Caucalis, Conyza, Gnaphalinm, Bidens (V), Senecio, Cichorium, Crepis, Hieracium, Lactuca,
Sonclius, Vaccinium, Lysimacliia, Anagallis, Heliotropium, Cynoglossnm. Convol-
vnlus, Cnscuta, Solannm, Physalis. Limosella, Utricularia, Salvia, Stachys, Ajnga, Plantago,
Chenoiiodiiim, Salicornia, Salsola, Polygonum, Pumex, Aristolochia, Viscum, Thesium,
Enpliorbia, Myrica, Salix, Habenaria, Anthericum, Lemna, Typlia, Alisma, Potamogeton.
Zostei-a, Cyperus, Scirpus, Cai'ex, Agrostis, Aira, Calamagrostis, Avena, Cynodon,
Arnndo, Phragmites, Eragrostis, Poa, Promus, also über 80 Genera.
\"on südliciien, d. li. antarktisclien Formen envälinen wir Pélargonium mada-
gascariense, Nertera dejiressa, Cardainine africana, Drosera ramentacea, Gunnera
perpensa, 2 Stoebe, Pittospornm (9), Phylica.
Wälirend die Fauna einen sehr alten (eozänen) Typus darstellt, fehlen in der
Flora gerade die älteren Typen (Coniferen, Cycadeen usw.) bis auf wenige Pepräsen-
tanten, von denen Gleiclienia (nacli B a r o n die liäufigste Pflanze) einen alten Kosmopoliten
darstellt, der sicli z. B. nocli auf den Falklandsinseln erhielt. Leider ist die
Kolile Madagaskars nocli niclit nntersnciit, von der icli schöne Stücke in Paris sah.
Das Unkraut ist paläotropiscli.
Den Florencliaraktei' zeigen am besten die Faniilienzahlen bei Vergleichung
mit anderen Ländern. In allen tropischen Ländern sind die Leguminosen die zahlreichste
Familie (Brasilien 1439 Arten, Deutschostafrika 419, Tropisch-Afrika 791).
Manclmial herrschen sie auch in nicht rein tropisclien Ländern vor (Australien 1058
Arten), sogar in der Flora orientalis (1726 Arten), dagegen stehen sie zurück in
Indien (846), Zentralamerika (944), am Kap (798). Mit ihnen rivalisieren die Compositen
[sie stehen an zweiter Stelle in Madagaskar, im trop. Afrika (474), Deutschostafrika
(363), Brasilien (1280) — an erster Stelle am Kap (1392), in Zentralamerika
(1518) — aber in Indien erst an der sechsten Stelle, am Kongo an der vierten].
Typisch ist die Menge der Eupliorbiaceen, denn sie stehen z. B. in der Flora
Indiae batavae an der neunten Stelle, im Catalogus Niloticus an der siebenten, in
Dentscliostafrika an dei' acliten (169), selbst in Indien an der vierten (606), in Brasilien
an der fünften (872), in Australien an der neunten (224), in der Flora orientalis an
der fünfzehnten Stelle. Die Crchideen sind an der fünften Stelle — dagegen an der
ersten in Indien (1263), in Java, Mauritius, auf den Philippinen, an der ziveiten in der
Flora Indiae batavae, an der dritten in Ceylon, in der Biologin centraliamericana
(936), — aber in Deutschostafrika an der neunten, im Catalogus niloticus an der zwanzigsten,
in Australien an der acliten. Die Rubiaceen stehen in der Fl. Ind. batavae
an der dritten Stelle (594), ebenso in Brasilien (1002), Tropisch-Afrika (468), aber in
Sumatra gar an dei- ersten, — in Madagaskar dagegen ei'st an der seclisten (wie Fl.
Ind. brit. 633), in der Biologia centr.-americ. an der siebenten (3
8. Über regulatorische Vorgänge im Pflanzenkörper
in ihrer Bedeutung für die Pflanzenzüchtung.
Von Prof. F. S ch in d le r (Brünn).
Überblicken wii- die Fundamente, auf denen sicli die Theorie des landwirtschaftlichen
Pfianzenbaues aufbaut, so tritt zunäclist die Tatsaclie liervor, daß die
Ernälirungslelire der Pfianzen durcli Jahrzehnte hindurcli bis in die neueste Zeit für
diese Tlieorie die einzige Grundlage bildete. Ernährungs- und Düngungsfragen waren
von so augenscheinlicher praktischer Bedeutung, daß dagegen alle anderen Lebens-
äiißernngen dei- Kulturpflanzen, weil sclieinbar weit weniger wichtig, zurücktreten
mußten, d. h. vernaclilässigt wurden.
Es war das zum Teil eine Folge des Umstandes, daß diese Ernähi-ungs-
fragen liauptsäclilicli von Chemikern, nämlich Agrikiilturchemikern, bearbeitet wurden
lind nur ausnalimsweise von Physiologen. Wenn wir nun aucli den Agrikultur-
chemikern nianclie bedeutungsvolle Entdeckung auf pliysiologischem Gebiet zu verdanken
liaben — ich brauclie liier nur an den glänzenden Namen H e l l r ie g e l s
zu erinnern — so kann es docii nicht Wunder nehmen, daß die Behandlung pliysio-
logischer Probleme durcli Cliemiker an einer gewissen Einseitigkeit leiden mußte.
Gewiß ist, daß man sicli nm die die organische Entwicklung der Kulturpflanzen nacli
iliren besonderen Eigentümlichkeiten, um die Gesetze des Waclisturas, nnd um bio-
iogische Fragen nicht bekümmerte.
Später hat man freilicli einsehen gelernt, daß der Erfolg des Ackerbaues
niclit nur von der Ernährung der Kulturpflanzen abhängt, sondern daß auch andere
Momente, wie die pliysikalisclie Beschaffenlieit des Bodens, klimatisclie Faktoren, end-
lich das Kulturverfaliren selbst: Bodenbearbeitung, Zeit und Aiisfülirimg der Saat,
dargebotener Waclisraum usw. einen maßgebenden Einfluß ausüben.
Ans dieser Erkenntnis heraus hat sich, namentlich unter Fülirung W o l l n y s
in München, die sogenannte Agr ik u l t u rp h y s i k entwickelt. Jedoch verflel aucli sie
in einen älmlichen Fehler wie ilire ältere Schwester, die Agrikulturchemie, indem sie
nämlicli den Crganismus der Kulturpflanze nicht in der erforderliclien Weise würdigte.
Wie frülier die Agrikultnrcliemie ilire Hauptaufgabe in der Erforsclinng des
Einflusses der Nährstoffzufnhr, der Düngung, anf den Ertrag an Körnern nnd Stroli,
an Eiweißstoffen, Stärke und Zucker sali, so liat auch die Agrikuiturpliysik den Einfluß
der erwälmten pliysikalisclien Faktoren vornelimlicli in dieser Riclitung festzustellen
gesucht.
Anf beiden Seiten spitzten sicli demnach die Fragen im wesentlichen darauf
zu: in welclier Weise wii'd dnrcli willküriiche Änderung der chemisciien Ernährnngs-
veriiältnisse bezw. der iiliysikalisclien Umstände der Ei ' t r ag an geernteter organischer
Substanz, an Ivörnern und Sti'oli, an Eiweißstoffen, an Stärke und Zucker etc. beeinflußt?