meistens ruderaähnliche Formationen vor (wie z. B. Cynai'a Cardunculns, Peganum
Harmala, Centanrea, Silybnm, Scolymus, Onopordon, Euphorbia-Arten usw.). Die gewöhnlichsten
Kulturpflanzen sind: Reis (an sumpflgen Lagen), an trockenen Stellen:
Baumwolle, Mohn, Lupine, Sesam, Erdnuß (selten) und Getreidearten.
3. Mis chl aub - oder Submont a ne Regi om
In dieser Region kommen Macchien nirgends mehr vor, wohl aber flnden
sicli maccliienartige Gebilde, welche den Maccliien physiognomisch täuschend ähnlich
sehen, in der Zusammensetzung aber, sowie in ihrer geographischen Verbreitung von
denselben vollkommen verscliieden sind: daher schlage ich für dieselben den Namen
P s e u d om a c c h i e n vor. Sie werden vorwiegend aus derartigen Elementen zusammengesetzt.
welche entweder in den Macchien Mie auftreten, wie z. B. B u x u s
semp e r v i r e n s , J u n i p e r u s excelsa, Que r c us macedoni ca, P i s t a c i a mi i t i ca ,
oder ans solchen, welche in den Macchien eine untergeordnetere Rolle spielen, wie
z. B. Que r c u s cocci fera, Pi s t ac i a Te r e b i n t h u s , Asp a r a g u s s t i p u l a r i s , J as -
mi num f ru ti c an s , J u n ip e r u s Oxj ' cedrus, Phi l l y r e a niedia, I lex aqu i fo l ium u.a.
Diese Elemente (Jasminum und Asparagus ausgenommen) bilden abwechselnd stellenweise
fast vollständig reine Vereine oder sind miteinander mehr oder weniger gleichartig
untermischt. Es gesellen sich diesen Stränchern auch mehrere Sibljakelemente
hinzu. Die charakteristischen Waldformationen sind die Ka s t a n i e n und der s omme r grün
e Ei chenwal d. Beide besitzen als Niederwuchs und Unterholz — insofern es
sich nicht um ganz dichte und schattige Waldkomplexe handelt — die meisten Elemente
der Pseudomacchien oder der Sibljakformation. Außerdem kommt hier ein
eigentümlicher Laubwald vor, der ans verscliiedenen sommergrünen Baumarten (Fraxinus,
Ostrya, Carpinus, Celtis und Qiiercus-Arten) besteht und von B e c k als „Kars twald “
bezeichnet wurde. Da aber von B e c k , unter erwähnter Bezeichnung, nicht nur diese
Formation, sondern zugleich auch die Pseudomacchien, die Öibljak-Formation und teilweise
auch den Buschwald versteht, so sciilage ich für diesen Wald den Namen:
„ il ly r i s c h e r L a u bw a l d “ vor. Der Uferwald besteht durchweg aus P l a t a n u s ,
seltener aus Nußbäumen, Weiden und Pappeln. Ph ry g an a , T o m i l l a r e s , F e l s e n t
r i f t e n und Fe l s forma t i o nen nehmen hier die Oberhand. Die wichtigsten Kulturpflanzen
dieser Region sind: Wein, Mohn, Baumwolle, Tabak, Feigen, Getreidearten.
Gepflanzte Zypressen sind hie und da noch zu sehen.
4. Montane Region.
Hier verlassen uns die Pseudomaccliien fast vollständig, ja selbst die Sibljak-
Formation tritt sehr stark zurück. Von immergrünen Gewächsen sind nur I lex aqui -
foliiim, Buxus und J u n i p e r u s Ox y c e d r u s noch zu beobachten, jedoch, in der
Regel, nicht mehr Vereine bildend, sondern meistens nur als Unterholz in den
Wäldern.
Das meiste Terrain ist unter Waldkomplexen von sommergrünen Eichen und
von Buchen mit bereits erwähntem Niederwuchs. Seltener sind noch Kastanien, Nuß-
bänme nnd Platanen in diesen Wäldern zu begegnen. Charakteristisch sind dagegen
für diese Region Wälder der Scliwarzföhre (Pinus nigra). Phrygana nnd Tomillares
kommen nicht mehr vor, dagegen sind Felsentriften und Felsformationen sehr stark
vertreten. Audi Wiesen kommen stellenweise liier zum Vorschein. Von Kulturpflanzen
sind liier noch: Weizen, Mais, Hülsenfriiclite, Kirsch-, Pflaumen-, Nuß-,
Apfel- und Birnbäume zn sehen.
5. Vor al penr egi on.
Kommt nur auf höheren Bergen vor. Sie ist gekennzeichnet durch das vollständige
Verschwinden der Pseudomacchien- und der Öibljak-Elemente, der Eichen und
in der Regel auch der Schwarzföhre. Ferner sind hier gar keine Kulturpflanzen mehr
anzutreffen.
Dagegen charakteristisch für diese Region sind die Voralpenwälder, welche
aus Abies Apolli n is oder Abies alba, ferner aus Buchen und aus Panzerföhren
(Pinus leucodermis) bestehen. Den Niederwiichs des Waldes bilden meistens Crataegus,
Cornus-Arteii, Corylus avellana und mehrere Gesträiiclie der subalpinen Region. Felsformation,
Felsentriften, Voralpenwiesen und Voralpenmatten sind schließlich die häuflg-
sten und wiclitigsten Formationen der Region.
Außer den natürlichen Formationen gibt es auch eine sekundäre, die unter
dem Einflüsse der Weidewirtschaft entstanden ist, die Hü r d e n f o rma t io n nämlich,
welche aus einer Mischung von Ruderal-, Wiesen- und Mattenelementen bestellt.
6. Suba l p i n e Region.
Wo der Waldgürtel seine natürliche obere Vegetationsgrenze gefunden hat,
da haben wir auch die subalpine Region bereits erreicht. Der zusammenhängende
Hochwald zerfällt in kleinere, lockere und unansehnliche Bestände, deren Bäume
durchweg verkrüppelt und verkümmert sind. Es ist dies der s u b a l p i n e Wa ld,
welcher hier meistens aus Abies al ba und A. Apol li ni s oder aber auch aus Pi n us
l e u c o d e rm i s besteht. Höchst selten bildet auch die Rotbuche einen subalpinen
Wald. Der Niederwuchs dieser Wälder besteht aus denselben Stränchern, die den
sogenannten Krummholzgürtel oder die s u b a l p i n e G e s t r ä u c h f o rm a t i o n bilden.
Als solche sind zunächst Ju n ip e r u s , Berber i s , Daphne , Cyt i sus und Loni cer a-
Arten zu nennen. Nebst dem subalpinen Walde und der subalpinen Gesträuchformation
nehmen hier auch subalpine Matten, Felsentriften, Moore, Runsen und Felsformationen
sehr große Dimensionen ein.
7. Alpine Region.
Die alpine Region kennzeichnet sich dadurch, daß hier gar keine Bäume mehr
vorhanden sind und daß der Gürtei der subalpinen Buschwerke auseinandergeht und
in ganz kleine, kümmerliche Gi'uppen zerfällt, deren Elemente ganz niedrig bleiben
und recht verkrüppelt ansselien. Außerdem sind hier alpine Matten, Felsentriften,
Felsen, Runsen und Felswandformationen zu Hause.
Eine subnivale Region ist, im Bereiclie des mittelländisclien Gebietes, auf der
Balkanhalbinsel niclit vorhanden.