E r fliegt wellenförhiig uud krüftig und oft über den Gipfeln der Bäume von einem Theile
des Woldes zum anderen. Aul den Zweigen zeigt er dio mannichfaltigsteu Stellungen, seine
krummen, kräftigen Klauen machcu4hu geschickt zum Klettern in jeder Lage des Körpers,
häufig hängt er an einem B ein e, deu Kopf abwärts gericbtot. Eafst inan den nur verwundeten
Vogel, so schlägt er mit seinen Krallen tiefe Wunden in die Hand. E r nährt sich
vom Bluthenstaube der Eukalypten und von Insecten, ferner von wilden Feigen und Beeren.
Im November beginnt er zu brüten, wird dann muthig und wild, verliert dann alle Scheu
vor den Menschen nnd stofst selbst auf F a lk en , Krähen und Krähenwürger (magpics, Gym-
norrhiua) oder andere gröfse Vögel, welclic etwa in die Nähe seines Nestes kommen, deren
Anfälle er widersteht und sie endlich vertreibt. Das Nest ist nur ungeschickt g eb au t, für
einen Honigvögel grofs; obertasscuförmig, aufsen mit Bnumbast uud Wolle belegt, dann
folgt ein Lager feiner Zweiglein, Gräser und faseriger Wurzeln; das Ganze hängt au dem
horizontalen Zweige einer Angophora oder eines Gmumibauincs, ohne im Geringsten verborgen
zu sein, oft nur einige Fnfs über dem Boden. In den mit diesen Bäumen besetzten
Ebenen in der Nähe von Aberdeen und Yarrundi brüten sic so zahlreich, dafs man sic gesellig
nenuen kann. Eier legen sie gewöhnlich drei, blafs lach sro th , dunkler klein gefleckt,
1" 5 '" la u g , 11'" breit. — Abbildung: Alter Vogel und ein Junges im ersten Herbst auf
den wilden Feigenbäumen vom Upper-Hunter. — In der Colonie von N e u - S ü d -W a l e s
sind wenige VÖgel bekannter als diese merkwürdige, überall, sowohl im dichten Gebüsche
nächst der Küste, wie in den mehr ofleneu Wäldern im Inneren verbreitete Art. Gould
beobaciitete ihn auch ziemlich häufig an den Peel-Ufern und im Aufsteigen nach dem Namoi
nahm er ab, in den Niederungen wurde er seltener und Trop. citreogularis vertrat seine
Stelle. E r schien ein Sommervogcl für Neu-Süd-Wales zu sein, doch mufs dies erst durch
längere Beobachtung entschieden werden. Bis jetz t fand man ihn noch nicht auf Van-
Diemens-Land oder in Südaustralien. — Dresdner Museum.
Z u s a t z .
S. 133 zu n. 294: Anthochaera samoensis Hombk. &, .Iacquinot Annal. d. sc. nat. XVI.
1841. 314. „Rücken erdbraun umbra, olivenfarb überwaschen, Schultern, Hals und Genick
sehr dunkel olivenfarbig; Kopf schwarz, Schwingen wie todtes Bla tt, olivenfarig gesäumt,
Schwanzfedern ebenso, IGnn und Kehle schwarz, Streif über die Wangen olivenfarbig, Hals
Brust und Bauch rufsbraun, olivenfarbig überwaschen, Flügel rauchgrau, Schwanz wie abgestorbenes
Blatt, schwach olivengrün schillernd; Kopf- und Halsfedern k lein , kurz, ausgekerbt,
Nasenlöcher 4 '" lang, elliptisch, offen, Öfthcn sich nur in langer Spalte, Stirnfcdern
treten bis auf den Rand der Nasenlöcher v or; Beine und Schnabel schwarz. Länge 33 cen t,
Schnabel 20 cent. V2 Schnabel also angeblich fast zwei Drittel so lang als der ganze
Vogel!). — Gkay gen. app. zieht diese mir zweifelhafte Art zu A. carunculata (Lath.)
Goüld — S a m o a und auf dem gleichnamigen Archipel: Hombr. & .Iacquinot.
fügt 326. f. 68. die Abbildung des Kopfes und der Zunge bei, weiche gänzlich verschieden ist von
Quov und G a im a r d ’s obiger Angabe bei Philedon, Sie ist lang, linealisch verschmälert, in
zwei wenig divcrgircndo federartige Enden gespalten, fast vom Ansehen der Narben einer
Grasblütbe. Der Höcker läuft am Hintcrrande in die Stirn hinein. G o u l d citirt Merops
monachus L a t i i . zu Tr. corniculatus als jungen Vogel und G rav und B o s a i -a r t e folgen
ihm, obgleich sie L e s s o n ’s Abbildung ungeachtet der Unterschrift nnd Benennung im traité,
zu Tr. buceroldcs citiren. — N c u h o l l a n d : L b s s o n .
318. T r . d i e i l i e n e j iM Í s L e s so n traité 401. 5......................Flügel zart blau, Unterleib
graurSthlicIi, Wangen schwarz, Brustfedern schmal, lanzetlich, atlasartig.“ — Was mit diesen
wenigen Worten gemeint ist, wird Niemand entziffern, wer das Exemplar nicht sieht. B o n a p
a r t e zieht den Namen mit Fragezeichen zu Tr. corniculatus, während G ray denselben gesondert
aumUirt, L e s s o n fügt noch die räthselhafto Bemerkung hinzu: „Dies ist wahr-
schciulich der Vogel, den mau mit dor Art (mit welcher?) von den Molukken verwechselt
hat.“ — V a n -D i e m e n s - L a n d : L a B il l a r d i è r e .
•319. T r . a r e e i i t i c e p i ! G o o l d . — t. DVI. 3522.’— Oberkopf mit silbergran-
wcifscn, verlängerten lanzetlichen F edern, Kopf übrigens nackt, schwarzhraun; Gurgelgcgend
nnd Unterseite weifs; Kücken, Flügel und Schwanz braun; Schnabel und Beine schwarz-
braun. Kleiner als Tr, corniculatus. — Ich m e s s e : 10" 6 " ' , Schnabclflrste nebst Höcker
1" 3 " ', -höcker 5 '" , -spalte 1 " 4 " ', -höhe mit Höcker 7 " ', vor dem H ücker 4 '" , -breite 5 " '
Fittig 4 " 10"', Scliwanz 4 " 3 " ', iiber die Flügel 2 " 2 '" , Lauf 1 " l '/ s '" , Mittelzelie i'j:!;"’,
Nagel 3 '/.'" , Aufsenzehe T'/z"', Nagel 3 '" , Innenzehe 6" ', Nagel 3 '" , Hinterzehe 6" ', Nagel
4Vz'". — G o u l d proceed, VII. 1839. 144. Birds o f Austral. II. 5. Silvery-crowneci Friar-
Bird. — Tropidorhynqne à tête argenté. Voy. au Pôle Sud pl. 18. f, 2. Seine Lebensweise
ist wahrscheinlich die der folgenden Art, — Die erste Kenntnifs dieses neuen Tropidorhynchus
verdankt die Wissenschaft B e n ja m in B v n o e , Esq., Wundarzt auf dem königlichen Schiffe
„thcBeagle“ , welcher G o u l d sein Exemplar überliefs. Nach Rückkehr erhielt derselbe noch
mehrere durch Capitain G r e y Ex c., dem Gouverneur von Südaustralien. -Jene ersteren
wurden alle an der No r d w e s t k ü s t e erlangt, deren Producto noch wenig bekannt sind,
die letzteren im I n n e r e n d e r s e l b e n K ü s t e . — Dresdner Mnseum.
•320. T r . c o r n i c u l a t u s (Mcrops — L a t u . ) V ig o r s & H o r s f i e l d . — t. DVI.
3223 — 24. — Sclmabel nnd Kopf tintenschwarz, Oberseite, Flügel und Schwanz graubraun,
letzterer mit weifser Endbinde ; Kinn und dié verlängerten lanzetlichen B rustfedern atlnsweifs|
mit feinen braunen Schäften, übrige Unterseite bräunlichgrau, Augen ro th , bald nach dem
Tode braun, manchmal graulichnufsbraun, Beine bleifarben. — Icji m e s s e : 1' 1" Schna-
bciflrstc nebst Höcker 1 " 3 " ', Höekcrbasis 3 " ', Höhe mit H öcker 7 '" , v ordem Höcker 4 '/z'",
Breite 6'" , Fittig 6" 9 " ', Schwanz 4 " 8'" , über die Flugei 2 " 9 '" , Lan f I " 2 " ', Mittelzehe
10'". Nagel 3 '/z " ', Aufsenzehe e"/»'", Nagel 2 " ', lunenzehe 6" ', Nagel 3 " ', Hintcrzeho 5 '/ / " ,
Nagel 5 " '. — W e ib e h e n ein wenig kleiner. J u n g e , bevor sie ausgefärbt sind, habeil
den Kopf weniger nackt und nur eine Spur,von Höcker auf dem Schnabel, die Brustfedern
minder lanzetlich, dio seitlichen gelbgcsäuint; Augen dunkelbraun, die Umgebung kurz brann
befiedert, im Nacken ein Pinsel aus längeren braunen Federn ; Beine blangran. - Mcrops
corniculatus L a t i i , ind. orn. I. 276. Corbi Calao L e V a i l l . Ois. d'zVm. el des Indes I. 69.
pl. 24. Knob-fronted Honoy-cater L a t u . gon. hist. IV. 161. Knob-frontcd Bee-eater L a t h ’
gen. syn. sppl. II. p. 151. S h a w gen. zool VIH. 183, Tropid. corn. Vio. H o r s f . Linn.
Trans. XV. 324. J a r d . S e l b . ill. III. pl. 133. G o ü l d synops. I, Cowied Bee-eater L a t h ,
ind. suppl, II. 165. S h a w gen. zool. VIII. 166. juv. Cowied Honey-eater L a t h . gen. hist.
IV, 162 juv. Kuob fronted Bee-eater W h i t e ’s voy. pl. in p. 190. juv. Tropid. monachus
ViG, H o r s f . Linn. Tr. XV 324. juv, N .-S ü d -W a l. indig,: Coldon. Colon.: F r ia r , P oor
Soldier etc. Trop, corniculatus Vio. H o r s f . Friar Bird. G o u l d Birds o f Au stralil I I 4
vol. IV. pl. 68. V ö g e l N c u h o l l a n d s u. 73. - E r hält sich auf einem trockenen Zweige
im Gipfel eines der luftigen Bäume, von woher seine geschwätzigen und eigenthümliehen
Töne erschallen. Vom Ausdrucke dieser Töne erhielt er von den Colonisten die denselben
ähnlich klingenden Namen: Poor soldier, Pimlico, P o u r o’ clock u. s. w. Die Nacktheit
seines Kopfes und Halses veranlafstc die Namen ; F riar B ird , Monk, Leather Head n. s. w.