen Minas-
Strafse und lag daselbst zweyTage im Walde, um einen Wasserlauf für
das Holzsägewerk des Ministers zu nivelliren. Die beyden Marine-Officiere,
die mit ihm gekommen waren, schifften, um den Lauf des Flusses aufzunehmen,
denselben zwey Tagereisen weit aufwärts bis zur Cachoeira
(Wasserfall); sie fanden daselbst den Capüam B E N T O L O U R E N Z O , der
mit seiner Arbeit bis in jene Gegend vorgerückt wai\ Der Oimidor verliefs
Morro d'Arara am gten und kehrte nach der F^illa zurück ; er
nahm uns mm auch hier die nöthigsten Leute und Waffen mit fort, um
sie gegen die Wilden zu gebrauchen; die Entrade bewirkte indessen
nichts, denn man traf die klugen vorsichtigen Tapuyas gar nicht an.
Ich war jetzt wieder allein mit dem Fez/or Fazenda^ meinen beyden
deutschen Leuten, fünf Negern und sechs bis sieben Indiern, welche die
Arbeit langsam fortsetzen soUten. Da unsere Mundeos bey dem eingetretenen
hellen Mondlichte nicht viel fiengen, so beschlofs man noch
neue anzulegen; dies geschah oben auf dem Berge jenseits der neuen
Strafse. Man verfertigte dreyfsig Schlagfallen und drey Fallgruben [Fojos\
Ungeachtet hier die Patachos uns manchen Schaden zufügten, indem sie
einigemal die gefangenen Thiere raubten, und den Deckel einer Fallgrube
einstiefsen, so fiengen wir doch noch immer einiges Wildpret,
bis die Gegend durch Holzhauer beunruhigt wurde , welche von der
J>^illa herauf kamen, um Canoe's zu machen; sie fällten Stämme von
Oitigica^ Jüfuitibá vxiá Qedro^ nächst dem Sergeira die besten zu Ganoen.
Jetzt kam der Monat März, -und mit ihm der Anfang der kalten
Jahrszeit, die hier durch vielen F^egen sich ankündigt. Häufig hatten
Aufenthalt zu Morro d'Arara 2 6 5
wir am Morgen grofse Hitze, und gegen Mittag heftige Gewitter, die
dann oft einen bis zweyTage anhielten und wahre Ptegenströme zur Erde
sandten. Bey solchem Wetter war unser einsamer Aufenthalt in dem
kleinen finstern Waldthale sehr traurig; Dünste stiegen wie dicke Wolken
aus den feuchten Urwäldern auf, und umhüllten uns so, dafs man
kaum das nahe gegenüber liegende Dickicht erkennen konnte. Diese abwechselnde
und feuchte Wi t terung erzeugte viele Krankheiten; Fieber und
Kopfschmerzen waren häufig, und selbst die eingebornen Indier blieben
davon nicht frey, so dafs man mehrere derselben nach der Trilla hinab
schicken mufste. Wi r Ausländer litten besonders, es fehlte uns dabey an den
nöthigen Arzneymitteln, besonders an der Chinarinde, einem für fremde
Reisende in diesen Himmelsstrichen ganz unentbehrlichen Bedürfnifs. Auch
in der Truppe àes CapitamB^i^iTO L O U R E N Z O hatte das Fieber im höchsten
Grade überhand genommen, und er selbst befand sich äufserst krank
und entkräftet. Bey dem Lager auf dem feuchten Waldboden, bey dem
Mangel an starken Getränken, bey der Beschränkung auf blofses Wasser,
und dem völligen Mangel an zweckmäfsigen Heilmitteln, wurden viele
seiner Leute so schwach, dafs er sich ebenfalls genöthigt sah, sie nach
der P^iUa zu schicken. Er für seine Person begab sich nach Morro
d'Arara ^ wo wir ihn einige Zeit pflegten, und dann etwas hergestellt
wieder entliefsen. Ich griff, da das Fieber auch bey mir nicht weichen
wollte, zu der Chinarinde w^elche ich als hier e^va Macuri einheimisch
(*) Diese Ciiinarhide besteht aus Stücken, -welche 4 bis 6 Zoll lang, i % bis 2 Zoll breit
und Zoll (oft etwas mehr, dt weniger) dick sind. Die meisten Stücke sind der Lange nach
stark gebogen, so dais die inwendige Seite in die Höhe steht und eine Himie von % bis 1 Zoll
Jjreite und bis Zoll l'iele bildet. Die FarJje der äufsern Seite ist dunkel-braunroth mit
heilvöthlichen Flecken vermischt; die innere Seite ist yiel heller von Farbe und hat ein
holziges Ansehen. Die äulsere Seite ist runziich der Lange nach geädert und geiurcht, auch
fast Avie àie ylngustara hin und wieder mit Querrissen versehen. Auch bemerkt man auf dieser
Seite Erhabenheiten von grauer und hellrother Farbe, welche das Ansehen haben, als ob es
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