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Faktoren, die allgemeine Klimaverbesserung und der Golfstrom, zusammen, um das
Abschmelzen der baltischen Eisdecke zu beschleunigen. Hiermit ist auch eine Erklärung
des aus verschiedenen Tatsachen hervorgehenden sch n e l l e n Abs c hme l z ens des
Lan de i s e s in Skan di n avi en gegeben.
Um diese Annahme
aus einer losen Hypothese
in eine gutbegründete
Theorie zu verwandeln,
ist es natürlich
notwendig, teils den geologischen
Untersuchungen
über die Entstehung
des nördlichen
Atlantischen Ozeans,
teils den botanisch-kli-
matologischen Voraussetzungen
näher zu
■treten. Es ist jedoch
offenbar, daß hier nicht
der richtige Platz sein
kann, diese Hypothese
näher zu begründen. So
viel ist jedoch zu sagen,
daß keine geologische
Tatsache derselben
widerspricht, wenn auch
keine dieselbe geradezu
bestätigt. Die geologische
Lösung hängt
nämlich sehr nahe mit
der Altersbestimmung
der untersten Moränen
Fig. 3. Karte von Nordwesteuropa, teils die Verbreitung des
Eises in d e r l e t z t e n E i s z e i t (nach U s s in g ), teils, des Vergleiches
wegen, d ie j e t z i g e V e r b r e i t u n g des Landeises auf Grönland, teils
dieJMeeresgebiete, die über 400 (gestrichelt) bezw. 600 (punktiert) m
Tiefe liegen (nach N a n s k n ) zeigend. Die gebrochene Linie in Skandinavien
bezeichnet die Eisscheide.
Islands zusammen, über welche aber keine Einigung besteht. Die meteorologische
Diskussion des Einflusses der Landbrücke in einer Zeit, als das Landeis schon so
eingeengt war wie in der letzten Eiszeit, ist gewiß nicht leicht, und ein Versuch,
dieselbe durchzuführen, ist bis jetzt nicht gemachtB- Heutzutage ist kein Gebiet
bekannt, wo ein größeres zusammenhängendes Landeis in einem Flachland endigt.
Ob es meteorologisch richtig wäre, sich ein abschmelzendes Landeis in Südschweden
gleichzeitig mit Eichenwäldern in Jütland zu denken, ist unter diesen Umständen
sehr schwierig zu ermitteln. Der oben aufgestellte Versuch einer Erklärung ist zwar
1) M. Vahl hat aus ganz anderen Gesichtspunkten die meteorologische Bedeutung der
altquartären Landbrücke zwischen Europa und Grönland w ä h r e n d d e r g r ö ß t e n V e r b r e i t u n g d e s
E i s e s in einer sehr interessanten Abhandlung diskutiert. Geografisk Tidskrift (Kopenhagen) 1902. l à TÍ. -A
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nur als Arbeitshypothese zu betrachten, doch kann man, wie ich anderswo zu zeigen
hoffe, jedenfalls viele Tatsachen für dieselbe ins Feld führen.
4: *
* ■ .
In diesem Zusammenhang sind auch einige Worte zu sagen über die interessanten
spätglazialen Ablagerungen mit Be tu l a odor a t a , die an mehreren Stellen
in Dänemark (Fünen. Seeland, Bornholm) von H a r t z B entdeckt worden sind. Derselbe
Horizont ist auch schon im Jahre 1888 in Snärestads mosse in Schonen als ein
von Ton mit arktischen Pflanzen bedeckter Torf (10 cm mächtig), Be tul a alba,
Ar c t o s t a phylos uva nrsi , Myriophyllum sp., Carex sp. enthaltend, von mirB
gefunden worden.
Unter den von H a r t z bei Alleröd, Nordseeland — dem beststudierten Fundort
— gefundenen Pflanzen seien die wichtigsten hier angeführt:
Nur in Gyttja (ältere Birkenzone)
Bet u l a i n t e rmedi a ,
( „ v e r r u c o s aB ) ,
Hippur i s vulg a r i s ,
J u n i p e r u s communi s ,
Menyanth e s t r i fol iat a,
Rubus saxat i l is.
Nur in dem überlagernden Ton (Dryaszone)
Be t u l a nana,
Cal l i t r iche aut umna l i s ,
Dryas octopetal a,
(Salix cfr. phyl ici fol iaB,
„ polar is,
„ r et i c u l a t a .
(Sci rpus si lvat icusB) .
WTe schon aus den Anmerkungen hervorgeht, bin ich mit H a r t z ’ ersten
Bestimmungen von einigen der wichtigsten Arten nicht ganz einverstanden; er hat
mir auch nach einer erneuerten Durchmusterung mitgeteilt, daß ihm dieselben unsicher
zu sein scheinen. Es entsteht nun die Frage, ob das lokale Vorrücken des Birkenwaldes
notwendig eine allgemeine Klimaverbesserung fordert oder ob vielleicht bis
jetzt nicht näher bekannte lokale Veränderungen in der Verbreitung des Meeres oder
größerer Gletscher eine solche hervorrufen können. Unter der Voraussetzung, daß diese
ältere Birkenzone wirklich u nge fäh r g l e ichz e it i g ist in dem ganzen Gebiet (ca. 300 km
von W. nach 0.), wo man ihre Spuren fand, scheint dies ziemlich unwahrscheinlich,
1) Bidrag ü l Danmarks senglaciale Flora og Fauna. Danmarks geolog. Unders., Ser. II No. 11
(1903), und ViCTOE M a d s e n , Om den glaciale, isdsemmsede Sö ved Steenstrup. Ibid. No. 14 (1902).
2) Studier öfver torfmossar i södra Skäne. Bih. tili Kungl. Svenska Vetenskapsakad. Handl.,
Bd. 15 (1889), Afd. III, No. 3, p. 30. Die fossile Flora wurde erst später (1898) genauer untersucht.
3) Diese Bestimmung ist, wie die abgebildete (1. c. p. 27, Fig. 10) Deckenschuppe zeigt,
kaum richtig, denn diese gehört der B e t u la in t e rm e d ia -S e r ie an. Andere Deckenschuppen, die
zu B. verrucosa gehören könnten, sind nach H a r t z ’ Mitteilung nicht gefunden worden, aber wohl
von B. o d o r a ta .
4) Die 1. C. p. 28 abgebildeten Blätter werde ich wenigstens nicht zu dem Formkreis von
S a l i x p h y l i c i f o l i a rechnen; die Blätter diese Art sind nämlich in der typischen Form (und
andere sind im fossilen Zustande gar nicht zu bestimmen) gezähnt und spitz.
5) Diese Art ist tatsächlich die am meisten wärmefordernde von allen angegebenen Arten.
Ein Zusammenleben von S a l i x p o la r i s und S c ir p u s s i l v a t i c u s M den Ebenen Seelands hat gar
keine pflanzengeographische Wahrscheinlichkeit. Wie H a r t z mir freundlichst mitgeteilt hat, ist die
Art auch' zu streichen.