432 S c a n s o r i a ( * - P i c i na e: Jnnx.
Nagel 2 y / ‘\ änfsere Hinterzehe 7 '" , Nagel 3 '" . innere Hinterzehe 2% '" , Nagel 2 '" . —
W e n d e h a l s , Halsdroher, Halswinder, Drehhals, Erdspecht, Granspecht, Nattorwindól,
Ottenvindel, Langziingler. Märzcnfiillo. Altdeutsch: Wind-halsz, Trace-halsz, N a t e r - h a l s s ,
N a t e r - z w a n g , N a t e r -w e i id e l . — Ein schon den Alten bekannter Vogel. Auch T o r -
q u i l l a , V e r t i c e l l a , V e r t i c i l l a , V e r t i c o l l a , V e r t i c o l l i a , O i n c l i d a , T u r b o ,
C o l l i t o r q u e s ; Franz. T e r c o u , T o r c o u , T o r c o l , T n r c o t , T e r c o t ; Span.
T o r z i c u e l l o , T o r x i c u e l l o ; Ital. T o r t o c o l l o . S t o r t o c o l l o , C o l l o t o r t o ,
C a p o t o r t o ; Neapol. F o rm i c i i l a ; Russ. K e n t i h o l o w a ; Poln. K r e t o g l o w ; Sohwed.
G j o e k - t y t a , G i o e k - t i d a ; Engl. W r y n e c k , Ein m e t -H u n t e r . — Unter den wissenschaftlichen
Synonymen ist dns merkwürdigste: „ C u c u l u s s u b g r i s e a etc. L in n . “ Fn.
Suec. n. 78. mit Abb. t. 1. n. 78., weil dasselbe auf dio wahrb Verwandschaft dos Vogels
hindeutet. Weniger glücklich ist ein anderes Synonym: „ P i c u s J y n x P a l l a s .“ — Vom
Ende April bis in den August, nördliche Exemplare bis Mitte September in lichten
Vorhölzern, Baumpflanzungen und Gärten, auf Wiesen- und Feldhäumen, immer in der Nähe
von Ameisenhaufen, deren Bewohner seine vorzüglichste Nahrung ausmachen. Sitzt gern auf
den untern Baumästen und dürren Zweigen oder im Gebüsch und nuf der E rd e , auch in
Kohlfeldern. Klammert sich nur an und klettert nicht. Fliegt einzeln oder zu 2 — 4 , Flug
schnell und mit Senkungen. Das eigenthümliche Verdrehen des Halses zwischen seinen Verbeugungen
hat ihm seinen Namen verschafft, er breitet dabei den Schwanz aus und sträubt
die etwas laugen Öcheitelfedern. Beängstigt, verdreht er dabei die Augen, dehnt sich aus
uud gurgelt dumpf. Dies Manöver läfst er besonders sehen, wenn man ihu in der Hand
hält. Nach der jVnkunft schreit das Männchen lange an eiuer Stelle mit starker Stimme
weid oder g ä th , wohl zwölfraal hinter einander. Streiten mehrere um das Weibchen, so
machen sie ihre oben beschriebenen Bewegungen dabei und lassen noch ein schnelles und
heiseres IVäiwälwäl. . . hören. Nach der Erütezeit klingt ihre Stimme schwach uud heiser,
wie S c h e c k , die der Jungen schwirrend wie die der Heuschrecken. Nahrung Ameisen und
Araeiseneier, im Herbste auch Hollundcrbeeren. Nistet in Baumhöhlen, ziemlich niedrig,
selten 2 0— 30 Fufs hoch,, meist in Aepfel- und Birnbäumen, Weiden nnd Pappeln, Aeschen
un4 Erlen. Die Eier liegen auf den Holzbrocken, oft ohne weitere Unterlage von Moos
Wolle, Grashälmchen Die 6 — 9 (selten 10 — 14) Eier sind kleiner als die der Goldammer,
kurz oval und abgestumpft, zart und dünn und reinweifs, werden 14 Tage bebrütet, wobei
das Männchen meist Mittags einige Stunden beisteht. Die Jnngen lassen den Unrath ins
Nest, welches davon sehr stinkend wird. Nützlicher Vogel durch Vertilgung vieler RäupcUen
und Ameisen in Gärten; Fleisch delikat. — Ueber E u r o p a ziemlich verbreitet. T h o m p s o n
vermifste ihn in I rla n d ; dagegen fand er sich im südöstlichen En g lan d , auch westlich und
nördlich, selten in Schottland. Aufser Europa im n ö r d l i c h e n A s i e n und n ö r d l i c h e n
A f r i k a ; S i b i r i e n bis K a m t s c h a t k a : P a l l a s ; E g y p t e n und A r a b i e n , daselbst
auch im Mimosengebüsch: R ü p p e l .
1017. J. japónica B o n a p a k t b Consp. p. 112. sp . 2. — Vorigem ähnlich, aber
weit kleiner und von helleren Farben. — Das Maafs wird nicht angegeben und T em m in c k
und S c h l e g e l unterscheiden in der Fauna, p . 75, den japanischen Vogel nicht a l s Art.
1018. J . indica G o ü l d proceed. 13. Nov. 1849. Birds o f Asia I. 16. Rcun.
t. DCXIX. 4127 — 28. Indian Wryneck. — Oberseite graubraun, fein aschgrau gesprenkelt,
besonders auf dem Halsrücken, Mittelrücken und den Flügeldecken schwarzbraun gefleckt,
Vorderschwingen braun, Aufsenfahne fahlgebänclert. an der innenfahno ebenso gezeichnet,
übrige Flügelfedern oben wie Oberseite aber breit braun gebändert, Schwanz wie Rücken
aber regelmäfsig schwarzbraun gebändert, vom Kinn nach der Brust hin verläuft ein langer
dreieckiger kastanienbrauner Fleck, dieSeiten neben ihm sind aschgraubräunlich und an den
Wangen und der Gurgelgcgend mit feinen schwarzbraunen Mondbändchen bezeichnet, die
Unterseite des Rumpfs ist gelblichweifs, die Brust mit schwarzbraunen Schaftstrichen, Seiten,
Bauch und Untersehwanzdecken aber, mit gleichfarbigen unregclmäfsigen Bändchen, Schnabel
blafs hornfarbig, Spitze dunkler, Beine gelblichfleischfarbig. — Abbildung: Länge 7 " 10'",
Schnabelfirste 7 'V " , -spalte 10'", Fittig 3 " 6'" , Schwanz 2 " 3 '" , Mittelzche 9 '" , Nagel 3'/«'",
äufsere V orderzehe 77#'"» Nagel S*/*"'» innere 8 '/a'"» Nagel 2 " ', hintere 5 Vs'"» Nagel 2'". —
S c a n s o r i a ß - i ci n a e : Jnnx — Oxyrhampl ius. 433
ln Lebensweise und Sitten kommt er wahrscheinlich mit den ändern Arten überein. L in n é
stellte die Gattung 1748 auf, 1831 beschrieb Mr. V ig o r s J . p e c t o r a l i s und 1845 R ü p p e l
J . a e q u a t o r i a l i s . G o ü l d fügt diese vierte Art zu der Gattung und bemerkt wie merkwürdig
es sei, dafs diese noch nicht zertheilt worden ist. Gröfser als J . p e c t o r a I i s , ist
diese Art auch unterscits heller gefärbt, die Streifen am Mittelbauche minder entwickelt, die
Untersehwanzdecken blafsfahl anstatt rothbraun und die Beine nicht braun» Bei J. a e q n a -
t o r i a l i s steigt das Rothbraun von der Gurgelgegend über Brust und Oberbauch herab und
die Untorschwanzdecke ist rostfarbig überlaufen. — A f g h a n i s t a n and T h i b e t , also aus
dem Westen Ostindiens. Wenigstens befand sich diese A rt unter einer Sammlung daselbst
gesammelter Vögel, welche G o o l d erhielt und Lord A r t h o r H ay versicherte, auf mehrere
solcher Vögel in jenen Gegenden geschossen zu haben. Nach Mr. B a r t l e t t fand sich ein
zweites Exempler in' einer Sammlung indischer Vögel, deren Samraelort ihm unbekannt war.
1019. J . pectoralis Vio. proceed. 1831. 93. De L a f r . G u e r i n Mag. de Zoolog.
1835. R c h b . t. DCXIX. 4129 — 30. — Dem J . t o r q u i l l a sehr ähnlich, Schnabel und
Beine stärker, dieselbe Grundfarbe des Gefieders, vom Scheitel zieht sich ein schwarzer Streif
zum Rücken, die schwarzen Flecke sind dreieckig, am Ende hell und grau, aber weit gröfser
und auffallender über den Rücken und die Schulterdecken, der Schwanz ist dunkelgrau
schwarz gebändert, Schwingen schwärzlich am Innenrande, der Aufsenrand mit viereckigen
fahlen uud schwarzen Flecken, auch die Halssciten, wie bei unsrer Art, fein schwarz gestrichelt
gebändert, den Hauptunterschied bietet die ka.stanienbraune Kehle, welche bis zur Brust
zieht, übrige Unterseite gelblichweifs, mit langen schwarzen Strichen. Die obere Abbildung
von V i g o r s zeigt die Beine fast von derselben Farbe wie unsere europäische Art ; die
untere von G u a v , hat bleigrane Beine und die kastanienbraune Kehle durch weifsliche Umgebung
schärfer begrenzt. — A l g o a -B a i in Afrika: V i g o r s . C a p , im Innern selten:
M. V e r r e a d x .
1020. J . Aequatorialis R ü p p e l Verz. S. 93. t. 37. K c h b . DCXVIII. 4125. —
Oben und beide Scliwanzsoiten braungrau, fein dunkelgewellt, Kopf, Rücken und Flügeldecken
dunkelbraun gefleckt, Schwanz mit sechs schwarzbraunen Bändern, Waagen und Halsseiten
vom Unter.-ichnabel an weifslich, schwarz gebändert, Kehle nebst Brust, AV eichen und Afterdecken
kastanienbraun, Bauch querüber rostfahl schwarz schaftstreifig, Schwingen auf der
Aufsenfahne schwarz und zimmtfarbig gebändert, auf der Innenfahne mit halbrunden Flecken,
Schnabel, Beine und Nägel hornfarbig. — Länge 6" 8" ', Schwanz 2 " 3 '" , Oberschnabel 7 '" ,
Fittig 3 " 3 " ', vordere und hintere Aufsenzehe 7 ' / / “, L au f I Va", innere Vorderzehc 5 '" ,
Hinterzehe 3V8"'- — Ig den südlichen Provinzen von A b y s s i n i e n .
€€X1I. Oxyrhainpl i i is S t r i c k l . 1841. R c h b . Syst. av. t. XXXVI. —
Schnabel kürzer als Kopf, am Grunde breit, gerade, spitzwärts zusammengedrückt, sehr
spitzig, Firste gewölbt,' Nasengruben grundständig breit länglichrund, Spalte fast am Unterrande
der Deckhnut, Mundborsten sparsam. Fliigel reichen zur Schwanzmitte, erste Schwinge
fast so lang als zweite, zweite bis vierte längste, fünfte wenig kürzer als erste, Schwanz
breitfederig, gleich. Lauf fast kurz, geschildert, drei Zehen nach vorn, seitliche fast gleich,
mittlere wenig länger, hintere so lang als mittle, ihr Nagel höher. — Gefieder olivengrün,
untcrseits holl, dunkclgcfleckt, Scheitel mit Schmuckfedern in der Mitte, wie Tyrannus.*)
*1021. O, ilaiiimiceps (Oxyrhynchus — T em m . col. 125.) S t r i c k l a n d . R c h b .
t. DCXVIII. 4122 — 23. — Oberseite, Flügel und Schwanz olivengrün, Vorderkopffedern
weifslich mit schwärzlicher Endbinde querabgestutzt, Scheitelfedern seidenartig, mittlere kürzer,
hochroth glänzend, seitliche länger, Hintorkopffedern olivengrün mit schwarzer Endbinde,
Schwingen schwarzbraun. sowie die Flügeldecken vorn gelblichgrün gesänmt, Kehle und
*) Diese Gnttniifj ist bei de r nocli bestellenden Uakenntniss ihre r Lebensweise schwierig iinterzubringen.
Hei einiger Analogie mit P i c u m m u s und J u n x , durch welche die ersteren Speclile mit ve rkümme rten
Zellen b eginnen, steht e r hier am Ende de r Spechte mit vollendetem Gansfiiss. C a b a n i s Not. S. 202. hä lt
ilm fü r v e rw an d t mit den T y r n n n i n e n u n d A m p e l i n e n , le tz te re s is t oiTenbnreri L b s s o n s e tz t ihn,
weniger p a s s en d , u n te r die T a n a g r n ’s und B o n a p a r t k ste llt ihn nach A n a b a t e s , wohin die Zehen
n ich t passen. Dns V a te rlan d da se lbst, „Chili“, scheint ein Schreibfehler zu sein.