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Blatte fluoresziert, daß aiier das Fluoreszenzliclit durcli das triilie Stroma des Cliroma-
topliors und anderer in der Zelle vorhandener trüber Körper (Stärke, Vacuolen, Fett-
tröpfchen, Harzkügelclien etc.) nui' maskiert ist. Wenn wir aucli lieute über den
einen wiclitigen Punkt, ob das Clilorp]iliyll direkt in den cliemisclien Prozeß der
CO,.-Assimilation eingreift und wie wir uns eine derartige Beteiligung etwa zu
denken liätten. niclits Bestimmtes wissen, so ersclieint docli wenigstens die folgende
Schliißfolgeriing gestattet: Da im Cl i loropl iyl l inolekül j e d e r e i n f a r b i g e a b s o r p t
i onsf ähi ge Li cl i t s tr ahl , von welcl ier Far l ie aiicli immer die nämli c he r o t e
Fl i ior e s ze nz f a r be zwiscl ien B und C h e rv o r ru f t (Lomme l ), und da gerade
dieses Liclit das ass imi l at or is cl i wir k s a m s t e ist , so wird das in die gr ü n e
Pf l an z e e in s t r a h l e n d e Liclit in a i ißer or dent l icl i ökononi iscl ier Wei se
a n s g e n ü t z t nnd als Ve rmi t t l e r d i e se r Lich t a u sn ü t z i i n g mü s s e n Abso r p t ion
und Fl u or e s z enz des Cl i loroi ihyl ls l i inges t e l l t werden. Das Chlor ophyl l
kann g e r a de zu als eine Fa b r ik von rotem Liclit liezeicl inet werden.
III. Über den braunen Farbstoff der Fhaeopliyceen und Diatomeen.
Vielleiciit wird es manclien mit Verwunderung erfüllen, daß wir trotz der
vielen aiifgewendeten Arbeit nocli keinen vollständig klaren Einblick in den Vorgang der
CO,-Assimilation lialien. allein, wenn wir erwägen, daß wir trotz selir ermunternder
Anläufe ülier die Konstitution des Clilorojiliyllfarbstoffes nocli reclit mangelliaft unter-
richtet sind, ja daß wir niclit einmal über die Frage, ol) die Begieitfarbstoffe des
Cliloropliylis mit demsellien bloß verniisclit oder clieniiscli gebunden im Cliromatoplior
auftreten, Siclieres wissen, dann ersclieint es niclit so überrascliend, daß wir nocli
vielfacli im Pänstern lieriimtajiiien und auf Vernintungen angewiesen sind.
Bei dem Bestreiien, der zuletzt angedenteten Frage nälier zu kommen, stieß
icli liezügiich des braunen Farbstoffes der Pliaeo])liyceen auf Tatsachen, die uns
wenigstens für die Algen mit braunem Cliromatoplior wieder einen Scliritt vorwärtsbringen
nnd die icli liier kurz beleucliten, in der „Botanisclien Zeitung“ alier demnächst
aiisfülirlicli erörtern werde. Nacli der lierrsclienden Ansiclit entiialten die
Pliaeophyceen in ilirem Cliromatoplior gewölinliclies Cliloropliyll, Karotin und einen
in Wasser lösliclien liraiinen Farbstoff, das Pliycopliaeiii, welclies das Cliloroiiliyll
(leckt lind die braune lAirlie der Cliromatoplioren und der Alge liedingt. Diese Auffassung
schien bislier so einleiiclitend und gut begründefT daß sie in alle Lelirbüclier
der Botanik, sogar in die der Mittelscliule Eingang gefunden liat.
Abweichend davon liat bereits E ngelmann sicli zu wiederliolten Malen
daliin aiisgesiiroclien. daß die Begieitfarbstoffe des Cliloropliylis bei den Algen zu seinen
Clironiopliyllen chemisch verknüpft sein dürften, und speziell bei den Braunalgen
sollte das Cliloropliyll mit dem Pliycopliae'in verbunden sein. Dem widerspracli anf
das entscliiedenste H ansen "Q, und seine Ansiclit, der zufolge Cliloropliyll, Karotin
und Pliycopliaein rein meclianiscli gemischt vorliegen, liat liislier den Sieg davon
getragen, obwolil R e i n k e " ) schon vor längerer Zeit einige Tatsaclien vorgebraclit
iiat. die leider nicht die nötige Beaclitiing gefunden iialien. Nacli R e in k e verdanken
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die Cliromatoplioren der sogenannten Melanojiliyceen (Diatomeen, Pliaeophyceen und
Fiicaceen) ilire braune P’arbe ein und demselben Farbstoff, dem Pliaeophyll, das aus
einer Eiweißgriijipe und einem farbigen Bestandteil liestehen soll. Der letztere sei
cliemiscli der farliigen Atomgruppe im Cliloropliyllinolekül seiir nalie verwandt. Bei
der Tötung der Zelle resultiere ein PArbstoff, welclier von demjenigen getöteter
chlorophyllhaltiger Cliromatojilioren kaum unterscheidbar ist, und welcher sich wie
dieser in Alkohol auf löst.
Bei vielfaclier Bescliäftigung mit Algenfarlistoffen««)"') lialie icli scliließlich
über den braunen Cliromatopliorenfarbstotf der Pliaeophyceen und Diatomeen eine
Anscliauung gewonnen, die ich demnäclist in der ,,Botanisclien Zeitung“ "®) ausfülirlich
begründen und liier ganz kurz mitteilen will. Wenn man eine liraune Alge z. B.
Fuciis virsoides leiiend in siedendes Wasser tanclit, so wird sie momentan grün. Um
diesen Farlienweciisel mit der Ansiclit von dem Vorkommen des Pliycophaeins in Einklang
zu bringen, folgerte man: das braune I'liycoiiliaein trete in das Wasser über,
liierdurcli werde der das Cliloropliyll maskierende Sclileier weggenommen und die Alge
ersclieine dalier grün. Wäre dem so, dann müßte unmittelbar nach dem Ergrünen
das Wasser stark braun sein. Das ist aber, selbst wenn man selir viel Algen und
wenig Wasser zum Versuche heranzielit, niclit oder in selir geringem Grade der Fall.
Aber aucli wenn man dafür sorgt, daß beim rasciien Absterben gar kein Phycophaein
aiistreten kann, findet das Ergrünen dennoch prompt statt z. B. in Ätlier-,
Alkohol- oder Acetondampf. Auch bei mikroskopisclier Betraclitiing ist von einer
räumlichen Trennung des grünen und eines braunen Farlistoffes nach dem Ergrünen
niclits zu beobacliten.
Bei weiterem Kochen der grün gewordenen Algen im Wasser nelimen die
Algen nacli nnd nacli ihre ursprüngliche Farbe wieder an, und gleichzeitig wird aucli
die Plüssigkeit mehr und mehr braun. Die Tatsachen widerspreclien der lierrsclienden
Ansiclit und legen den Schluß nalie: 1. daß in der lebenden Alge überliaupt kein
I'hycopliaein vorkommt, sondern daß — von Karotin abgeselien — den Chroniatoplior
ein brauner, dem Cliloropliyll nahesteliender Farbstoff fingiert, der beim Eintauchen
in siedendes Wasser in gewöhnliches Chlorophyll umgewandelt wird, 2. daß bei
längerem Koclien nebenher aus einem farblosen Cliromogen, das gar nicht in dem
Cliromatoplior stecken muß, erst postmortal ein brauner Farbstoff' entsteht nnd das
ist das Pliycophaein. —
Bekanntlicli nehmen gewisse Phanerogamen beim Absterben z. B. im Pierbar
zum Ärger des Sammlers eine braune oder schwärzliche Farbe an und de Vr ies" ")
liat eine Metliode angegeben, um von solclien Pflanzen farblose S])iritus])räparate zu
erhalten. Zu diesem Zwecke legt der genannte Autor die Pflanze in Alkoliol ein,
dem 2% Salzsäure zugesetzt werden, doch ist der Alkoliol nicht unbedingt nötig, es
kommt liauptsäclilicli auf die Salzsäure an. liierdurcli w'erden die Stoffe, welche sicli
unter gewöhnlichen Umständen braun färben, in farblosem Zustande ausgezogen. Ich
kam auf die Vermutung, daß es vielleiciit durcli dieselbe Metliode gelingen dürfte,
die Phycophaeinbildung liintanzuhalten. Meine Vermutung erwies sich als richtig.
Legt man Braunalgen z. B. Fucus serratus in eine wässerige 2°/o Salzsäure, so färben