
Herr von Brandt wies diesen und alle anderen Vorschläge zurück,
durch welche T s u n - h a u sich dem Dilemma entwinden wollte, und
vermochte ihn nach dreistündiger Unterredung zu dem Versprechen,
das Schreiben nach P e - k i n senden zu wollen: der Attaché möge
nur den Gesandten ersuchen, die Antwort in S h a n g - h a e abzuwarten
und nicht nach T i e n - t s in z u kommen. Herr von Brandt versprach,
diesen Wunsch seinem Vorgesetzten mitzutheilen, der ihn aber
schwerlich erfüllen werde und wahrscheinlich schon auf dem Wege
sei. T s u n - h a u schien wenig erbaut von dieser Erklärung, nahm
aber das Schreiben in Empfang und versprach, dasselbe auf dem
schnellsten Wege zu befördern.
Als diese Nachrichten nach S h a n g - h a e gelangten, waren die
Reparaturen der Arkona vollendet; am 11. April fuhr sie mit der
hohen Fluth des Neumondes nach W u - s o n hinab. Graf Eulenburg
und seine Begleiter folgten am 22. April auf dem französischen
Dampfer Météore. Während dieser vor S h a n g - h a e im weiten Bogen
flussabwärts schwenkte, kam Vice-Admiral Protêt an Bord,
um dem Gesandten, dem er während seiner Anwesenheit viel Freundschaft
erwiesen hatte, nochmals Lebewohl zu sagen, und empfing
dessen wärmsten Dank. — Bei heiterem Wetter dampfte der Météore
den Fluss hinab. Auf der Arkona fanden sich auch der
kaiserlich russische Fähnrich zur See Herr Markianowitsch und der
holländische Missionar Dr. Kloekers ein, welchen die Ueberfahrt
nach der P e i - h o -Mündung bewilligt war. Von Civil-Mitgliedern
der Expedition gingen die Gesandtschafts -Attachés Lieutenant
Graf zu Eulenburg und von Bunsen, Dr. Lucius, Maler Berg, Herr
Bismarck und Herr Wilhelm Heine aus Newyork an Bord der
Corvette.
Ende des dritten Bandes.
Berlin, gedruckt in der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei
(R. v. Decker).