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 Mendelsches  Vererbungsschema 
 für  die  Erzeugung  von  Mischlingen  (einfachster  Eall,  Pisnmschema.) 
 Mutter  Vater 
 Elternforinen;  ^   O 
 M   b 
 1.  Generation  der  Misclilinge: 
 a 
 2.  Generation:  ^ 
 (bei  Selbstbefruchtung)  a 
 o b  (3:1) 
 3.  Generation: •   •   •   •   o  o 
 a  a  a  a  b  b 
 Con.  Con.  Sp.  Sp.  Con.  Con.Q 
 Mendelsches  Verhalten  der  Geschlechtszellen 
 bei  der  Erzeugung  von  Mischlingen. 
 Geschlechtszellen  der  
 Stammformen: 
 Kombination: 
 (I.  Miscblingsgeneration.) 
 Geschlechtszellen  von  der  
 I.  Mischlingsgeneration  
 produziert;  
 Kombinationen: 
 (II.  Mischlingsgeneration.) 
 weiblicli 
 • 
 A 
 # 0   
 A  1) 
 nuinnlicli 
 ob 
 •   • •   •   0 0   o  O 
 A  A a  a  B B  b  b 
 # o # o   0 » Oo 
 A  a A h   B  a B  b 
 •  • • • # # • • 0 0 0 0 0  0  OO 
 A  A  a  a A  A  a  a  B  B  i)  1) B  B  i)  b 
 • • • • # • # 0  O^Oo OoOo 
 A  a  A  a A  a  A  b  B  a  B  b B  b  B  i) 
 Con. Con.  Sp.  Sp.  Con. Con. ‘) 
 Geschlechtszellen  von  der  
 II.  Miscblingsgeneration  
 produziert: 
 Kombinationen: 
 tieren  demnach  bei  der  Spaltung  immer  drei  Gruppen,  nämlich  Träger  des  Novum  
 und  Vertreter  der  einen  und  der  anderen  Elternform.  Je  nachdem  die  Zweiteilung  
 unter  den  im  ganzen  dominierenden  oder  unter  den  im  ganzen  rezessiven  Vertretern  
 erfolgt,  lautet  das Spaltungsverhältnis  9 : 3 : 4   (bezw.  (9 %  3)  :  4 =   12  :  4  =   3  :  1)  oder  
 1 2: 3 :1  (bezw.  12  :  (3-{-1)  =   3:1).  Die  folgende  Tabelle  veranschaulicht  die  genannten  
 vier  Eälle. 
 Zu  derselben  sei  gleich  noch  eine  Bemerkung  über  die  weitere  Vererbungsweise  
 gemacht.  Diejenigen  Deszendenten  nämlich,  welche  äußerlich  der  kryptomeren  
 Elternform  glichen,  erwiesen  sich  bei  neuerlicher  Eremdkreuzung  selbst  wieder  als 
 1)  Con.  =   konstant.  Sp.  =   spaltend. 
 kryptomer.  Die  Kreuzung  führte  also  in  den  bisher  untersuchten  Fällen  nicht  zu  
 einer  Abspaltung  des  latenten  Nebenmerkmals  von  dem  manifesten  Hauptmerkmal. 
 Ge s e t zmäß i g e s   Au f t r e t e n   von  Kreuz un gsno va . 
 a  =   Elternform  I  b  =   Elternform  II  c  =   Novnm 
 I.  Generation II.  Generation 
 Fall  I  
 Novum  (c)  
 dominant 
 c c : a : b  =  9 : 3 : 4 (c +   a ) : b =   (9 4- 3): 4 =  12  ; 4 =  3  :1 
 Fall  II  
 Novum  (c)  
 mitdominant 
 a a ;  c  ;  b  =   9  :  3 ; 4 (a - f  c ) :  b  =   (9 4 - 3)  : 4 =   12  : 4 =  8  :  1 
 Fall  III  
 Novum  (c)  
 rezessiv 
 a a :  c :  b  =   12  ; 3  :  1 (a :  (c 4 - b) =   12  ;  (3 -P 1) -= 12  : 4 =   3  :  1 
 Fall  IV  
 Novum  (c)  
 mitrezessiv 
 a a  :  b  :  c =   12  :  3  ; 1 a ;  (I) +  c) =   12  ;  (3  -p  1) =   12  :  4 =   3  ;  1 
 ^   Für  das  Au f t r e t en  eines  p o s it i ven  neu en   Me r kma l e s ,   welches  beiden  
 Elternformen  fehlte,  also  für  eine  a u f s t e i g e n d e   Z u s t a n d s ä n d e r u n g   seien  folgende  
 Beispiele  genannt.  Rote  Blütenfarbe  aus  der  Kreuzung  von  rosablühenden  
 Pisum  arvense-Rassen  mit  weißen  Pisum  sativum-Rassen,  ferner  Runzelform  der  
 Samen  aus  rundsamigen  P.  arvense  x   rundsamigen  P.  sativum.  Ferner  roter  Makel  
 in  den  Blattachseln  bei  Makellosigkeit  der  Eltern  P.  arvense x  P.  sativum,  endlich  
 violette  Blüte  bei  Levkojenmischlingen  aus  Rot  x  Weiß  oder  umgekehrt,  ebenso  aus  
 einer  weißblütigen  Rasse  mit  behaarten  Blättern  und  einer  gleichfalls  weißblütigen  
 Rasse  mit  glatten  Blättern.  Interessant  ist  auch  der  Fall,  daß  die  Kreuzung  
 Verbena  teucrioides Niveui  (weißblühend) x  Verbena  erinoides  (weißblühend)  hellviolett  
 blühende  Mischlinge  erster  Generation  liefert,  die  bezüglich  der  Gestaltung  ihrer  
 Blätter  Spaltung  (Pleiotypie)  in  zwei  Formen  aufweisen.  In  den  genannten  Fällen  
 tritt  das  neue  Merkmal  als  dominierend  auf  und  ist  wenigstens  in  gewissen  Fällen  
 allerdings  nur  an  bestimmten  Individuen  sofort  konstant.  Die  drei  bezüglich  Pisum  
 angeführten  Kreuzungsnova  sind  übrigens  wohl  als  Rückschläge  nach  dem  Grundtypus  
 von  Pisum  arvense  zu  betrachten.  Ein  direktes  Hervorgehen  einer  Vollrasse  
 aus  einer  Defektrasse  wurde  ferner  bezüglich  der  Samenschalenfarbe  an  gewissen  
 Bohnenmischlingen  beobachtet.  Es  handelt  sich  um  gleichmäßige  Färbung  in  schwarz  
 oder  in  dunkelbraun  bei  Kreuzung  einer  weißen  mit  einer  hellbraunen  Elternrasse;  
 an  Wertigkeit  liegt  hier  ein  besonderer  Fall  von  Mitdominanz  vor  (nämlich  1 :1   
 statt  3 :1   in  der  zweiten  Generation).  Als  mitdominierend  im  gewöhnlichen  Sinne  
 tritt  das  neue  Merkmal  aschviolette  Blütenfarbe  an  Levkojenmischlingen  aus  rot x   
 weiß  hervor  —  als  mitrezessiv  das  Novum  aschrosa  Blütenfarbe  aus  derselben  Lev-  
 kojenkreuzimg')  ebenso  das  Novum  Sechszeiligkeit  aus  der  Kreuzung  Hordeum 
 1)  d.  h.  mitrezessiv,  wenn  man  die  pigraentblütigen  Mischlinge  für  sich  betrachtet.  Von  
 den  Mischlingen  dieser  Gruppe  erweist  sich  nur  ein  Teil,  etwa  ein  Viertel,  als  bereits  konstant,  die  
 Mehrzalil,  etwa  drei  Viertel,  spaltet  sich  noch  weiter  in  asclirosa  :  weiß  =   3 : 1 .