
 
		Besonders  charakteristisch  für  diese  Region  (ier  dinarischen  Zone  sind  die  
 Heckenfoi'inationen,  weiciie  hier  (iurciiweg  aus  Agaven,  Oiiimtien,  Arundo  Donax  und  
 Punica  besteiien.  Die  Agaven  haben  sicii  steiienweise  so  verbreitet,  daß  sie  iieute  
 mit  Recht  ais  ein  spontanes  nmi  voiiständig  wildwachsendes,  eine  besondere  Formation  
 bildendes  Element  angesehen  werden  dürfen. 
 a,)  Ti e f landr egi on.   Vorhanden  mir  an  der  Narenta-Mündung,  nm  den  
 Skiitari-See  und  an  melireren  Punkten  der  albanisclieii  Küste.  Besonders  cliarakte-  
 ristisch  für  diese  Region  sind  die  Tamarix-Formation  und  die  verscliiedenen  Wasserpflanzen 
   nnd  Sumpfformationen. 
 b)  Mis ch laubr eg io n .  Zeichnet  sich  besonders  durch  das  Auftreten  der  
 Ps eu domac chi en  mit  Que r c u s   macedon ic a   und  der  For sy t h i a   euro p a e a   in  
 der  Sibljak-Formation  aus.  Bemerkenswert  ist  auch  das  allerdings  vereinzelte  Vorkommen  
 der  Scliwarzfölire  (Pinus  nigra)  in  dieser  Region.  Diese  Formation  liat  
 zunäclist  G.  V.  B e c k   auf  der  Insel  Brazza  und  auf  dem  Monte  Vipera  konstatiert,  
 ferner  liabe  icli  diese  Fölire  auch  bei  Lovorna  im  Canali-Tale,  wenn  aucii  in  einem  
 kleineren  Bestände,  gesellen. 
 Die  Kulturpflanzen  dieser  Region  sind:  Wein,  Wasser-  und  Zuckermelonen,  
 Tabak,  Getreidearten,  Kirschen,  Wallniisse,  Pflrsiche,  Aprikosen,  Kastanienbäume.  Öl-  
 und  Feigenbäume  können  wolil  nocli  stellenweise  an  tieferen,  geschützteren  Lagen  
 gedeihen,  geben  aber  kaum  mehr  einen  rentablen  Ertrag. 
 Die  vertikale  Ausdehnung  der  Miscidaubregion  dieser  Zone  fängt  von  400  in  
 (stellenweise  300  m)  an  und  steigt  bis  700  m,  fällt  somit  aucli  mit  der  oberen  Grenze  
 der  Weinrebe  zusammen. 
 c)  Mo n t a n e   Reg ion.   Im  Hinterlande  überall  vorhanden  in  einer  Höhe  
 von  700—1400  m. 
 Charakteristisch:  gar  keine  Macchien-  und  Pseudomacchien-Elemente,  keine  
 Eiclienwälder,  sondern  nur  vereinzelte  Eiclien  in  Biiclienwäldern;  keine  Wein-  und  
 keine  Maiskulturen.  (Mais  allerdings  bis  800  m.) 
 In  der  Sibljak-Formation  tritt  im  südliciien  Teile  der  Zone  ein  liöchst  charakteristischer  
 Strauch  auf,  nämlich  Cyt isus  (Petteria)  r amen t a ceu s .   Dieser  Cytisus  
 bewolmt  vorzüglicli  die  Bergregion,  und  icli  habe  ilin  nirgends  tiefer  beobachtet.  Nur  
 von  B e c k   wird  er  auch  für  eine  tiefer  gelegene  Stelle  bei  Scutari  angegeben. 
 Die  übrigen  Hauptformationen  dieser  Region  sind  sonst  Buchenwälder,  Biiscli-  
 wald,  Felsentriften,  Wiesen  und  Felsformationen  mit  besonderen  Elementen. 
 d)  V o r a lp  in e   Reg ion.   Ist  an  sämtlichen  dalmatinischen,  ferner  an  den  
 dem  Mediterrangebiete  zufallenden  südherzegowinischen,  südmontenegrinischen  und  
 westalbanischen  Gebirgen  zwischen  einer  Höhe  von  1400 — 1800  m  zu  beobacliten. 
 Charakteristisch  für  diese  Region  ist  das  Fehlen  sämtlicher  Kulturpflanzen,  
 das  Ausbleiben  der  Sibljak-Formation  und  aller  Eichenarten. 
 Hier  lierrschen  zunächst  Buclien-  und  Panzerföhrenwälder  vor,  ferner  Voralpenwiesen, 
   Matten,  Felsentrif'ten  und  Felsformationen.  Buscliwaid  und  Tannenwälder  
 (Abies  alba)  sind  seltener  zu  flnden. 
 Die  Waldgrenze,  welche  hier  allerdings  sehr  stark  variiert,  ist  zugleich  auch  
 die  obere  Grenze  der  Region. 
 e)  Sub a l p i n e   Region.   Vorhanden  nur  im  Dinara-Stocke,  am  Velez,  Orijen,  
 Lovcen  und  auf  der  Prokletija  in  Albanien.  Diese  Region  erstreckt  sich  zwischen  
 1800  oder  richtiger  gesagt  von  der  Waldgrenze  an  bis  2000  m,  umfaßt  daher  den  
 subalpinen  Wald  und  den  Gürtel  der  subalpinen  Busclifoi'inationen,  welche  hier  aus  
 J u n i p e r u s   nana ,   J.  Sabina,   Lon i c e r a   gl u t i n os a ,   Daphn e   gl a ndul o s a   und  
 verkrüppelten  Buclien  oder  Panzerföhren  bestehen. 
 f)  Al pi ne  Region.   Kommt  mir  stellenweise  im  Dinara-Stocke  und  auf  der  
 Prokletija  zum  Vorschein.  Auf  der  Dinara  nur  sporadiscli  und  nicht  typisch,  weil  
 dieses  Gebirge  2000  m,  die  Höhe  nämlich,  wo  subalpine  Buschformationen  in  diesen  
 Gegenden  aufliören,  nicht  erreiclit.  Immerhin  sind  auf  erwähntem  Berge  kleinere  
 Partien  vorhanden,  wo  eine  fast  vollkommen  alpine  Vegetation  auftritt.  In  noch  geringerem  
 Maße  wäre  dies  stellenweise  auch  für  den  Velez  der  Fall.  Auf  dem  Orijen  
 und  Lovcen  ist  die  alpine  Region  fast  durch  gar  nichts  angedeutet. 
 III.  Gr i e c h i s c h e   Zone. 
 Umfaßt  die  Jonisclien  Inseln  und  die  gegenüberliegende  Küste  und  ganz  
 Grieclienland  südlich  von  den  Thermopylen. 
 Diese  Zone  besitzt  alle  Regionen  der  dinarisclien  Zone,  unterscheidet  sicli  
 aber  wesentlich  durcli  folgende  Merkmale: 
 1.  Durch  das  Auftreten  besonderer  Elemente,  wie  Calycotome  villosa.  Arbutus  
 Andraciine,  Juniperus  drupacea,  Abies  cephalonica,  Adenocarpus  divaricatus,  Lonicera  
 lielleiiica,  Zizyplius  Lotus,  Rhamnus  graeca,  Rh.  Guicciardii,  Crataegus  pycnoloba,  
 Linum  elegans,  Brassica  cretica.  Aeonium  arboreum,  Phlomis  Samia  u.  v.  a.; 
 2.  durcli  vollständig  verschiedene  Höhengrenzen  der  Regionen. 
 Die  immergrüne  Region  reicht  bis  700 m, 
 „  Mischlaubregion  „  „  1000 „ 
 „  Bergregion  „  „  1400 „ 
 „  Voralpenregion  „  „  1900 „ 
 „  subalpine  Region  .,  „  2100 „ 
 nnd  von  dieser  Höhe  an  nimmt  erst  die  alpine  Region  ihren  Anfang; 
 3.  durch  bedeutend  verschiedene  Kulturpflanzen  und  namentlich  durcii  vollständig  
 verschiedene  Llölien-  und  Verbreitimgsgrenzen  derselben.  So  zeiclinet  sicli  
 z.  B.  die  immergrüne  Region  nicht  nur  durch  ein  weiteres  und  höheres  Vordringen  
 der  Zitronen-  und  Orangenpflanzungen  aus,  sondern  selbst  durch  ausgedehntere  Pflanzungen  
 von  Eriobotrya,  ja  selbst  von  Bananen,  Arachis  u.  v.  a.  Pflanzen. 
 Die  Feigen-  nnd  die  Olivenbäume  gedeihen  in  dieser  Zone  bis  800  m,  die  
 Weinrebe  bis  1000  m,  Weizen  und  Roggen  bis  1400  m; 
 4.  durch  einen  kolossalen  Reichtum  an  endemischen  Typen.