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Ist eine Pflanzenverbreitnng von Westen nach Osten auf der Halbinsel zu
konstatieren, so ist sicherlich eine noch größere und mächtigere von Osten nach Westen
vor sich gegangen. In den Zeiten, als man die wärmere Periode noch nicht kannte und
auch in den niedrigeren Pässen unüberwindliche Hindernisse für eine Verbreitung
von Pfianzen, die mehr Wärme fordern, an ihre jetzigen Standorte westlich der
Gebirgskette sah, mußte man sich eine langwierige Wanderung der norwegischen
Küste entlang denken. Um das A’orkommen der „boi'ealen“ Pflanzen im inneren
Sognefjord zu erklären, stellte A x e l B l y t t seine vielhekannte Theorie von abwecliselnd
feuchten und trockenen Perioden auf. Diese bestechende Theorie hat in den ersten
Zeiten viel Anklang gefunden, aber eine kiltische Prüfung hat ihre Unhaltbarkeit
gezeigt lind in unseren Tagen sind es wohl nur S e r n a n d e r 0 und einige seiner
Schüler, die dieser Lehre treu geblieben sind. Alle norwegischen Pfianzengeographen,
wie N. W i l l e , J. H o l m b o e und A n d r . M. H a n s e n , haben unter dem Druck der
Tatsachen jene verlockende Theorie anfgegebeii. H a n s e n hat auch jüngst der Lehre
die letzte Stütze entrissen D, indem er gezeigt hat, daß die ganze Verbreitung dieser
kontinentalen Arten eine solche ist, daß sie sich nicht der Küste entlang haben
verbreiten können, sondern während des klimatischen Oiitimums über die von weicheren
Gesteinen gebildeten, damals breiten Pässe (Fig. 21) in gewisse Gebiete — aber nicht
in alle (so reichlich in Sogn, sehr wenig in den wärmeren Hardanger) — eingewandert
sind. Er faßt diese Arten als „Origanum-Formation“ zusammen. Als Beispiel sollen
einige von den 40 von ihm untersuchten Arten hier genannt werden; die Verbreitung
dieser Pflanzen auf der Halbinsel ist im großen und ganzen aus der Karte, s. Fig. 21,
ersichtlich.
Adoxa mos c h a t e l l i n a .
Ag rimo n i a eupa tor i a .
As t r aga l u s glyciphyll os,
Campa nu l a cer vi car i a ,
Di a n thu s del toides,
Hype r i c um hi r sut um.
Imp a t i e n s noli me tang e r e ,
Lathy r u s s i lvest r is.
Orobn s niger ,
„ venins ,
Pl a nt ago media.
Pr imu l a officinal is.
Tri f o l i u m medi um,
Ve i b a s cum n i grum,
„ t h a p su s .
Viola mi rabi l is.
Origanum vulgare.
Vor und nach diesen südlicheren Arten ist jedenfalls die Flora des westlichen
Norwegen (Vestlandet) in großem Umfange durch direkte Einwanderung von Osten her,
besonders über Jämtland und den Trondhjemsfjord, rekrutiert worden. Zwei für
die norwegische Flora wichtige Arten, für welche dies schon sichergestellt ist, sind
Alnus incana, die vor dem Wärmeoptimum, und Pi cea excelsa, von der im folgenden
die Rede sein wird, die später eingewandert ist.
1) „ S e r n a n d e r ist wohi sogar der einzige Botaniker, der sich ihm ( B l y t t ) angeschiossen
hat in der Hypothese von den vielen verschiedenen Zeitperioden“ (W a rm in g , 1. c. p. 63).
2) Hvorledes har Norge faaet sit plantedsekke ? Naturen Bd. 28 (1904), p. 147—156.
Die Pflanzengesellschaften
des
Wassers und der
feuchten Standorte
haben immer
in Schweden, wie
schon betont
wurde, große Verbreitung
gehabt,
und zu den ersten
höheren Pflanzen,
die ein wanderten,
gehörten auch
Wasser- und
Sumpfpflanzen
(p. 59). Während
der langen Entwicklungszeit
der
Landflora wurde
auch diese Flora
bereichert. Nach
den zwei ersten
Phasen, die wdr als
idie Zei t der Po-
t a ni oge tone n
. (mit der Dryas-
i zeit zusaminen-
fallend) und
die Z e i t d e r
( N y m p h a e a -
I ce en (mit der
; Birken- und
; dem Hauptteil
der Kiefernzeit
zusammenfallend),
kommt
(die Z e i t d e r
Tr a p a n a t a n s
(mit dem Ende
derKiefern-und
der Eichenzeit
zusammenfallend).
Résultats scientifiques
iiv
Fig. 21. Kartenskizze der nngefähren Verbreitungswege der „Origanum
Formation“ (p. 80) in Skandinavien; rote Striche (III). Auf der Karte
ist auch die etwaige Ausdehnung der a l p i n e n Re g i o n wäl i r end der
wä r m s t e n p o s t g l a z i a l e n Periode (p. 76) durcli schwarz punktierte Partien
angedeutet. In Ostschweden ist die (irenze des Litorinameeres (p. 83) angegeben.
Nacli A n d r . M. H a n s e n . — In Einzelheiten kann die Karte unrichtig
sein, aber im großen und ganzen gibt dieselbe ein gutes Bild der
Tatsachen.
du Congrès international de Botanique. 6
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