deshalb dieKenntnifs derselben wenig gefördert, so dafs er C. pilosn für die junge 0 . naevia
h ä lt, welche bei ihm indica und bengalensis begreift, welche Ansicht auch in Giuv genera
getheilt wird, während das britische Museum List 33 und 34 sie gesondert auffiihrt, auch
B o n a p a r t e beide richtig getrennt hat. Lb V a il e a n t h a t , wie bereits erwähnt, C. bengalensis,
seine Abbildung 28 mit G. pilosa, seiner Abbildung 29 irrig zusammeugezogen und
letztere, welche allein der afrikanische Vogel ist, wie ihn S w a in so n beschreibt, fiir Weibchen
oder jung e rk lä rt, doch wird niemand glauben wollen, dafs diese C. pilosa in die
bengalensis sich jemals verwandeln könne, wobei auch der einfarbige lange Scliwanz sich in
einen kürzeren zweifarbigen umwandeln miifste. L b V a il l a n t beobachtete übrigens die C.
pilosa in Gehölzen, auf den Gipfeln grofser Bäume, das Nest, dom der abyssinica ähnlich,
mit Federn ausgeilittert und 4 rostriithliche Eier euthaitend. Sie ist sehr wild nnd schwor
zu schiefsen, obwol sie sehr neugierig is t Ih r Angstgeschrei klingt wie bei unserem Häher,
mit dem sie auch im Fluge und übrigen Sitten übereinstimmt. K la a s brachte einst ein Nest
mit 4 Jungen, die L b V a il l a n t mit ü o ttc rn gekochter Straufscneior fiitterte, die sic gern
frafsen, aber doch nach 8 bis 10 Tagen abgemagort starben. Sie ist in Afrika Zugvogel
und nicht gemein, kommt Anfang Sommers au und zieht weg, sobald, die Jahreszeit der
Früchte vorüber ist. — S ü d a f r i k a , am Cap, in der Caiferei, im Grofs-Namaqualando,
am Senegal: L b V a il l a n t . Ziemlich häufig in den niederen Gegenden von Abyssinien:
R ü p p e l . West-Afrika: S w a in so n brit. Museum. Scncgambien: H a r t laob. Cap: Mr.
V e r r e a u x . Dresdner Museum.
♦114. C . a f f i n i s Mc’ C l e l l a n d . — t. CCCCXXXIV. 3186. — Oberkopf dunkel
blangriin. übriger Kopf, H a ls , Kücken, Schulterdecken, Hinterschwingen und Unterseite
bis an die Hüften einfarbig umbrabrann, kleine Fiiigeldecken und Schienbeindocken cyanblau,
gröfse Flügeldecken, Schwanzdecken und eine breite Binde vor dem Ende der schwarzblauen
Schwingen und Seitonsohwanzfedern nebst Hluterbauch und Afterdeoken holl borg-
grün , jene nnterseits glänzend, Unterfliigeldecken brau n , am Bande cyanblau überlaufen.
Ich m e s s e ; 1' 1" 6 " ', Schnabclflrste 1" 3 '/z "', -spalte 1" 11"', -höhe 7 " ', -breite 11'",
Fittig 7". Schwanz 5", iiber die Flügel 2 " 6 " ', Lauf 11"', Mittolzehe 11'", Nngel 4 '" ,
Aufsenzehe 10'/z'", Nagel 4 '" , Innenzehe 7V*"', Nagel 3'/»'", Hintcrzche 6 '" , Nagel 3V3" '.—
Diese höchst ausgezeichnete Art ist auch darum merkwürdig, weil ihre älteste Geschichte
beweist, wie leicht man irren k an n , wenn man über die Existenz eines Objectes, das
man nicht selbst s ah , abspricht oder dessen Darstellung tadelt. J o s e ph D a n d u id g e im
P o rt St. George in der Bhy von Bengalen sendete das Original au seinen Verwandten,
welcher es malte und dos Gemälde au E l b a z .ir A l b in mitthcilte, der es im eisten Bande
seiner Natural History of Birds, welcher im Jahre 1731 erschien, p. 17 als „the J ay from
Bengal, Pica Glandaria Bengalensis“ beschreibt, pl. 17 ahbildet, aber unbegreiflicher Weise
den°Namcn „Pico glandaria Capensis, Tlie Jay from tho Cape of Good Hope“ darunter
setzt. Bereits E uw a r d s vergleicht diesen Vogel mit seiner C. indica und meint, A l b in ’s
Vorlage sei falsch iiiuminirt gewesen. B r is so n erwähnt A l ii in wieder bei seinem Galgulus
Mindanoënsis, also derselben A rt, citirt fälschlich p. 16 statt 17 und nennt dio Figur „très-
mal coloriée. — Im Jahre 1839 sendete JoiiN Mc’ C l e l l a n d E sq ., Wundarzt bei der ostindischen
Compagnie in Bengalen, ein reiches Vei-zeichnifs von in Assam gesammelten
Sängethieren und Vögeln, welche die Deputation zu Untorsiiohimg der Thee-Cultur daselbst
znsammengebracht hatte, in dem sich auch die Diagnose der C. affinis befindet. Am 22.
Octobcr kam Alles zum Vortrag in der zoolog. Society und wurde in den Proooedings von
p. 147 — 167 mitgetheilt ; jene Diagnose steht p. 164. Man könnte nach der kurzen Diagnose
noch zweifeln, ob A l b in ’b Vogel hier wieder auforstenden wäre, aber da neuerlich G rav ,
gen, of Eirds pl. XIV. denselben abgebildct und ein Exemplar aus Tenasserim vor mir
steht, so ist jeder Zweifel gelöst und A l b in ’s Abbildung eine dor besten dieses Werkes, in
dem Niemand L e VAiLLANT'sche Darstellungen suclien ivird. G rav drückt durch seine Abbildung,
wie auch durch die Trennung der Art in der Aufzählung seine Hcberzeugtiiig vou
der Verschiedenheit derselben ans, obwol diese in List p. 38 zu indica gezogen wird, wie
auch B o n a pa r t e noch thut. Sic ist aber erstens weit gröfser als indica und hat ganz andere
Proportionon. Die vorwaltendc umbrabranno Farbe giebt ihr ein sehr düsteres Ansehen
und ganz entscheidend ist der grofso Unterschied, sobald man dio Flügel aufhebt und die
dunkelbraune Unterseite bemerkt. Änch die Verthoilung der Farben auf den Schwingen und
Schwanzfedern ist gänzlich verschieden und die schwarzbraunen Spitzen dor letztem sind
nur auf einen kleinen Fleck am Scliaftendo beschränkt, während sie bei indica eine breite
Endbindc Uber beide Fahnen Mdon. H c n g n l e n ; Assam Mo’ C l b l l a n u . T o n n s s e r im ;
Dr. H e l E'Br. — Dresdner Museum.
•115. C . T e i n i n i n c k i ! V ie il l . — Oberkopf bis zum Nacken herab himmelblau,
Gesicht, Halssciten und IlolsrUckcn schwarz. Mantel dunkelgrün, Hinterrüeken sohwarz-
blau, Obcrsohwanzdeckcii glänzend lasurblau, Flügel: Bug, Schulter und Vorderrand
oyanblau, das gröfse Mittelfeld schwarz, Schwingen schwarz, Aufscnfälmcn cyanblau schillern
d , Unterseite mattschwarz glänzend, Ober- und Vorderräiidor und kleine Deckfedern
liimmelblau. Ganze Unterseite rufsscliwarz, Kelile, Vorderhals und Seiten mit himmelblauen
Schaftstiiclicn, Brust und Bauch mit bläulichem Schiller, Afterdeoken wie Hinterrücken
deutlicher blau angelaufeii. Schwanz schwarz, Aufseiiiaiine mit Ausnahme der beiden Mittei-
federn, welche ganz scliwarz sind, schwarzblau schillernd. Schnabel sehr grofs, mit langer
Hakenspitzc, ganz schwarz, Beine braun. — Ich m e s s e : 1' 1", Schnabeliirste I ' 8V2" ',
-spalte 2 " 2 " ', -höhe 8" ', -breite 7 " ', sehr grofs! Fittig 6" I I '" , Schwanz 5 " 3 '" , Lauf
11'". Mittelzehe 1" Nagel 6 ','2'" , zkufsenzehc 1", Nagel 4 '" , Innenzehe 71/2'" , Nagel
6V2'" , Hinterzehe 6'/.i'", Nagel 4 '" . — L e V a il l a n t gab im Suppl. der Coiirouoous in
Folge der Ois. de Paradis pl. G, den „Kollier Temminck“ . Dio Abbildung ist wie alle in
diesem prächtigen Werke zu schlank und der Sclmabel za dünn. Garrulus (Galgulus) Temminckii
V i e i l l . N. Dict. XXIX. 435 und G. Temminckii E n c y c l . méth. 869 u. C. Temminckii
W a o l . sp. 5. ist die Wiederholung des Vogels. Zum zweiten Male erschien derselbe
im Jahre 1830 im Voy. de l’AstroIabo I. 220 und in schöner Abbildung pl. 16, nach dem
Chef der E.xpoditioii benannt ; „Rollier d'Crville“ , Coracias papuensis Q ü oy Si G.u m a r d . —
Diese Art und O. pilosn sind bis hierher liie einzigen, deren Schwanzfedern einfarbig sind,
beide daher mit keiner ändern zu verwechseln. — I n d i e n : L e V a il l a n t Hafen von Dorey
in N e u g u i n e a : Quov & Ga im a u u . C e l e b e s : Mi\ V ek r ba u x.
116. C . v i r i d i s CoviER. — t. CCCCXXXV. 3189. — Etwas schwächer von Wuchs
als C. garrula. Stirn bis zu den Augen und Umkreis des Schnabelgrnndes röthlichweifs.
Kopf, Hals, Oberrücken, alle Scliulterdccken, die letzten Flügelfodern und alle Flügeldecken
aquamarin, der Hals fein weifs schaftstrciflg, ganze Unterseite vou der Kehle bis
zu dem Hinterbanchc ebenso , aber heller, so dafs dio Afterdeoken weifs sind und nur noch
wenig grün überlanfen. Die sechs Vorderschwingen sind scliön blanviolet, die folgenden an den
Spitzen ganz leicht grüngcsätunt. Hinterrüeken und Schwanzdecken blaulichgrün, auch so
die beiden Mittelfcdern des Schwanzes beiderseits blau, unten ein wenig heller. Schnabel
schwarz, Bcino rotlibrnun. — Ich m e s s e L e V a il l a n t ’s Abbildung Ois. Parad. Rolliers pl. 31 :
1 '1 " 6 " ‘, Schnabelfirste 1" 1 '" , -spalte 1" 6 '" , -höhe7 '" , P ittig 7 " 2 '" , Schwanz 4 " , L auf 9 '" ,
Hintcrzeho 4 V2'" , Nagol 4 '" . Der a. a. O. p. 88 beschriebene „Rollier verd.“ ist dnrch
seine Färbung so ausgezeichnet, dafs, im Fall dor Vogel wieder entdeckt werden sollte,
vielleicht eine eigene Gruppe iu der Gattung durch ihn bestimmt werden dürfte. Das einzige
bekannte Exemplar befand sich in der Sammlung des Abné A ü b r y , Curé de St. Louis in
P a r is , und wun de durch L e V a il l a n t in dor Auotion erstanden und von ilim aligebildet
Es stammte aus O s t i n d i e n ; Mr. P o iv r e .
•X X V . C r o m b u s R c h b . Nat. Syst. d. Vögel t. XXXIV. — Wenn sclion der
zwölffoderigo Schwanz vermuthen lie fs , dafs dieser Vogel kein Kukuk sei, so hielt die
Sage, dafs er das Weibchen vom „V o u to n g - drion“ , Leptosomus viridis sei, so wie dio
Stellung der Zehen in B r is so n 's Otiginalabbildung und der darnach moduhrton B ü f f o n ’s
von der Vermuthung znrück, dafs derselbe in eine ihm nicht verwandte Gruppe gestellt sei.
Die Entdeckung der Gattung Brachypteracias, als Mitbewohnerin von Madagaskar, eine
Gattung mit höchst ähnlichem Schnabel und mit denselben langen dünnen Zehen, auch
sehr ähnlichem Kleide, hat wohl die richtige Verwandtschaft aufgeklärt, die ich a. a. O.
zum crstenmale veröffentlicht habe. Schon L e V a il l a n t drückte seine Vermuthung dieser