a. D a c n i n a e : D ie P i t - P i t s .
Eine Gruppe kleiner siidanierikanischer Vögel mit geradem, dünn kegelförmigen, meist
gekerbtem Schnabel, dessen Unterkiefer bei Diglossa noch ganz wie bei Sitta aufsteigt. Ihre
Beine sind kurz und ziemlich kräftig, ihr Kleid nach dem Goschlechte verschieden, die Männchen
meist blau, die Weibchen meist griin. Sic klammern sieb meisenartig an die Baume und
fressen Insecten, die sie daselbst aufpicken. Sie leben in den feuchten heifsen Wäldern auf
den höchsten Gipfeln der Bäume oder wie Diglossa in niederem Gebüsch und suchen bereits
mit der Emsigkeit der CoUbrSs aus den Blütlien, gleichsam sangend, kleine Insecten. — Untergeordnete
Andeutung an die Sittinae, mit Erinnerung an die Alcedineae, im Character der
Baumläufer Zugleich zeigt auch Wuchs und Kleid immer doutlioher, dafs wir uns hier in
Analogieen der singenden Sylvien befinden.
C X X Ï X . D a c n i s C ü v ie r . K c h b Nat. Syst. t. XXXVUI - Schnabel kürzer
als Kopf, am Grunde etwas breit, bis gegen die Mitte verschmälert, von da an schmal, nnr
die kielartige Firste sehr seicht gebogen, Spitzen fein, oben mit wenig deutlicher seichtbuchtiger
Kerbe, Spalte vom Mundwinkel an aufsteigend, dann gerade, Oberrand von da an sehr
eingezogen, Naseugruben nur am Grunde befiedert, rundlich, Nasenloch oval unterwärts iu
der Dcckhaut am V orderrande, Ladenfläche sehr schief, gewölbt, Kinnwinkel rundlich, Dillenkante
flach gewölbt, in gerader Linie seicht aufstcigend. Flügel zw'ci Dritttheil des Schwanzes
deckend, zweite Schwinge etwas länger als erste, fblgende 3 —6 abnehmend, 5 und 6 sehr
breit, folgende wenig kiifzer, diese alle gleichlang und sehr breit abgerundet. Schwanz 12federig,
Federn gleichlang, am Ende schief und etwas schmal mit kurzer Ecke gerundet, weich. Beine
mäfsig, Lauf mit 7' auf der Aufsenseite ziemlich ganz verwachsenen Tafeln, Zehen am Grunde
wenig verwachsen, zusammengedrückt, Mittelzehe zwei Drittel so lang als Lauf, Seitenzehen
ziemlich gleichlang und kürzer als jene, Ilintorzehe diesen fast gleich. Nägel ziemlich hoch,
mäfsig gekrümmt, auf der Seitenfläche mit Furche, Sohle derselben sehr schmal.
* 5 3 0 . D. eayaiia. C d v ib b régné an. — R c h b . t DL. 3741—42. (B d f f . ) —43. —
Lebhaft b lau , Zügel, Schultern, Schwingen uud Schwanz schwarz, Beine gelb. — Länge
4 % " , Schnabclspalte 7 '" . — W e ib c h e n einfarbig grasgrün, Kopf hellblau überlaufen, Kehle
falügrau, Schwingen und Schwanz schwarz, mit grünen Vordersäiimen. — Es scheint, dafs
man vom Anfänge an mehrere Arten mit einander verwechselte, und diese gegenwärtige Art
ß t wenig bekannt. Der „Elototl“ von F e k n a n d b z ß t. wie schon in B u f f . eul. VI, p. 210.
gesagt wird, viel zu unbestimmt characterisirt, nm ihn mit Buiss. hierher ziehen zu können,
dessen Pipit bleu de Cayenne : S y l v i a c a y a n e n s i s c o e r u l e a p. 534. pl. XXVIII F. 1. neue
Zweifel bietet, weil Niemand einen solchen Vogel ganz ohne schwarze Zügel, wie ihn auch
B d f f . enl. 669. 1. darstelit, wieder gesehen hat. B r i s s o n ’s Text gleicht dies wenigstens
einigermafsen aus, wenn er in der Diagnose sagt: ,.basi rostri nigro circumdata“ , dennoch
erwähnt er nicht« von schwarzen Zügeln und G m e l i n führt, obwohl er B r i s s o n ’s Vogel zu
seinem Typus fälschlich citirt, wenigstens B d f f o n ’s damit ganz übereinstimmende Fig 1. als
Var. y. auf. Welche Art nun C o v ib r ’s D. cayanus als „kleinei- blau und schwarzer Vogel“
gewesen sei, ist auch nicht zu entscheiden und sein Uebersetzcr V o i g t , welcher p. 600. den
„weifsen Bauch“ hinzugefügt, beweist dadurch, dafs er D. angelica d e F i l i p p i vor sich hatte.
Der nächste beachtenswerthe Autor ist V i e i l l o t gal, 2 6 9 , wo pl. 165. la Fauvette Pipit
bleu: S y l v i a c a y a n a übereinstimmend mit B u f f . F 2. nnd G m e lin ’s Diagnose dargestellt
und beschrieben ist. Hier wird der Uebergäng des jugendlichen grünen Farbenkleides in das
Schwarz und Blau angedeutet, aber nach vormaliger Sitte Varietäten erwähnt, die solche
nicht sind. Die Beine werden nach G m e l i n fälschlich „grau“ genannt. D ’O h b ig n y hat
wahrscheinlich diese A rt gar nicht getroffen, denn was er Voy. 221. als Pitpit blcu: D a c n i s
c a y a n u s „abdomine crissoque albis“ diagnosticirt und beschreibt, ß t offenbar die folgende
Art Dagegen scheint S c iiom b d ro k den rechten Vogel wieder gefunden zu haben. S t r i c k l
a n d hat sehr recht, wenn er sagt, dafs G r a y die Species verwechselt, indem die Abbildung
G r a y gen. t. 34. 2. als D. cy a n o c e p h a l u s unterschrieben ß t und wie die Vergleichung
leh rt, deutlich den Kopf von D. cayana (B d fp . V i b i l l . ) darstellt, aber desto auffallender
wird ea, dafs S t r i c k l a n d selbst D. c a y a n a c e p h a l a S w a i n s . als ,,D. c a y a n a ( L i n n . ) “
Contrib. 1851. 15. beschreibt und die angelica n. cayana B d fp , enl 669 1 .2, p, 16. als D a c n i s
m e l a n o t i s Stmo k ü , aufführt, wobei er V ie ii.1,, wohl nicht verglichen hat. Unter diesen
Umständen war es erfreulich, die schwierige Gattung monographisch bearbeitet au sehen, aber
man konnte nicht angenehm überrascht sein, in dieaer von P a . L. S o l a te b Contr. 1851.
p. 106 — 12. eine D. c a y a n a beschrieben zn finden, die gar nicht cayana ist, sondern nichts
anderes als unsere dritte A r t . nämlich die achwarzkeblige c y a n o c e p h a l a , obwohl L im é e ,
Gm. und Buee., so wie D a c n i s c y a n a t e r Less. und C a e r e b a c o e r u l c a P r. M ax. N. W .'
die alle nicht dazu gehören, frischweg za L ih n é k 's Vogel citirt worden, — Cayenne: des’
E s s a e s , Mus. Béaomur. Guiana; Bd e eo s. Guiana, weniger häufig als D. cyanooepliala,
mit deren Lebensweise sie ganz übereinstimmt. SoHOMBDiiaK Gniana III. 675.
531. I> . a n g e l i c a De F i lip p i Atti della 6ta riunione degli scienziati Italiani,
Kohb. t. DL. 3740. — Schön blau, berggrün sehillcmd, Stirn , breite Zügel, Vorderrücken
Schultern, Flügel nnd Schwanz rein schwarz, Untcrflügeldeeke nebst Schwingenbasis, Mittel!
bauch nnd Afterdecken rein weifs, Schnabel und Beine bläullchschwarz, — Kleiner nnd
schlanker als vorige, in einer ganzen Reihe von Exemplaren vollkommen übereinstimmend
und sehr bestimmt verschieden von den benachbarten Arten. — Ich m e s s e 4 " 3 '" , Schnabelfirste
4 " ', -spalte 7 " ', -höhe 2 " ', Mundbreite 3 l/j" ', Fittig 2 " 1 " ', Schwanz l ' / ' " L an f
7 ' , Mittclzehe 4 " ', Nagol 2 " ', Aufsenzehe 3 '/ / " , Nagel 1 '" , Innenzehe 3V ." ', Nagei U "
Hinterzehe 3 " ', Nagel 2 '" . — Sie ist D. M o t. c a y a n a Lbss. trait. 458. 2. und Atlas p l’
64. 2. Pit-Pit bien, mit weifsem Bauche gemalt und beschrieben . dennoch dazu B d f f und
Gmel. cilirt, dann D. c a y a n u s D'O rb o , voy., wo wieder alle dazn gesetzt worden, weiche
nicht zn diesem, sondern dem blanbäucliigen, gelbbeiuigen Vogel gehören. Auch T sc h d d i
kannte D. c a y a n a nicht nnd citirte nur diese A rt hier als solche nach D'O rb io b y Hierher
L t “ ’! S t r i c k l . Contr. 1851. 16., wozu ebenfalls wieder die Vogel Bdee.
669. L 2. Sylvia cayana y. L ath., D. cayana Geav nud cyanocephala Grav gezogen word
en , bei denen allen keine Spur von Weifs ist. lo h erhielt viele genau übereinstimmende
Exemplare leider nur vom Männchen allein, da der Sammler das minder schöne Weibchen
unbeachtet gelassen. Wenn De F il ip p i im Catalog des Museo zoologico di Milano bemerkt
dafs scine D, angélica n ur eine Varietät seiner gewöhnlichen cayana sei, so ist diese Be
merknng eben dadurch zn erklären, dafs die neueren Bearbeitungen dieser Gattnng welche
gerade seinen Vogel für cayana nehmen, ohne die Quelle der cayana nur im Geringsten wis-
sensehafthch beachtet zn haben, ihn irre geleitet. - In heifsen feuchten Wäldern in EoII-
via, im Eandc der Ynracarbs, welche den Vogel „chnspi“ nennen, sehr selten nnd n a r in den
Ebenen bis 20 von beiden Seiten der Linie anf den höchsten Gipfeln der grofsen Bäume-
D O rbg. Cayennft: Mr. Ke ine. Demerara: Strickl. Nen-Granada : Sclater.
* î i 'nM“ " " '" ® * “ * - !-■ G” 924 93.) Cabahis. Kchb. t, DL
W Z r r ’ überlaufen, schmaler Streif vom Nasenloche dnrch das Ange'
K e h e nebst Gnrgeÿegend, Oberrneken, Schnitern. Schwingen nnd Schwanzfedern m n ttschw al;
Vordersanme der Schwingen kanm sichtbar b lan , Unterflügel nebst Schwingen nnterseits
einfarbig sehwarzgrau, Berne gelb. W e ib c h e n grasgrün, Oberkopf hellblau, Unterseite blas
ser Keble weifslich, Deckfederu, Schwingen nnd Schwanzfedern schwarzbrann, grün gesänmt
D O r b .m v beschreib, naeh dem frischen Zustande den Schnabel schwärzlich, nnten b l ä X h
! 1 9- T ’ a / ■ " ’*■ - I®" m e s s e 4 " 3 '" , Sehnabclfirste 4 '/ . '" , -spalte 7Vz'"’
¡V o! . ’r ' ” f I - t t f 7 » //" , Mittelzehe 4-", Nagei
/. , Anfsenzehe 3 k , Nagel 1 " ', Inuenzehe 3V."', Nagel I '" , Hinterzehe 3 " ' Nagel 2 " '
Wenn es gewifs is t, dafs das Männchen zuerst als Fringilla cyanomelas anfgeführt wor’
den, so hatte Cab. vollkommen rneht, im Mns. Heineannm p 95 diesen Namen v K
The blue Manaqnin Enw. pl. 263. ist eine unverkennbare A b b L a n g T o de r n z ! o e ts te
y negro A z a r a IH . 408, n, 103. Und wenn M o . a e i l l e e y a n o o e p h a . a T Z r " d
y v ia c y a n o c e p h a l a L a th . das Weibchen sin d , dann Savainson unter N e c t a r i n i a
emer der gemninsten Vögel, schein, über das ganze Land verbreitet za sein, besn’lZtreiben
Baume wie d.e Cohbr.s, läuft von Blume zn Blume nnd zieh, den Honig ¿ r a u s , d o r o h a "