Der Grirapereau noirastre du Brésil B r is s . 111. 658. j)l. 33. f. 3. wurdc auf Treue und Glauben
vou einer grofsen Anzahl vou Schriftstellern als brasilianischer Vogel beschrieben, auch
von B ü f f o n wahrscheinlich nach B r is s o n ’s Beschreibung ausgomalt und wieder bosclirieben
als Grimpereau brim de Brésil. E r ist das „Griinkelchen“ MUl u b u ’s Natursyst. II. 258. und
,,der braune Vogel mit dem Baumläuferschnabcl“ bei O t t o XVIII. 93 geworden, wo noch
der A t o t o t l S b b a I. 116. pl. 72. 7. fälschlich hinzugczogon wird. G kav gon. und B o n a p
a r t e consp. 400. haben die Certhia gutturalis dem angeblichen Yaterlande, aber wahrhaftig
nicht dem Vogel selbst zu Gefallen, unglaublicher Weise unter Caereba versetzt und so ist
er C a e r e b a g u t t u r a l i s geworden! — Gehen wir zur Quelle und lesen B k is s o n ’s Beschreibung
im Angesicht seiner Abbildung aufmerksam d u rch , so finden wir namentlich in
der oben angegebenen Beschreibung der rothen Brustfedern einen Character, welcher den
Vogel von Oh. senegalensis, natalensis und cruentata durchaus niclit entfernen läfst und ich
würde geradezu annehmen, dafs B u is so n die natalensis schon vor J a k d in e gekannt hätte,
da er sogar die violetgläuzenden kleinen Flügeldecken beschreibt, welche diese Art wieder
der Ch. amethystina nähern oder vermuthen lassen, dafs hier uoch eine Art beschrieben ist,
die wir nicht kennen und welche die Eigenschaften dor Nachbarn verbindet, dafern wir nicht
glauben wollen, dafs der Ansstopfer etwa Flügel der vorigen Art an den Leib der folgenden
gesetzt haben sollte. Das Allerunwichtigste bei dor Sache würde die Angabe des Vaterlandes
sein, da wir wissen, dafs man es in jenen Zeiten damit nicht so genau nahm, da ältere
Schriftsteller auch vorige Art aus Brasilien herleiten und B r is s o n hier nur angeblich, nach
A ü b r y ’s Sammlung, ohne dafs man den Sammler kannte, Brasilien genannt hat. Jedenfalls
ist diese Form s ü d a f r i k a n i s c h und befindet s ic h , wenn sio selbstständig existirt, hier
an ihrer richtigen Stelle.
*643. Ch. senegalensis (Certhin — L. G m. 477.14.) H c h b . t. D LXVII. 3866—67.
— Schwarzbraun sammetartig, Oberkopf und Kehle smaragdgrün glänzend, Zügel schwarz,
Gurgelgcgend und Kehle scharlaehroth schillernd, jede Feder mit hellblauem Gürtel, Schwingen
und Schwanz dunkelzimmtbraun, Hinterschwingen hellbraun schimmernd. — Ich m e s s e
wie B u is so n 5", Schnabelfirste 9 '" , -spalte wie B r is s o n 10'", -höhe 1% " ', Mundbreite 2% " ',
Fittig 2 " 4 '" , Schwanz 1" 10'", Lauf 7 " ', Mittelzehe 3 '" , Nagel 1%'", Aufsenzehe 3 '" , Nagel
IVa"', Innenzehe 2% " ', Nagel 1% '" , Hinterzehe 2 '/ / " , Nagel IV*"'. — W e ib c h e n hellb
rau n , Brust weifslich, Federn braun bogig gesäumt, Bauch und Afterdecken nebst Schien-
beindecken graulichbraun. M ä n n c h e n im Ucbergangskleide : dio grüne Kappe und Kehle
und die rothe Brust entwickeln sich nach und nach. — C e r t h i a s e n e g a l e n s i s v i o l a c e a
B b i s s . IU . 660. t. 34. f. 2., Le Souimanga violet ä poitrine rouge B d f f . enl. VI. p. 335.»
C i n n y r i s d i s c o l o r V i e i l l . Enc. 589., L e s s . man. I I . '46., C i n n y r i s s c n c g a l en s is
C d v ., V i e i l l . dor. pl. 8. et $ le Soui-manga rayé pl. 9., Senegal creeper L a t u ., Lincated
or Seneg. Sunbird S w a in s . West-Afr. II. 127,, J a r d . S u n -B ird s 191. et 255. pl. 11. Männchen
und dasselbe im Ucbergangskleide. — Da L e V a il l a n t ’s Vogel nicht hierher gehört,
so hat man uoch keine Beobachtung über ihr Leben. — S e n e g a l . D am a r a -D i s tr ic t :
A n d b r s s o n Contr. 1825. 153.
*644 Ch. natalensis (Cinnyris — J a r d . S u n -Birds 193. et 256. pl, 12.) R c u b .
t. DLXXI. 3893., t. DCVII. == DLXII.b. 4077- — Vorderkopf und Scheitel schön blaiigrün,
Kinn und Kehle goldgrün, jederseits ein schmaler Zügclstreif von dem Grün des Scheitels.
Oberseite, Wangen und Halsseitcn sehr dunkel und saramctartig umbrabraun, Flügel und
Schwanz blasser, Flügclbug mit violettem Fleck, Vorderhals und Brust lebhaft scharlacliroth,
in verschiedenem Lichte, besonders nach unterwärts, hellblau gebändert, übrige Unterseite
tief schwarzbraun, auch schwarz schimmernd, Schnabel und Beine schwarz. — Fehlt ein
Zehntel an 6 Zoll engl. J a r d . — Der Verf. beschrieb a. a. O. sein einziges Exemplar und die
Angabe, dafs die Kappe blaugrün und auf Stirn und Scheitel beschränkt sei, stimmt so wenig
mit seiner Abbildung überein als die angegebene Gröfse. Der Vogel von P o rt Natal, den
ich aus der Sammlung des Herrn Ober-Amtra. H e in e durch die Güte des Besitzers vor mir
habe, stimmt mehr mit der A bbildung als mit dor Beschreibung. — Ich m e s s e nur 4 " 10'",
Fittig 2 " 6'" , finde ganz dasselbe Smaragdgrün der Platte wie bei senegalensis, doch ist
dieselbe kaum so weit nach hinten als in J a r d in e ’s Abbildung ausgedehnt und allerdings
mehr als bei jen e r beschränkt. Die Kehle ist nicht gut an dera-Exeraplarc erhalten und ihr
Grün scheint sich mehr auf das Kinn zu beschränken. Der grofse Brustfleck ist von hellerem
Zinnober, als bei der anderen und erscheint reiner, so dafs nur von der Mitte an b ish e ru n te r
weniger und breitere hellblaue Gürtel auffallend sin d , während bei senegalensis das ganze
mehr blutrotfae Feld durch feine blaue Gürtel von der Kehle an schillert. Allerdings bietet
der Flügclbug noch einen interessanten Character, das ist der viólete beschränkte Fleck auf
ihm, den man nur nach Verschiebung der ihn bedeckenden Federn zu sehen bekommt. Ich
kann nicht leugnen, dafs die Vermuthung sehr lebhaft in mir auftaucht, dafs Alles , was ich
unter gutturalis citirt und gesagt h a b e , wahrscheinlich zu natalensis gehört. Ich bitte das
Weitere zu prüfen. Dies sind die wesentlichen Unterschiede, die ich finde, alles Uebrige ist
nicht zu erwähnen. — Um P o r t N a t a l .
A n m e r k u n g . In J a r d in b ’s Contr. 1849. p. 62. 12. wird eine N e c t a r i n i a n a t a l
e n s i s Var. Z a n z i b a r beschrieben nnd abgebildet. Die Vertheilung der Farben war wie
bei der gewöhnlichen Form, die Stirnplatte erhebt sich weiter nach hinten, das Brustfeld hat
ein lebhaftes Cochenillroth („vermillon“ in der Abbild, ein blasser Zinnober), während cs
bei jener scharlacli oder schön karminroth ( ? ! ) genannt wird. — Länge nur 4 " 5 '“ engl.,
Schnabelfirste 9 '" , Fittig 2 " 7 '" . — Eine Art, von welcher es ungewifs ist, ob sie die Grund!
a rt oder diese Varietät is t, erbielt auch den Namen C i n n y r i s d i s c o l o r B ia n c o n i sped- *
mma zool. Mosambic. cf. Contr. 1852. 134. und C. B i a n c o n i H a r t l a ü b ib. p . 78.
*645. C l i . c r u e n t a t a (Nectarinia — R ü p p e l ’s Syst. Uebers. 26. t. 9() R c h b . t.
DLXVII. 3864—65. — Stirn , Oberkopf und ein schmaler Zügel am Mundwinkel schön
smaragdgrün metallglänzend, am Ende diefes Zügels unter dem Auge ein lasurblauer Fleck
Kopf übrigens, Hals, K e h l e , Rücken, Unterbrust bis After braunschwarz, Vorderhals und
Brust zinnoberroth, die Federn mit breitem hellblau schillerndem Gü rtel, Schwingen und
Schwanz hcllumbrabrann, sanft errglänzeml. — Ich m e s s e Länge 5 " 4 '" , Schnabelfirste
IOV2'" , -spalte 1 " 1'“, -höhe IV2'" , Mundbreite S W , Fittig 2 " 7 " ', Schwanz 1" 1 ¡ '“
L a u f 7 V / " , Mittelzehe 4 V3" ', Nagel 2 " ', Anfsenzehe 3 • //" , Nagel 13 / /" Innenzehe 2V3'" !
Nagel I W , Hmterzehe 3 '" , Nagel 2> //" . - Eiue schöne uud schon durch die schwarze
Kehle allem trefflich unterschiedene, aber früher verkannte Art. Le Sucrier Protée L e
V a il l a n t Afr. VI. 165 gicbt die erste Nachricht von ihr und bildet sie als „Sucrier P ro tté “
pl 295 2. richtig mit schwarzer Kehle ab. Auch die vordersten Stirnfedcm sind hier schwarz
der blaue Flock am Ende des grünen Zügels fehlt, so wie in der eignen Abbildung R d i t e l ’s
und die Künstler konnten ihn leicht übersehen, da er nur in gewissem Lichte erscheint Das
Smaragdgrün der Stirn und dos Scheitels wurde wie damals in den „Oiseaux dorés“ mit Gold überzogen.
Im Texte erzählt er das Ausstreckon des Halses als ein Mannöver des Männchens
um sich schön zu zeigen, wahrend der Paarung. - Auch N e c t a r i n i a s e n e g a l c n s i .!
V. K it t l it z K upf. 2 8 . I. ist dieser schwarzkehlige Vogel. Hätte L e V a il l a n t für nöthig
gefunden, in seinen W erken wissenschaftliche Namen zu geben und diese A rt C e r t h i a p r o -
t e u s genannt, so müfste sie diesen Namen behalten. W e i b c h e n : oben braungrau, Flügel
und Schwanz gleichfalls schillernd bronzefarbig, doch schwächer als beim Männchen! Zügel
schmutzigweifs, Kehle und Brust braungrau, Endspitzen der Federn unrein isabellfarbig nach
dem Hmterlcibe zu wird diese Farbe über das Braungrau überwiegend und die unteren
Schwanzfedern sind nur iu der Mitte bronzen mit breitem gelblichweifsem Saume. Bei dem
jungen Männchen ist bereits die Kehle schwarz und der Vorderhals wird roth mit lasur-
blauen Gürteln der Federn, Bauch schwarz, grau und isabcll ge.sprenkelt, Uebriges wie beim
Weibchen- C a f f e r n l a n d ; L e V a il l a n t ; auf Mimosengesträuchen in den Thälern der
Provinz S im e n : R ü p p e l .
649. C h . A d e l b e r t i (Nectarinia — J a e d . ¡II. n. sor. p. XLFX.) R c h b . t. DLXV III.
3 8 7 6 -7 7 . - Oberkopf und Kehle smaragdgrün. Gurgelgcgend strohgelb, übriges Ge fiedel
dunkelbraun. Länge 4“/io". — W e ib c h e n hell olivenbräunlich, unterscits gelblichweifs
Federn in der Mitte hräunlich schattirt. Länge 4 '/." . - Wurde .euerst handschriftlieh
C . n n y r i s E b o e n s i s von T h om p s o n genannt, dann als C i n n y r i s A d e l b e r t i Q e k v a is
in G d è r in Mag. de Zool. I II . beschrieben und pl. 19 abgebildct. Ih r folgten N e c t a r i n i a
E b o e n s i s J a e d . S u n -B ird s p. 244. und N. A d e l b e r t i J a e d . ib. p. 257. und the Eboe