
Ausschuss mit der Erklärung entgegen, dass er den Handel am
1 August suspendiren werde, falls sie nicht zurückgenommen würden
; er ersuchte zugleich den General-Gouverneur von Indien, eine
Vorstellung an den Vice-König von K u a n - tu n zu richten und ein
Kriegsschiff nach China zu schicken. Ende Mai 1831 veröffentlichten
die englischen Kaufleute und Agenten in K a n - t o n eine Reihe
von Resolutionen, durch welche sie das Verfahren des Ausschusses
billigten und als einziges Schutzmittel gegen künftige Uebergriffe
anerkannten.
Am 9. Juni ging dem Handelsvorsteher ein Erlass des Vice-
Königs zu, welcher die in seiner Abwesenheit getroffenen Maassregeln
des F u - y t je n billigte und die Sanctionirung jener Bestimmungen
durch den Kaiser mittheilte. Nun war jede Aenderung
derselben durch die Provinzial-Regierung abgeschnitten. Der Ausschuss
zog deshalb seine Drohung der Handelssperre zurück und
beschloss die Antwort des General-Gouverneurs von Indien abzuwarten.
Einigen Eindruck scheint sein Auftreten aber gemacht zu
haben: die Chinesen trafen keine Anstalt zu Ausführung jener Bestimmungen;
die Engländer in K a n - to n blieben unbelästigt, und der
Handel nahm ungestörten Fortgang.
i83i. Im November 1831 kam das Kriegsschiff Challenger aus
Bengalen mit dem erbetenen Schreiben des General-Gouverneurs,
das nach einigen Umständlichkeiten in angemessener Weise überreicht
wurde. Des Vice-Königs schriftliche Antwort verneinte
zwar die Absicht, die Fremden zu beschimpfen, war aber im übrigen
so unbefriedigend und in der Form so unziemlich, dass der Ausschuss
die Annahme verweigerte. — Dabei hatte es sein Bewenden;
denn die aus England einlaufenden Instructionen setzten
weiterem Vorgehen ein Ziel. Das Monopol der ostindischen Compagnie
für China war seinem Erlöschen nahe; in England beschäftigte
man sich lebhaft mit der Frage seiner Erneuerung, welche zu
heftigen Debatten im Parlament führte. Bei Beleuchtung der in
China zu befolgenden Politik hatten die durch eigene Erfahrung
der Verhältnisse Kundigen allerlei Theorieen und die Sonderinteressen
einflussreicher Männer zu bekämpfen. Das von der Majorität
der Landesvertretung gebilligte Verfahren der Regierung
war wohl kaum das richtige und ist auch von englischen Staatsmännern
verurtheilt worden. Dennoch darf man zweifeln, dass
eine gemässigte, allen Verhältnissen Rechnung tragende Politik die
Differenzen so gründlich zum Austrag gebracht und den Europäern
jemals diejenige Stellung errungen hätte, welche das geistige Ueber-
gewicht und die materielle Kraft der Grossmächte für ihre Unter-
thanen auf dem ganzen Erdenrund in Anspruch nehmen müssen.
Die Geschichte hat die englische Politik gerechtfertigt, so scharf
dieselbe sich vom sittlichen und in vielen Stücken auch vom prac-
tischen Standpunkte anfechten lässt.