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Die Zeit der Eichenwälder. Zwischen den Linden, Ahornen, Haselsträuchern
und anderen lichtbedürftigen Lanl)hölzern in den Wäldern der späteren Kiefernzeit
keimte eines Tages die erste Eichel. Mehrere kamen nach; es. war kein schroffer
Übergang, abei' nach Jahrtausenden waren die Kiefernwälder Südskandinaviens in ausgedehntem
Maße in reine Eichenwälder umgewandelt. Nur auf dem schlechtesten,
kieselsäurereichsten Boden war noch die Kiefer imstande, einen Mischwald zu bilden
oder sich in reinen Beständen zu behaupten.
In Dänemark und im
südlichsten Teile Schwedens
verschwand ja die Kiefer so
vollständig, daß kaum ein
einziges Individuum noch zu
finden war, als der Waldbau
die Kiefer wieder in die be-
tretfendeiiGegenden einführte.
Von der jetzigen Südgrenze
der Kiefer gibt Fig. 16 eine
gute Vorstellung. E u g . H e m b
e r g Q, der diese Frage näher
studiert hat, hat auch gezeigt,
daß in einer weiten Region
am Südrande des Verbreitungsgebietes
nur (von forstlichem
Gesichtspunkte) „degenerierte“
Kiefern leben.
Der Eiche folgten jedenfalls
viele neue Ptianzenarten,
und schon können wir aus
den Fossilfnnden einige nennen,
die erst mit den Eichenresten
zusammen Vorkommen;
so von Bäumen und Sträu-
chern:
Fig. 16. Karte der jetzigen Südgrenze, (A—A) der s])on-
tanen Kiefer in Schweden. Tn dem mit 1 bezeiclineteni Gebiet
findet sich keine spontane Kiefer, in dem schraffierten Gebiet
(II) sind nur scliwächliclie, „degenerierte“ Kiefernwälder zn
finden, erst in dem gekreuzt schraffierten (III) leben normale
Bestände (nach E. H e m b e r g ).
Acer campe s t r e ,
Fr axi n us excelsior ,
He d e r á hel ix.
Rh amn u s c a t h a r t i c a .
Sambucus nigra,
Taxus baccata.
Wie bereits bemerkt wurde, sind viele von den schon genannten Kräutern
sicherlich erst während der Eichenzeit eingewandert. Die artenreichen, schönen Eichenvon
W e b e r und M e s d o r f im Kieler Hafen zeigen diese Funde mit Sicherheit, daß Menschen
in der Kiefernzeit in Seeland lebten. Der pflanzenpaläontologische Teil der im übrigen so schönen
Untersuchung Sa r a u w s scheint mir jedoch etwas zu wenig detailliert.
1) Tallens degenerationszoner i södra och västra Sverige. Skogsvärdsföreningens tidskr. 2
(1904), p. 121 u. 169.
Fig. 17. Eichenwaldähnelnde Lanhwiesengesellschaft hei Skabersjö in Schonen,
5 5 “ 30' n. Br. Bäume; 'Eiche, Linde, Ulme usw., Unterholz: Hasel, Weißdorn, zahlreiche
Kräuter und Gräser. Aufnahme des Verf.
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