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 3 i 8  P i e i s e  von  Caravel las  nach  dem  Piio  Gr.  de  Belmente  
 unter  ihnen  verstehen  noch  einige  Wor t e  ihrer  alten  Sprache.  Sie  sind  
 in  Handarbeiten  geschickt,  und  verfertigen  Rohrmatten  {Esteiras)  ,  an  
 welchen  man  die  durchgezogenen  Bindfäden  von  aufsen  nicht  bemerkt,  
 Strohhüte,  Körbe,  Fischnetze,  auch  kleinere  Netze  um  Seekrebse  zu  
 fangen  u.  s .w.  Dabey  sind  sie  gute  Jäger  wie  alle  Indier,  doch  haben  
 sie  Bogen  und  Pfeile  längst  mit  der  Flinte  vertauscht.  
 In  Belmonte  hielt  ich  mich  einige  Zeit  auf,  um  meinen  Leuten  und  
 Thieren  durch  diese  Ruhe  Erholung  zu  verschaffen,  obgleich  die  Gegend  
 übrigens  nicht  die  gesundeste  seyn  soll;  Fieber  und  Catharre  kommen  
 daselbst  oft  vor,  imd  man  klagte,  dafs  in  diesem  Jahre  i8i6,  die  Epidemie  
 ungewöhnlich  stark  gewesen  sey.  Eine  grofse  Plage  der  hiesigen  
 Gegend  sind  die  Moskiten,  unter  denen  sich  hier  eine  Art,  die  man  J^incuclo  
 nennt,  besonders  auszeichnet.  Sie  sollen,  vorzüglich  während  der  
 heifsen  Jahreszeit,  in  den  Häusern  so  unerträglich  werden,  dafs  die  Einwohner  
 alsdann  mit  ihren  Schlafmatten  an  den  Seestrand  flüchten,  um  in  
 der  frischen  Seeluft  einige  Ruhe  vor  jenem  plagenden  Ungeziefer  zu  
 finden.  
 e )  Dieses  Netz,  Pagd  genannt,  ist  ein  staite  geknüpfter  Sack,  und  wird  von  zwey  
 Menschen  über  den  Boden  des  Wassers  fortgezogen.  
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 XL  
 Aufenthalt  am  Rio  Grande  de  Belmonte  und  unter  
 den  Botocudos.  
 (Juartel  dos  Arcos.  —  Die  Botocudos.  —  Reise  nach  dem  Quartel  do  Salto.  —  
 Rückkehr  nach  dem  Quartel  dos  Arcos.  —  Schlägerey  der  Botocudos.  —  Reise  nach  
 Caravellas.  —  Die  Machacalis  am  Rio  do  Prado.  —  Rückreise  nach  Belmonte.  
 U m  die  schönen  interessanten Wi ldnisse  am  Flusse  Belmonte  kennen  
 zu  lernen,  entschlofs  ich  mich  einige  Monate  in  den  Se?-töes  zuzubringen,  
 und  vielleicht  selbst  bis  nach  Mincis  den  Flufs  hinauf  zu  schiffen.  Ich  nahm  
 in  der  P^illa  zwey  Canoe^s  ,  bemannte  sie  mit  fünf  Menschen  und  belud  
 sie  mit  meinen  Leuten  und  meinem  Gepäck.  Am  lyten  August  verliefs  ich  
 mit  der  steigenden  FXnXh  Belmonte,  und  schiffte  durch  einen  kleinen  Seiten- 
 Canal  in  den  Flufs,  der  hier  ansehnlich  breit,  und  zum  Theil  mit  Sandbänken  
 {Corj^oas)  angefüllt  ist.  Die  Ansicht  desselben  ist  der  des  Rio  
 Doge  in  vielen  Stücken  ähnlich,  nur  ist  er  bey  weitem  nicht  so  beträcht- 
 Hch,  und  mag  etwa  5  bis  6oo  Schritte  in  der  Breite  halten.  Wald  und  
 hohe Rohrgebüsche  -  von  der  Art,  die  man  Ubä  oder  Canna  brava  nenntfassen  
 die  Ufer  ein,  und  werden  hier  und  da  von  Fazenda's  und  Pflanzungen  
 unterbrochen.  Am  Rande  der  Sandbänke  sahen  wir  den  Verkehrtschnabel  
 {Rynchops  nigra,  LIININ. )  unbewegUch  sitzen,  und  der  grofse  
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