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Betten; hie und da sieht man auch noch Schlafnetze (Rede) von baumwollenen
Schnüren geknüpa, die in den frühern Zeiten unter ihnen
gebräuchlich waren. Diese beyden Arten von Lagerstätten sind in ganz
Brasilien auch von den niedern Klassen der Portugiesen angenommen
worden. Grofse Töpfe, worin man das Was ser stets kühl erhält, Talha
genannt, sind hier, wie im ganzen Lande, im Gebrauch; sie werden
von einer Thonart gemacht, durch die das Wasser langsam sintert, an
der äufseren Seite des Gefäfses verdunstet, und so im Innern desselben
abgekühlt wird. Zu diesen Gefäfsen gehört alsdann eine durchgeschnittene
, mit einem hölzernen Stiele zum Handgriffe versehene Cocosnufs als
Schöpflöffel. Einige irdene Kochtöpfe [Panellas) und Guias oder Kürbisschüsseln,
als Teller zu gebrauchen, so wie mehrere andere Kleinigkeiten
des Anzuges, des Putzes und etwa die Flinte oder der Bogen und Pfeile
zur Jagd, machen den übrigen Hausralh aus.
Alle diese Leute leben zum Theil von ihren Mandiocca- {Jatropha
Manihot, hi?<is,) und Mays - (Milho) Pflanzungen, d e r e n Beschreibung ich
nicht mehr zu geben brauche, da KÖSTER und MAWE 0=0 davon sehr
ausführlich gesprochen haben. Aufser diesen Gewächsen, die den eigentlichen
Unterhalt der Brasilianer aller Nationen ausmachen, pflanzt man
um die Wohnungen her noch einige Gewürzsträuche (Pimenteiras).
Verschiedene Arten von Capsicum, wovon das mit länglichter, rother
Frucht Malagiieta, und das mit runder, rother oder gelber Frucht
Pimenta di cheiro genannt wird, und Gebüsche von Ricinus (Bagage''")
mit ihren winklichten Blättern, umgeben das Haus und versorgen die
Haushaltung mit dem aus ihrem Saamen geprefsten Oele. Unser Botaniker,
HerrSELLOW, f a n d n a h e b e y den Wo h n u n g e n der Indler eine Art Kresse
(*) KOSTER giebt einen besWer n Abschnitt für die Agricultur von Brasilien, undMAWE
spricht pag. von den Mandiocca-Pilanzungen.
(**) Nach KOST ER in Pernambucco Carrapato genannt, pag. 376.
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{Lepidium) wild wachsend, die im Geschmacke unserer europäischen ähnlich
ist, und von welcher die Indier behaupten, dafs sie ein gutes Mittel
gegen Brustbeschwerden sey. Während Herr S ELLOW Ausbeute in seinem
Fache machte, erhielt ich einige hübsche Vögel, die uns die Indier, in
hölzernen Käfigen eingeschlossen, zum Verkaufe anboten, unter andern
die violet und orangegelbe Tangara {^Tanagi^a molacea), welche in dieser
Gegend von Brasilien Gatturama genannt wird.
Nach einem interessanten Aufenthalte zu 5. Lourenzo traten wir
den Rückweg an, und stiegen bald ohnfern dem Landhause des Herrn
CHAMBERLAIN wieder ans Land. Dies Landhaus liegt in einer kleinen
Felsenbucht, von lieblichen Gebüschen umgeben. Sie bestehen in Anpflanzungen
von Orangen - und Cacaobäumen (Theobroma) , an welchen die
angenehme Frucht unmittelbar aus dem Stamme hervorwächst: hohe
Mangobäume (Mangifera indica, LINN.), die unsere gröfsten Eichen übertreffen,
beschatten in einer kleinen Schlucht eine kühle Quelle, und
machen diesen Platz zu einem angenehmen Ruhepunkt. Am Ufer bewunderten
wir die mancherley wilden Früchte, Schooten, Hülsen, Kapseln
und Nüsse, worunter die grofse gurkenähnliche Frucht der vielästigen,
ganz mit Stacheln überdeckten Bombax-Stämme besonders häufig ist.
Auf dieser Baumart lebt, der Entdeckung des Herrn SELLOW zufolge,
der prachtvolle Brillantkäfer {Curculio ¿mperialis), eines der schönsten
Insecten Brasiliens , über dessen merkwürdige Verwandlungsart wir von
jenem Reisenden nähere Nachrichten zu erwarten haben. An den benachbarten
Bergen zeigen sich, nahe an der Küste, äufserst hohe Felswände
mit grofsen Cactus-Stämmen und der ^gave fcBtida bewachsen, und an
ihrem Fufse erheben sich mahlerisch-dunkle Gebüsche, Auf dem Rückwege
nach Rio sahen wir noch die Armagao das Baleiias oder die Magazine
für den Wallfischfang. Die Wallfische halten sich an den brasilianischen
Küsten m Menge auf, man stellt ihnen aber jetzt zu sehr nach: vor
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