I. Li bur nis cl l e Zone').
Umfaßt das Kroatische Litoraie und Norddaimatien, etwa bis zur Kerka-
mündimg. Diese Zone besitzt nachstehende Regionen, weiche foigendermaßen charakterisiert
sind:
a) Imme r g r ü n e Region. Ist nur an der Westküste der Quarnero-Insein,
dann auf aiien daimatinisciien Insein, am Festiande steiienweise am Fuße des Veiebit,
hesoniiers um Posedarje, ferner von Zara nnunterbroclien bis zur Grenze der Zone,
etwa bis Sebenico, fast überail, wenn auch nicht gieicli typisch, vorhanden. Geht
etwa 3—4 km iandeinwärts und steigt bis 250—300 m. Um Fiume und im Kroatischen
Litoraie fast nirgends typisch entwickeit, sondern entweder in Übergängen zu
der Miscidaubregion oder diese letztere rein und typiscii. In dieser Zone wird der
Öibauni nicht überall kultiviert. Die Macchien bestehen durchweg aus Erica, Pistacia.
Pliillyrea, Spartium. Calycotome, Juniperus macrocarpa und mehreren anderen härteren
Elementen. Lauriiswäldchen sind stellenweise auch vorhanden.
b) Mi s c h l a u b r e g i o n . Ist meistens im Hinterlande vorhanden, wo die
immergrüne Region aiifhört; aber im Kroatischen Litorale reicht sie stellenweise bis
zum Meere. Bei einer Hölie von 700 m geht diese Region in die montane über.
In der Mischlaubregion der Liburnischen Zone sind sehr selten echte Pseudomacchien
vorhanden; dagegen lierrscht hier die Sibljak-Formation im allgemeinen rein
vor, stellenweise aber aucli mit eingestreuten Psendomacchien-Elementen, wie Pistacia
Terebintlius, Phillyrea media und Juniperus Oxycedrus. Öibljak-Elemente bilden ferner
auch den Niederwuchs der lichteren Stellen der überall vorliandenen sommergrünen
Eiclienwälder.
Die Kulturpflanzen dieser Region sind: der Weinstock, Getreide, Melonen,
Mais, Tabak und Hülsenfrüchte.
c) Montane Region. Nur im Hinterlande, und zwar zwischen 700— 1400 m
typiscii entwickelt.
Hier kommen gar keine Macchien- und Pseudomacchien-Elemente, keine Wein-
imd keine Maiskultiiren vor. Auch Eichenwälder sind nicht mehr vorhanden, sondern
nur einzelne und zerstreute Eichenstämme im Buchenwalde. Charakteristisch für
diese Region sind der Buschwald mit einigen Sibljak-Elementen oder rein, Bergwiesen,
Felsentriften und Buchenwälder mit besonderem Niederwuchs. Kultiviert wird hier
das Getreide, Kartoffeln und Rüben. Von Obstbäumen kommen noch Kirschen, Äpfel.
Birnen, Walnüsse, Kastanien und Pflaumen vor.
d) Vor a lp in e Reg ion. Diese Region erstreckt sich von 1400 m bis zur
Waldgrenze, etwa bis 1700 m und ist nur am Velebit-Gebirge typisch vorhanden.
Angedeutet ist dieselbe aber auch auf melireren anderen Punkten, so z. B. am Risnjak
bei Fiume.
Charakteristisch für diese Region sind Tannenwälder und Buchenwälder mit
voralpinem Niederwiichs; ferner Felsentriften, Felsformationen und Voralpen wiesen.
Kulturen sind hier gar keine mehr zu beobachten.
1) Der gleichlautende Ausdruck B a r t l i n g s und v . B e c k s hat eine bedeutend geringere
sowohl vertikale als auch horizontale Verbreitung.
e) S u b a l p i n e Reg ion. Nur am Velebitgebirge vorhanden und erstreckt
sich von der Waldgrenze bis zur Baumgrenze, also ungefähr von 1700 m bis zu den
höchsten Gipfeln. Charakteristisch ist, nebst dem Aufhören des Voralpenwaldes, das
Vorkommen mehrerer subalpiner Sträucher, welche besondere krummholzartige Formationen
bilden. Die wichtigsten davon sind Juniperus sabina und nana, Cytisus
radiatus, Rhamnus carniolica und Prunus prostrata. Eine echte al pine Reg ion ist,
meines Wissens, daselbst nicht vorhanden, denn es fehlen einerseits tlie charakteristischen
alpinen Elemente und Formationen, andererseits sind wiederum die subalpinen
Elemente selbst bis zu den höclisten Gipfeln zu beobacliten.
Diese zwei letzteren Regionen besitzen auch einige charakteristische Typen,
welche für die Liburnische Zone endemisch sind.
II. Di n a r i s ch e Zone.
Umfaßt Mittel- und Süddalmatien, Südherzegowina und Westalbanien etwa
bis zum Anfang des Jonischen Meeres.
Unterscheidet sich von der liburnischen Zone durch das Auftreten mehrerer
wichtiger Elemente und besonderer Formationen und namentlich durcli einen starken
Endemismus.
a) Imme r g r ü n e Region. Hier sind die frappantesten Unterschiede zwischen
den zwei in Rede stehenden Zonen zu bemerken. Myrtus-Arten kommen erst in der
dinarischen Zone vor, ebenso Vib u r n um Tinus, Er i ca ver t i c i l l a t a , J u n ip e r u s
phoeni cea, Ro sma r in u s officinal is. Ar b u tu s Unedo, Smilax-Arten u. v. a.
Die Macchien der dinarischen Zone unterscheiden sich von den Macchien der liburnischen
Zone nicht nur durch das vorwaltende Auftreten erwähnter Elemente, sondern
auch in der Zusammensetzung des Niederwuchses, wie überhaupt auch in der Üppigkeit
der Entwicklung der Individuen. Eine nicht minder charakteristische Formation der
dinarischen Zone, welche ebenso wie die erwähnten Macchien-Elemente hier zunächst
auftritt, ist die Formation der Pi n u s hal epensi s . Diese tritt im Festlande erst bei
Spalato auf, geht dann südwärts bis zu den albanesischen Lagunen hinab, wo sie der
Terrainverhältnisse wegen sehr spärlich und vereinzelt zu beobachten ist. Auf den
Inseln ist sie überall von Lesina südwärts zu sehen. Während aber die immergrüne
Region in dieser Zone bis 400 m steigt und landeinwärts etwa 15—20 km
drängt, erreicht die Seestrandföhre kaum die Hölie von 300 m und geht nie tiefer
als 10—12 km ins Landinnere hinein. Die übrigen immergrünen Wälder bestehen
teils aus Eichen (Quercus Jlex, Qu. coccifera, Qu. pseudosuber), teils aus Lorbeerbäumen.
Bilden aber in der Regel nur kleinere Vereine und Bestände, sondern
gewöhnlich sind sie mit sommergrünen Eichen und Eschen untermischt.
Die wichtigsten Kulturpflanzen dieser Region sind der Öibaum und der Feigenbaum;
aber hier gedeihen schon an geschützteren Lagen Orangen und Zitronen, ferner
die Dattelpalme (ohne jedoch die Früchte zur Reife zu bringen), dann mehrere andere
Palmenarten (Cliamaerops, Phoenix und Pritchardia-Arten) und viele andere subtropisclie
Pflanzen.