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dann können die Ptiauzengeograplien ilirc Wissenschaft auf dieser Grundlage weiter-
banen. Bis jetzt ist es noch niclit so weit gekommen.
Was ich hier über die innei'en Wanderungen auf der Halbinsel mitteilen kann,
ist also nur ein erster \'ersuch, denn die Karten (Fig. 3, 6 und 7) können in ihren
Details mit liecht diskutiert
werden. Die
Sachen sind jedoch so
interessant, daß sie nicht
ganz iUiergangen werden
können. Die, meiner
Meinung nach, bis jetzt
beste Karte über die
Verbreitung des Landeises
während der letzten
Eiszeit ist die von
U s s in g B zosammenge-
stellte, die in Fig. 3
wiedergegeben ist. Wie
aus dieser hervorgeht,
waren während dieser
Zeit nicht iinbedentende
Teile der Kola-Halbinsel
lind des nördlichen und
nordwestlichen Norwegens
eisfrei. Dasselbe
war wohl in noch
höherem Grade der Fall
während der voranf-
gehenden Interglazialzeit.
Es ist jedoch nur
dasjenige, was während
der letzten Eiszeit eisfrei
war, für die Geschichte
der jetzigen
Flora von Bedeutung
und für uns in diesem
Augenblicke von Inter-
Fig. (). Karti'iiskizzo von Skandinavien wälii-end des liöchsten
Standes des spätglazialen Fisnioeres. Weiß bezeichnet im zentralen
Skandinavien das abschmelzende Fandeis, gekreuzt ist das damalige
laind, das übrige ist Meer. (Nach (i. i)K Gker.)
esse. Sowohl ans den vorher angeführten Gründen (]). 53) wie auch wegen der Eisfreiheit
seihst ist es sehr wahrscheinlich, daß ein trockenes, hartes Klima - mit dem jetzigen
von Franz Joseph-Land und Nordwestgrönland zu vergleichen — während der letzten
1) Danmarks Geologi. Köhenhavn 1904. - Vgl. auch Bröooer, Om de senglaciale og postglaciale
niväforandringer i Ivristianiafeltet, Kristiania 1 9 0 0 -1 9 0 4 , dessen Untersuchungen für Norwegen
von gi-nndlegender BedeiUnng gewesen sind.
Eiszeit hier herrschte. Die Flora ist wohl am besten mit derjenigen von Franz
Joseph-Land zu vergleichen. Dieselbe hat heutzutage 23 Phanerogamen und eine
recht große Anzahl von Moosen. Flechten und Algen. Keine Wasserpflanzen sind da
zu finden. Von den Gräsern sind Poa, Catabrosa, Diipontia, von anderen Familien
J uncns, Luzula, Cardamine
bellidifolia, Coch-
leai'ia ofticinalis, Draba
alpina, Cerastium ed-
monstonii, Papaver radi-
catum, 5 Saxif raga-Arten
usw. vertreten. Artenarme
Polsterfeldformationen
von hocharktischem
Typus sind es,
die im nördlichen Skandinavien
die letzte Eiszeit
überlebt haben.
Wie das Abschmelzen
geschehen ist, deuten
die Karten Fig. 6
und 7 an. Sie sind hier
mitgenommen, um besonders
den mit skandinavischen
Vei-hältnis-
sen nicht Verti’auten
eine allgemeine Vorstellung
von der Ab-
schnielzungsweise zu
geben, und machen
keine Ans] ) rüche, in
den Det a i l s r i c ht i g
zu sein. Von G. d e
G e e r ') konstruiert, ist
aber die letzte von mir
insofern verändei't, als
ich die Verbreitung des
Landeises während der
letzten Zeit des Sj)ät-
Fig. 7. Kartenskizze von Skandinavien wälireiul der Ahsper-
j-nng des baltisclien Beckens (Beginn der Ancylnszeit). Dieselben Bezeichnungen
wie in Fig. (>; der Ancylnssee und die Fisstanseen dei-
Hochgobirgstäler sind schraffiert. (Wesentlich nach DEGniiR, vgl. nebenstehend.)
dazialen Meeres auf die Karte von dem Entstehnngsstadium des Ancylnssees übertragen
habe. Das Vorkommen einer fossilen GlazialHora tief unter dem höchsten
Stande des Meeres zeigt nämlich, daß in einem sehr frühen Stadium des Alischmelzens
ein bedeutender Teil der Landhebung schon vollendet war.
1) Skandinaviens geografiska utveckling efter istiden. Stockliolni 189C.
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